Stararchitekt Chipperfield wirbt für mehr bezahlbare Wohnungen statt Luxusbauten
„In dieser Zeit als Architekten zu arbeiten, fühlt sich an, als würden wir mit voller Geschwindigkeit auf der Autobahn fahren, dabei versuchen, die Räder zu wechseln und dann auch noch das Steuer herumzureißen“, sagt Chipperfield in einem Interview der aktuellen Ausgabe des ZEITmagazins. Eigentlich müsse man anhalten, tief durchatmen und fragen, was eine gute Gesellschaft ausmacht. Die Antwort des 2023 mit dem höchsten Architekturpreis ausgezeichneten Briten: „Bezahlbare Wohnungen, gute Schulen, öffentliche Plätze und eine soziale Infrastruktur.“
Was jedoch gebaut werde, seien teure Gebäude für reiche Leute: „Sorry“, sagt Chipperfield, „ich baue sie ja auch. Ich baue Wohnungen in Miami. Ich baue Hotels in Hamburg.“ Er könne nicht einfach sagen: „Stopp, wir machen jetzt nur noch nachhaltige Projekte.“ Dafür fehlten die Kunden. Sein Büro habe 300 Mitarbeiter. Je älter er werde – Chipperfield ist 71 –, desto mehr frage er sich, wie er seine Position nutzen könne. Derzeit verwende er den Großteil seiner Zeit darauf, den Straßenverkehr in galicischen Dörfern zu verlangsamen. In Santiago de Compostela eröffnete Chipperfield kürzlich den neuen Sitz seiner gemeinnützigen Stiftung Fundación RIA.
Eigentlich, so Chipperfield weiter, sei es kein schwieriger Job, Menschen zufrieden zu machen. Es sei denn, sie glaubten, nur dann glücklich zu sein, wenn sie ein zweites Auto hätten und einen größeren Fernseher. „Ich glaube, die größte Herausforderung heute besteht darin – und das lässt sich auf vieles anwenden –, sich aus der Opferrolle zu befreien. Eine Art Ehrgeiz zu entwickeln, anstatt anderen die Schuld an seinem Leid zu geben. Nicht dass niemand Schuld trägt. Aber sich daran festzukrallen, scheint mir reine Zeitverschwendung zu sein.“
Was jedoch gebaut werde, seien teure Gebäude für reiche Leute: „Sorry“, sagt Chipperfield, „ich baue sie ja auch. Ich baue Wohnungen in Miami. Ich baue Hotels in Hamburg.“ Er könne nicht einfach sagen: „Stopp, wir machen jetzt nur noch nachhaltige Projekte.“ Dafür fehlten die Kunden. Sein Büro habe 300 Mitarbeiter. Je älter er werde – Chipperfield ist 71 –, desto mehr frage er sich, wie er seine Position nutzen könne. Derzeit verwende er den Großteil seiner Zeit darauf, den Straßenverkehr in galicischen Dörfern zu verlangsamen. In Santiago de Compostela eröffnete Chipperfield kürzlich den neuen Sitz seiner gemeinnützigen Stiftung Fundación RIA.
Eigentlich, so Chipperfield weiter, sei es kein schwieriger Job, Menschen zufrieden zu machen. Es sei denn, sie glaubten, nur dann glücklich zu sein, wenn sie ein zweites Auto hätten und einen größeren Fernseher. „Ich glaube, die größte Herausforderung heute besteht darin – und das lässt sich auf vieles anwenden –, sich aus der Opferrolle zu befreien. Eine Art Ehrgeiz zu entwickeln, anstatt anderen die Schuld an seinem Leid zu geben. Nicht dass niemand Schuld trägt. Aber sich daran festzukrallen, scheint mir reine Zeitverschwendung zu sein.“