Rückbaukosten von kleinem AKW Hamm explodiert
Der unheiligen Atomstromwelt nächstes Kapitel spielt in Hamm im Ruhrgebiet.
1989 wurde der Thorium-Hochtemperatur-Reaktor (THTR) nach einem Störfall stillgelegt. Seither schlummert er auf einem Kissen aus überwiegend Steuergeld im sogenannten "sicheren Einschluss" vor sich hin.
Der Bau des vergleichsweise kleinen 300-MW-Reaktors dauerte 15 Jahre, kostete rund 2 Mrd. € und lieferte ab 1985 für schmale 4 Jahre den auf die produzierte Kilowattstunde gerechnet vielleicht teuersten Atomstrom aller Zeiten - natürlich abgesehen von Tschernobyl und Fukushima.
Seit 1989 sind Kosten von 441 Mio. € für den sicheren Einschluss entstanden, die zu 65 % aus Steuergeld bezahlt wurden.
Doch ab 2028 wird rückgebaut, aber, ohne dass Freude aufkommen würde. Denn die Betreiberfirma HKG ist insolvent und wieder müssen die Steuerzahler den allergrößten Teil der Kosten übernehmen: THTR-300 wird zum Milliardengrab, weil der Rückbau 750 Mio. € und inflationsbereinigt dann doch über 1 Mrd. € kosten werde.
Analogie zu SMR
Was an sich bei einem kleinen Reaktor wie dem TRTH-300 ja deutlich weniger kosten sollte, entpuppt sich als eklatante Fehleinschätzung. Ist eine Kostenanalogie zu den gerade gehypten SMR zulässig?
Ich würde sagen, ja. Sollte nämlich die Radioaktivität in SMRs tatsächlich deutlich geringer ausfallen, verkürzt das nur die Lagerzeit, bis das Abbruchmaterial entkontaminiert ist. Alle anderen Kosten (Abbruch, Abtransport, Kauf, Bau und Absicherungsinfrastruktur der Lagerstätte) werden wohl dieselben bleiben. Womit sich, wenn überhaupt, lediglich ein kleiner Kostenvorteil ergeben könnte.
Werden folglich die aktuell von Kernkraftwissen kaum gestreiften politischen SMR-Fans ihre Jubeltiraden einstellen, weil neben den Bau- auch die Rückbaukosten die völlige Unwirtschaftlichkeit von SMR noch deutlicher werden lassen?
Eher nein! Denn jeder Spitzenpolitiker weiß eines besser als alles andere:
1. Seine Karriere kann von einem auf den anderen Tag enden. Bis in etwa 10 Jahren ein SMR Strom liefern würde, genießt der Politiker sehr wahrscheinlich ein deutlich anderes Leben.
2. Er haftet weder im Zeitpunkt der Entscheidung für den Bau eines SMR, und schon gar nicht in den Jahren oder Jahrzehnten danach für seine sachlich (ökonomisch, technisch, ökologisch) himmelschreiend unsinnige Entscheidung.
1989 wurde der Thorium-Hochtemperatur-Reaktor (THTR) nach einem Störfall stillgelegt. Seither schlummert er auf einem Kissen aus überwiegend Steuergeld im sogenannten "sicheren Einschluss" vor sich hin.
Der Bau des vergleichsweise kleinen 300-MW-Reaktors dauerte 15 Jahre, kostete rund 2 Mrd. € und lieferte ab 1985 für schmale 4 Jahre den auf die produzierte Kilowattstunde gerechnet vielleicht teuersten Atomstrom aller Zeiten - natürlich abgesehen von Tschernobyl und Fukushima.
Seit 1989 sind Kosten von 441 Mio. € für den sicheren Einschluss entstanden, die zu 65 % aus Steuergeld bezahlt wurden.
Doch ab 2028 wird rückgebaut, aber, ohne dass Freude aufkommen würde. Denn die Betreiberfirma HKG ist insolvent und wieder müssen die Steuerzahler den allergrößten Teil der Kosten übernehmen: THTR-300 wird zum Milliardengrab, weil der Rückbau 750 Mio. € und inflationsbereinigt dann doch über 1 Mrd. € kosten werde.
Analogie zu SMR
Was an sich bei einem kleinen Reaktor wie dem TRTH-300 ja deutlich weniger kosten sollte, entpuppt sich als eklatante Fehleinschätzung. Ist eine Kostenanalogie zu den gerade gehypten SMR zulässig?
Ich würde sagen, ja. Sollte nämlich die Radioaktivität in SMRs tatsächlich deutlich geringer ausfallen, verkürzt das nur die Lagerzeit, bis das Abbruchmaterial entkontaminiert ist. Alle anderen Kosten (Abbruch, Abtransport, Kauf, Bau und Absicherungsinfrastruktur der Lagerstätte) werden wohl dieselben bleiben. Womit sich, wenn überhaupt, lediglich ein kleiner Kostenvorteil ergeben könnte.
Werden folglich die aktuell von Kernkraftwissen kaum gestreiften politischen SMR-Fans ihre Jubeltiraden einstellen, weil neben den Bau- auch die Rückbaukosten die völlige Unwirtschaftlichkeit von SMR noch deutlicher werden lassen?
Eher nein! Denn jeder Spitzenpolitiker weiß eines besser als alles andere:
1. Seine Karriere kann von einem auf den anderen Tag enden. Bis in etwa 10 Jahren ein SMR Strom liefern würde, genießt der Politiker sehr wahrscheinlich ein deutlich anderes Leben.
2. Er haftet weder im Zeitpunkt der Entscheidung für den Bau eines SMR, und schon gar nicht in den Jahren oder Jahrzehnten danach für seine sachlich (ökonomisch, technisch, ökologisch) himmelschreiend unsinnige Entscheidung.