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Protest gegen Europas größtes Gasprojekt: Greenpeace-Aktivist fliegt mit Gleitschirm über Plattform

16.01.2025

Deutscher Staatskonzern Uniper hat Liefervertrag mit Betreiberfirma OMV abgeschlossen

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Protest über der Plattform © Greenpeace Deutschland

Konstanza/Rumänien – Gegen das geplante klimaschädliche Gasprojekt “Neptun Deep” im Schwarzen Meer haben Greenpeace-Aktivist:innen  gestern im Hafen von Konstanza protestiert. Einer der Klimaschützer ist mit einem Gleitschirm und einem Banner mit der Aufschrift “Stop Fossil Gas” über der Bohrplattform “Transocean Barents” geflogen. Mit dieser Plattform wollen der österreichische Energiekonzern OMV und der rumänische Gasproduzent Romgaz ab 2027 ein riesiges fossiles Gasfeld rund 160 Kilometer vor der Küste ausbeuten. Anfang vergangener Woche wurde bekannt, dass der deutsche Staatskonzern Uniper einen fünfjährigen Abnahmevertrag mit OMV geschlossen hat. “Dieses Megaprojekt heizt die Klimakrise weiter an und gefährdet die reichhaltige Artenvielfalt im Schwarzen Meer”, sagt Mira Jäger, Energieexpertin von Greenpeace. “Statt die fossile Abhängigkeit mit immer neuen Lieferverträgen für dreckiges Gas weiter in die Länge zu ziehen, sollte Uniper endlich komplett auf saubere und günstige erneuerbare Energiequellen umstellen.”
 

“Neptun Deep” könnte 276 Millionen Tonnen CO2 verursachen – Greenpeace klagt 

“Neptun Deep” ist das größte geplante Erdgasprojekt innerhalb der EU. Das anvisierte Feld hat laut OMV eine Fläche von 7500 Quadratkilometern und befindet sich im rumänischen Teil des Schwarzen Meers. Insgesamt 100 Milliarden Kubikmeter klimaschädliches Gas sollen hier ausgebeutet werden. Laut einer Greenpeace-Analyse wird das Vorhaben 276 Millionen Tonnen Treibhausgase verursachen – das ist so viel wie Österreich in dreieinhalb Jahren ausstößt.

Noch liegen den Betreiberfirmen nicht alle Genehmigungen für das Projekt vor. Gegen die bereits zugunsten des Vorhabens ausgefallene Umweltschutzprüfung hat Greenpeace Rumänien beim Verwaltungsgericht in Bukarest Klage eingereicht. Laut Greenpeace hat die zuständige Umweltschutzbehörde schwerwiegende Risiken für Klima, Mensch und Natur bei der Genehmigung des Offshore-Projekts außer Acht gelassen. “Fossiles Gas ist ein Klimakiller, egal woher es kommt. Um die schlimmsten Folgen der Klimakrise noch einzudämmen, dürfen ab sofort keine weiteren fossilen Quellen mehr erschlossen werden”, so Jäger.

Das Recherche-Institut “Zero Carbon Analytics” hat errechnet, dass der europäische Erdgasbedarf mit bereits vorhandenen Bezugsquellen bis 2040 mehr als gedeckt ist. Zum Erreichen der Pariser Klimaziele darf ohnehin ab 2035 gar kein fossiles Gas mehr verbrannt werden.

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