Proteste bei VIG-Hauptversammlung: Schlusslicht bei Klimaschutz in Mittel- und Osteuropa
Wien- Aktivist*innen von Attac, Greenpeace und der tschechischen NGO Re-set haben die Hauptversammlung der Vienna Insurance Group (VIG) in Wien unterbrochen. Sie kritisierten die völlig unzureichende Klimapolitik des Konzerns und forderten verbindliche Richtlinien zum Ausschluss fossiler Unternehmen aus dem Portfolio der VIG.
VIG Schlusslicht bei Klimaschutz in Mittel- und Osteuropa
Ein aktueller Bericht von Re-set zeigt: Die Vienna Insurance Group verfolgt die schwächste Klimastrategie unter den großen Versicherungsunternehmen in Mittel- und Osteuropa. Trotz Ankündigung eines Netto-Null-Plans bis 2050 fehlen weiterhin verbindliche Ausschlusskriterien für fossile Energien – insbesondere für Öl- und Gasunternehmen.
“Sie alle sind Aktionär*innen der Klimakrise”
In seiner Rede an die Aktionär*innen, den Vorstand und Aufsichtsrat erklärte Marc Dengler von Greenpeace: „Mit ihren nicht vorhandenen Öl- und Gasrichtlinien und ihrem schwachen Nachhaltigkeitsplan heizt die Vienna Insurance Group die Klimakrise weiter an. Sie alle sind daher Aktionär*innen der Klimakrise! Einer Krise, deren Folgen von jenen bezahlt werden, die am verwundbarsten sind.“
„Im vergangenen Jahr waren über zwei Millionen Menschen in Zentral- und Osteuropa von Überschwemmungen betroffen. Die VIG ist die größte Versicherungsgesellschaft in dieser Region, doch ihre unzureichende Klimapolitik wird dieser Verantwortung in keiner Weise gerecht“, erklärt Katarína Kováčov von Re-Set.
„Versicherungen wie die Vienna Insurance Group sind zentrale Akteure der Klimakrise. Sie sichern weiterhin Öl-, Gas- und Kohleprojekte ab – und verschleiern diese Praxis mit Greenwashing. Damit muss endlich Schluss sein“, fordert Francesca O’Brien von Attac Österreich.