Weltweit erste Netto-Null-Produktionsstätte für Sanitärkeramik: LAUFEN Austria setzt Meilenstein in Gmunden
„Die Bronze-Zertifizierung sehen wir als wichtige Bestätigung für unseren Weg, aber zugleich auch als Ansporn. Unser Ziel ist es, kontinuierlich besser zu werden und demnächst auch die Silber-Zertifizierung zu erreichen“, betont Christian Schäfer, Managing Director von LAUFEN Austria.
Im Frühjahr 2025 wurde LAUFEN zudem mit dem international anerkannten Cradle to Cradle Certified® Circularity Bronze ausgezeichnet. Bewertet werden dabei Kriterien wie Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Wasserverantwortung, erneuerbare Energien und soziale Fairness.
Die in Gmunden produzierten Keramiken bestehen ausschließlich aus schadstofffreien Rohstoffen, sind recyclingfähig und ermöglichen eine sortenreine Rückführung in den Stoffkreislauf. Rund 50 Prozent des Prozesswassers werden intern wiederverwendet.
Traditionell gilt die Sanitärkeramikproduktion als besonders energieintensiv: Für das Brennen bei über 1.200 Grad Celsius wurden bislang gasbetriebene Tunnelöfen eingesetzt. Mit dem Elektroofen in Gmunden gelang ein technologischer Durchbruch. Er benötigt nur rund ein Drittel der Energie herkömmlicher Öfen und wird ausschließlich mit erneuerbarem Strom betrieben. Die frühere gasbasierte Brenntechnologie wurde am Standort Gmunden mittels einem 2-stufigen Rückbauplan mit Ende 2024 vollständig stillgelegt.
„Durch unsere CO₂-emissionsfreie Produktionsstätte kann pro Stück Sanitärkeramik im Schnitt 50 Kilo CO₂ gespart werden. In einem Hotel mit hundert Zimmern und Bädern - in denen jeweils ein WC und ein Waschtisch verbaut werden - können durch den Einsatz unserer Produkte aus Gmunden ganz einfach 10 Tonnen CO₂ eingespart werden“, berechnet Christian Schäfer.
Der neue Elektroofen ist hochautomatisiert, benötigt nur etwa ein Drittel der Energie konventioneller Öfen und wird ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben. Zwei eigene Trafostationen sichern die Versorgung. Ein wesentlicher Teil der benötigten Energie wird direkt am Standort durch eine 2 MWp -Photovoltaikanlage mit 4.910 Modulen erzeugt, die auf den Dachflächen der Produktionsgebäude und angrenzenden Hangflächen installiert wurden. Mit der dadurch gewonnenen Energie kann der Betrieb des E-Tunnelofens abgedeckt werden.
„Wir haben die Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch installiert, die auf einer Gesamtfläche von rund 2 Fußballfeldern den Betrieb des E-Tunnelofens abdeckt. Zusätzlich beziehen wir zertifizierten Ökostrom aus dem Netz, womit unsere Produktion heute vollständig emissionsfrei betrieben wird“, erklärt Christian Schäfer.
Die vollständige Dekarbonisierung des gesamten Standorts in Oberösterreich ist abgeschlossen. Dafür wurden auch alle übrigen thermischen Prozesse elektrifiziert, etwa die Wasseraufbereitung für den keramischen Schlicker sowie die Beheizung im Formenbau.
Zusätzlich setzt das Unternehmen auf Wärmerückgewinnung. Seit Anfang 2024 wurden Wärmetauscher installiert, die bereits über 412.000 Kilowattstunden Energie einsparen konnten. Alle übrigen thermischen Prozesse – etwa die Schlickeraufbereitung und die Beheizung im Formenbau – wurden elektrifiziert.
Internationale Signalwirkung
Das Werk in Gmunden fungiert als Innovationszentrum innerhalb der gesamten LAUFEN-Gruppe und gilt als Technologietreiber für die Branche. Die elektrifizierte Brenntechnik könnte künftig auch in der Fliesen- oder technischen Keramikproduktion Anwendung finden.
„Was wir hier in Gmunden erreicht haben, ist ein Musterbeispiel für moderne Industrieproduktion im Einklang mit Umwelt und Klima. Die Welt sowie unsere Branche befinden sich in einem starken Wandel, und wir zeigen, wie wir diesen aktiv mitgestalten können“,so Schäfer.
LAUFEN Austria ist der einzige Hersteller von Sanitärkeramik in Österreich und Teil der Schweizer LAUFEN-Gruppe, die seit 1892 Komplettlösungen für Premium-Badezimmer anbietet. Weltweit beschäftigt die Gruppe rund 2.500 Mitarbeiter:innen und betreibt fünf Produktionsstandorte in Mitteleuropa.
Weitere Informationen: www.laufen.co.at