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Versteckte Gefahr im Waldboden

28.10.2025

TU Darmstadt weist erstmals Speicherung von Mikroplastik in Wäldern nach

pexels-luisdelrio-15286.jpg
© Luis del Rio / Wald
Darmstadt - Mikroplastik ist längst nicht mehr nur ein Problem der Ozeane und landwirtschaftlichen Flächen – auch der Wald ist betroffen. Forschende der Technischen Universität Darmstadt haben erstmals nachgewiesen, dass Waldböden große Mengen winziger Kunststoffpartikel speichern. Ihre Studie, die im Fachjournal Nature Communications Earth & Environment erschienen ist, zeigt: Mikroplastik gelangt in erheblichem Umfang über die Luft in die Wälder und wird dort dauerhaft im Boden eingelagert.

„Das Mikroplastik aus der Atmosphäre setzt sich zunächst auf den Blättern der Baumkronen fest – die Wissenschaft spricht hier vom sogenannten Auskämmeffekt“, erklärt Hauptautor Dr. Collin J. Weber vom Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Darmstadt. „Von dort werden die Partikel durch Regen oder den herbstlichen Laubfall auf den Waldboden weitertransportiert.“
 

Mikroplastik sickert in tiefere Bodenschichten
 

Im Boden spielt die Zersetzung des Laubs eine Schlüsselrolle: Während die höchsten Konzentrationen in den oberen, nur leicht zersetzten Laubschichten zu finden sind, werden große Mengen an Mikroplastikpartikeln in tiefere Bodenschichten verlagert. Verantwortlich dafür sind biologische Prozesse – etwa Regenwürmer und Mikroorganismen, die organisches Material abbauen und dabei die winzigen Kunststoffteilchen in den Boden einarbeiten.

Für ihre Untersuchung entnahmen die Darmstädter Geowissenschaftler Boden-, Laub- und Luftproben an vier Waldstandorten östlich der Stadt. Mithilfe einer neu entwickelten analytischen Methode konnten sie den Gehalt an Mikroplastik präzise bestimmen. Zudem modellierten sie, wie stark atmosphärische Einträge seit den 1950er-Jahren zum heutigen Belastungsniveau beitragen.
 

Wälder als stille Zeugen der Luftverschmutzung
 

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Mikroplastik in Waldböden in erster Linie aus atmosphärischen Ablagerungen und aus herabfallendem Laub stammt. Andere Quellen spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle“, so Weber. Wälder seien daher „gute Indikatoren für die atmosphärische Mikroplastikverschmutzung“. Eine hohe Konzentration von Mikroplastik im Waldboden lasse auf einen intensiven, diffusen Eintrag aus der Luft schließen.

Die Studie liefert damit erstmals einen direkten Nachweis für die Verbindung zwischen Mikroplastik in der Atmosphäre und seiner Speicherung im Waldboden – ein bislang kaum beachtetes Phänomen.
 

Eine neue Umweltbelastung für den Wald
 

Die Erkenntnisse könnten weitreichende Folgen haben: Wälder, ohnehin durch den Klimawandel und Luftschadstoffe belastet, stehen womöglich vor einer zusätzlichen Herausforderung. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass auch Mikroplastik eine weitere Gefährdung für Waldökosysteme darstellen könnte“, warnt Weber. Zudem verweisen die Forschenden auf mögliche Gesundheitsaspekte, schließlich verdeutliche die Studie, dass Mikroplastik über weite Strecken durch die Luft transportiert wird und somit auch in die Atemluft gelangt.

Die Darmstädter Untersuchung markiert einen wichtigen Schritt, um das bislang wenig erforschte Ausmaß der Mikroplastikbelastung terrestrischer Ökosysteme zu verstehen. Wie stark Wälder tatsächlich betroffen sind  und welche Auswirkungen dies auf Bodenfruchtbarkeit, Pflanzenwachstum und Nahrungsnetze hat   soll in künftigen Studien weiter untersucht werden.

Links

  • Studie: Weber, Collin J. und Moritz Bigalke: “Forest soils accumulate microplastics through atmospheric deposition”, in: “Nature Communications Earth & Environment” 6, DOI:
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