Zustimmung zur Energiewende bleibt auf hohem Niveau
Nutzung von Energiewendetechnologien nimmt zu
Immer mehr Haushalte setzen aktiv auf Energiewendetechnologien. 13,5 Millionen Haushalte - das ist etwa ein Drittel - nutzen inzwischen mindestens eine Technologie wie Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher oder Elektroautos. Das entspricht einem Plus von 800.000 Haushalten im Vergleich zum Vorjahr.
Besonders beliebt sind Photovoltaikanlagen: 16 Prozent der Haushalte haben inzwischen Solarpaneele auf dem Dach, zwei Prozentpunkte mehr als 2024. Auf Platz zwei folgen Solarthermieanlagen (11 Prozent). Besonders stark wachsende Technologien sind Batteriespeicher und Elektroautos: Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Nutzung von Batteriespeichern von drei auf neun Prozent verdreifacht, Elektroautos besitzen mittlerweile ebenfalls neun Prozent der Haushalte, nach knapp sechs Prozent vor zwei Jahren. Wärmepumpen sind in acht Prozent der Haushalte installiert.
Bei der Nutzung zeigt sich ein deutliches Einkommensgefälle: Wohlhabendere Haushalte setzen die Technologien deutlich häufiger ein: 50 Prozent der reichsten Haushalte nutzen mindestens eine Energiewendetechnologie, bei den einkommensschwächsten Haushalten sind es nur 16 Prozent.
Regionale Unterschiede sind ebenfalls sichtbar: Baden-Württemberg liegt mit 46 Prozent der Haushalte an der Spitze, gefolgt von Bayern (42 Prozent). Schlusslichter sind die Stadtstaaten Bremen (12 Prozent) und Hamburg (15 Prozent) sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen (je 20 Prozent).
Obwohl die grundsätzliche Zustimmung hoch bleibt, zeigt sich bei der Handlungsbereitschaft ein Rückgang: Nur noch 59 Prozent der Befragten gaben an, bereit zu sein, selbst aktiv zur Energiewende beizutragen – der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung 2018. Besonders Haushalte mit geringem Einkommen berichten von eingeschränkten Möglichkeiten, in Technologien zu investieren.
„Viele einkommensschwache Haushalte stehen unter hohem Kostendruck. Sie haben wenig Spielraum, um in die Energiewende zu investieren“, erklärt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW. „Auch diese Bevölkerungsgruppe gilt es in den Blick zu nehmen, um die bisher breite Zustimmung zur Energiewende und das private Engagement hochzuhalten.“
Trotz der Herausforderungen bleibt die Grundhaltung der Bevölkerung klar: Die Energiewende ist gesellschaftlich verankert. „Der Klimawandel scheint derzeit in der politischen Debatte in den Hintergrund zu geraten. Die grundsätzliche Überzeugung, dass das Thema eine große Bedeutung hat, ist in der Bevölkerung aber weiter vorhanden“, so Schumacher. Er sieht Chancen, die Energiewende durch technische Innovationen und wirtschaftliche Impulse weiter voranzutreiben.