September: Rückgang der erneuerbaren Produktion macht Österreich zu Stromimportland
32 Prozent weniger Strom aus Wind im September
Sowohl die Produktion aus Windkraft und Photovoltaik als auch jene aus Wasserkraft sind im September aufgrund der Wetterlage in Österreich absolut gesehen gesunken. Besonders stark fiel der absolute Produktionsrückgang mit 32,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat bei der Windenergie aus. Insgesamt reduzierte sich die gesamte erneuerbare Erzeugung (4.026 GWh) um 10,9 Prozent zum September des Vorjahres (4.520 GWh).
„Im Idealfall sind wir bis zum Jahr 2030 in der Lage, den Strombedarf bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren zu decken. Damit wir die Überschüsse, die vor allem im Sommer aus PV-Erzeugung entstehen, nutzen können, müssen wir Speicher und Netze weiter ausbauen. Darüber hinaus werden wir insbesondere in Monaten, in denen die erneuerbare Produktion niedriger ausfällt und aufgrund von fehlenden Leitungskapazitäten nicht ausreichend Strom aus Nachbarländern bezogen werden kann, weiterhin auf Gaskraftwerke zurückgreifen müssen. Um die Erneuerbaren bestmöglich integrieren zu können, brauchen wir eine systemische Gesamtplanung, die Netze, Speicher, Reserven, Produktion und eine digitale Vernetzung gleichermaßen berücksichtigt“, sagt Gerhard Christiner, Vorstandssprecher von Austrian Power Grid (APG).
Import-Abhängigkeit als Folge
Die Rückgänge hinsichtlich der erneuerbaren Produktion schlugen sich im September in einer entsprechenden Import-Notwendigkeit nieder: Während im September 2024 an 16 Tagen bilanziell Strom ins Ausland exportiert werden konnte und ein Export-Saldo in der Höhe von 232 GWh erzielt wurde, war Österreich im September 2025 Stromimportland. Per Saldo ergab sich über den Gesamtmonat September 2025 gesehen in Österreich (Regelzone APG*) ein Import in der Höhe von 511 GWh (auf Basis der Fahrpläne), wobei an nur 5 Tagen bilanziell Strom ins Ausland exportiert werden konnte.
„Erhebliche Schwankungen in der Produktion von klimafreundlichem Strom und wiederkehrende Import-Abhängigkeit belegen die dringende Notwendigkeit für ein ausreichend dimensioniertes Stromnetz. Eine Gesamtsystemplanung und eine bessere Koordinierung im Sinne einer kosteneffizienten Transformation des Energiesystems sind das Gebot der Stunde“, sagt Christiner.