Retrofitting noch einmal anders gedacht
An Michael Schwendiger, VCÖ ‑ Mobilität mit Zukunft
Sehr geehrter Herr Schwendinger,
vielen Dank für ihren Artikel ( Infos gefunden auf oekonews.at), dem ich vollkommen zustimme, trotzdem möchte ich eine ergänzende Anmerkung machen:
Die Umrüstung durch Fachwerkstätten ist ja jetzt schon möglich – und sehr teuer. Wurde der Akku bisher als teuerste Komponente benannt, so ist auch die Arbeitszeit – vor allem bei fallenden Akku-Preisen – ein wesentlicher Kostenfaktor.
Zudem muss man leider auch sagen, dass ein derart umgerüstetes Fahrzeug meistens nicht dem heutigen technischen Standard entspricht: die gängigen Umbau-Sets haben oft nur ein 48V-Batteriesystem, meistens sehr kleine Batterien, und Schnell-Laden wird meistens auch nicht angeboten. Oft bleibt aus Kostengründen auch noch das Getriebe im Auto, an welches der E-Motor statt des Verbrenner-Motors angeflanscht wird.
Eine professionellere Lösung wäre hier durch die Auto-Hersteller selbst zu erzielen. Wenn man ein „Mainstream“ – Fahrzeug wie den VW Golf oder Skoda Fabia hernimmt, so könnte VW bzw. Skoda selbst nicht nur ein professionelles Umbau-Kit entwickeln, das dem neuesten technischen Stand entspricht, sondern den Umbau hoch-automatisiert/Roboter-unterstützt in kürzester Zeit in einer umgerüsteten Fertigungsstraße vornehmen (z.B. in einem der stillgelegten Produktionsanlagen). Ein Umbau könnte so - meiner Einschätzung nach - in weniger als 4 Stunden bewerkstelligt werden.
Bevor die Politik den Ruf der Auto-Industrie nach einer Verschrottungsprämie oder Aufweichen des Verbrenner-Verbots erhört (dass das mit den E-Fuels nichts wird, weiß die Autoindustrie ja ohnedies), sollte sie die Autobauer zu kosteneffizienten und professionellem Retrofitting verpflichten.
Ganz erschreckend ist, dass eine ehemalige (deutsche) grüne Politikerin als Vorstand der E-Fuel-Allianz dieses Thema nicht nur nicht am Radar hat, sondern sich für E-Fuels für den Verbrenner-Bestand einsetzt – unfassbar. Vielleicht haben sie das Video schon gesehen, falls nicht, ist hier der Link.
In Anbetracht des wahrscheinlich kommenden Retrofitting-Bedarfs in den 2030er - Jahren wären die Autobauer angehalten, schon jetzt Sorge zu tragen, dass jedes heute neu gebaute Verbrenner-Auto möglichst einfach und kostengünstig auf E-Antrieb umgebaut werden kann. Auch hier sollte die Politik die Autobauer in die Pflicht nehmen.
Fun fact: interessanterweise hätten hier Autobauer, die ihre Elektro- und Verbrenner-Platformen nicht getrennt haben, und dafür vielfach kritisiert wurden (wie z.B. BMW), hier einen klaren Vorteil.
Mit freundlichen Grüßen / With best regards
DI Peter Kass
Auergütlweg 6
A-4030 Linz
info @ emobiljetzt.at
vielen Dank für ihren Artikel ( Infos gefunden auf oekonews.at), dem ich vollkommen zustimme, trotzdem möchte ich eine ergänzende Anmerkung machen:
Die Umrüstung durch Fachwerkstätten ist ja jetzt schon möglich – und sehr teuer. Wurde der Akku bisher als teuerste Komponente benannt, so ist auch die Arbeitszeit – vor allem bei fallenden Akku-Preisen – ein wesentlicher Kostenfaktor.
Zudem muss man leider auch sagen, dass ein derart umgerüstetes Fahrzeug meistens nicht dem heutigen technischen Standard entspricht: die gängigen Umbau-Sets haben oft nur ein 48V-Batteriesystem, meistens sehr kleine Batterien, und Schnell-Laden wird meistens auch nicht angeboten. Oft bleibt aus Kostengründen auch noch das Getriebe im Auto, an welches der E-Motor statt des Verbrenner-Motors angeflanscht wird.
Eine professionellere Lösung wäre hier durch die Auto-Hersteller selbst zu erzielen. Wenn man ein „Mainstream“ – Fahrzeug wie den VW Golf oder Skoda Fabia hernimmt, so könnte VW bzw. Skoda selbst nicht nur ein professionelles Umbau-Kit entwickeln, das dem neuesten technischen Stand entspricht, sondern den Umbau hoch-automatisiert/Roboter-unterstützt in kürzester Zeit in einer umgerüsteten Fertigungsstraße vornehmen (z.B. in einem der stillgelegten Produktionsanlagen). Ein Umbau könnte so - meiner Einschätzung nach - in weniger als 4 Stunden bewerkstelligt werden.
Bevor die Politik den Ruf der Auto-Industrie nach einer Verschrottungsprämie oder Aufweichen des Verbrenner-Verbots erhört (dass das mit den E-Fuels nichts wird, weiß die Autoindustrie ja ohnedies), sollte sie die Autobauer zu kosteneffizienten und professionellem Retrofitting verpflichten.
Ganz erschreckend ist, dass eine ehemalige (deutsche) grüne Politikerin als Vorstand der E-Fuel-Allianz dieses Thema nicht nur nicht am Radar hat, sondern sich für E-Fuels für den Verbrenner-Bestand einsetzt – unfassbar. Vielleicht haben sie das Video schon gesehen, falls nicht, ist hier der Link.
In Anbetracht des wahrscheinlich kommenden Retrofitting-Bedarfs in den 2030er - Jahren wären die Autobauer angehalten, schon jetzt Sorge zu tragen, dass jedes heute neu gebaute Verbrenner-Auto möglichst einfach und kostengünstig auf E-Antrieb umgebaut werden kann. Auch hier sollte die Politik die Autobauer in die Pflicht nehmen.
Fun fact: interessanterweise hätten hier Autobauer, die ihre Elektro- und Verbrenner-Platformen nicht getrennt haben, und dafür vielfach kritisiert wurden (wie z.B. BMW), hier einen klaren Vorteil.
Mit freundlichen Grüßen / With best regards
DI Peter Kass
Auergütlweg 6
A-4030 Linz
info @ emobiljetzt.at