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Welternährungstag: Boden schützen – Ernährung sichern

17.10.2025

Nur 16 % Österreichs sind Ackerland – jeder Hektar zählt zur Aufrechterhaltung der Ernährungssouveränität

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Der Welternährungstag, ausgerufen von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), macht jedes Jahr am 16. Oktober auf den weltweiten Hunger aufmerksam. Doch auch in wohlhabenden Ländern wie Österreich zeigt sich, dass Ernährungssicherheit keine Selbstverständlichkeit ist: Durch den fortschreitenden Bodenverbrauch infolge fahrlässiger Verbauung verliert Österreich Tag für Tag wertvolle landwirtschaftliche Flächen – mit gravierenden Folgen für Ernährungssicherheit.



Jeder Hektar zählt



Nur 16 Prozent der Fläche Österreichs sind für die Lebensmittelproduktion geeignet. Österreich ist hier Schlusslicht in Mitteleuropa. So sind beispielsweise in Ungarn 44 % und in Deutschland sowie in Italien 32 % der Staatsfläche Ackerland. Trotz dieser Schieflage verschwinden hierzulande täglich rund 12 Hektar wertvollste Agrarflächen unter Asphalt und Beton. Neue Straßen, Gewerbegebiete und Handelsmärkte verdrängen die Landwirtschaft, fruchtbare Böden gehen unwiederbringlich verloren. Hinzu kommt die höchste Supermarktdichte Europas: Mit 60 Lebensmittelgeschäften pro 100.000 Einwohnern – deutlich mehr als etwa in Deutschland mit rund 40 – steigt der Flächendruck weiter. „Wir dürfen nicht vergessen: Jeder Hektar Boden, der verloren geht, fehlt dauerhaft für die Produktion von heimischen Lebensmitteln. Ernährungssicherheit kann man nicht importieren! Deshalb gilt es, Agrarflächen konsequent zu schützen und vorrangig bestehende Leerstände zu nutzen“, appelliert Dr. Kurt Weinberger, Generaldirektor der Österreichischen Hagelversicherung, anlässlich des Welternährungstages. „Nur so können wir die Selbstversorgungssicherheit mit heimischen, regionalen Lebensmitteln stabilisieren. Denn ein Land mit immer weniger Lebensmitteln ist wie ein Mensch mit immer weniger Haut - nicht überlebensfähig.“


Österreich braucht eine neue Bodenkultur


Um die Ernährungssouveränität langfristig zu sichern, braucht es eine neue Bodenkultur mit einem umfassenden Maßnahmenpaket. Dazu gehören (u.a.) ein gesetzlicher Schutz besonders wertvoller Agrarflächen, ein weisungsfreier Raumordnungsbeirat auf Landesebene für transparente Umwidmungsentscheidungen, die Abschaffung der Kommunalsteuer auf Gemeindeebene und generell ein neues Wirtschaftsdenken, das Natur, Umwelt und Böden in (volks-)wirtschaftliche Entscheidungen integriert. „Die Fakten sprechen für sich: Wenn wir so weitermachen wie in den letzten Jahren, gibt es in 200 Jahren in Österreich keine Agrarflächen mehr. Österreich wäre dann ein Land ohne Äcker- zukunftslos. Das dürfen wir nicht zulassen. Denn: Ohne Boden kein heimisches Essen – und von Beton können wir außerdem nicht abbeißen“, so Weinberger.

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