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Polnische EU-Ratspräsidentschaft will bäuerlichen Saatguttausch untersagen

20.06.2025

Bäuer:innen-, Züchter:innen- und Saatgut-Organisationen fordern die EU- Landwirtschaftsminister:innen auf, Landwirt:innen zu schützen

fenchelSaatgut .jpg
Saatgut © PublicDomainPictures

Schiltern, Brüssel – Eine Koalition von Organisationen, die Bäuer:innen, Züchter:innen und Saatgut-Organisationen vertreten, wendet sich mit einem gemeinsamen Schreiben an die EU-Landwirtschaftsminister:innen. Die zentrale Forderung: Das bäuerliche Recht auf Saatguttausch muss geschützt werden. „Die polnische Ratspräsidentschaft will das Recht auf Saatguttausch streichen, das zeigt der jüngste Fortschrittsbericht zum neuen Saatgutrecht. Eine solche Regelung wäre ein großer Rückschritt und würde der Vielfalt auf unseren Feldern schaden“, sagt Paul Grabenberger, Experte für Saatgut-Politik bei ARCHE NOAH. Die Unterzeichner:innen – ARCHE NOAH, Biodynamic Federation Demeter International, European Coordination Via Campesina, IFOAM Organics Europe und Slow Food – fordern die EU-Mitgliedstaaten auf, im künftigen Saatgutrecht ausdrücklich die Rechte der Landwirt:innen anzuerkennen, ihr eigenes Saatgut zu erhalten, zu nutzen, zu tauschen und zu verkaufen. Dazu braucht es eine Vergütung für Aufwände im Rahmen der Weitergabe von bäuerlichem Saatgut. Ziel ist ein rechtlicher Rahmen, der vielfältige, gemeinwohlorientierte Saatgutsysteme schützt und fördert.

 
„Seit Generationen bewahren und teilen Bäuer:innen ihr Saatgut, passen es lokalen Bedingungen an und schaffen so eine reiche Agrobiodiversität. Diese Praktiken zu verbieten, wäre ein Rückschritt“,
betont Eduardo Cuoco, Direktor von IFOAM Organics Europe. „Verschiedene landwirtschaftliche Systeme haben unterschiedliche Bedürfnisse – das muss gesetzlich berücksichtigt werden“, ergänzt er.
 
„Der bäuerliche Saatguttausch ist ein zentrales Element für Ernährungssouveränität und Agrobiodiversität, und auch gelebter Ausdruck kulturellen Erbes und kollektiver Resilienz. Wir rufen die Mitgliedstaaten der EU auf, das Recht der Landwirt:innen auf den Erhalt, Austausch und Anbau lokal angepasster Sorten zu verteidigen“,
unterstreicht Marta Messa, Generalsekretärin von Slow Food.
 
„Saatguttausch unter Landwirt:innen wird bereits in mehreren Mitgliedstaaten anerkannt und in vielen weiteren toleriert, weil er für das dynamische Management von Agrobiodiversität notwendig ist. Die neue Saatgut-Verordnung könnte jedoch einen erheblichen Rückschritt für das Recht der Landwirt:innen auf Saatgut bedeuten“, warnt Alessandra Turco vom Koordinierungskomitee der European Coordination Via Campesina.
 

Um das Recht der Landwirt:innen auf Saatgut im Einklang mit der UN-Erklärung über die Rechte von Bäuer:innen (UNDROP) zu schützen, fordern die Unterzeichnenden die Mitgliedstaaten auf: 

  • Saatguttausch in der Verordnung wieder zuzulassen,
  • Mengengrenzen am tatsächlichen Bedarf von Landwirt:innen auszurichten,
  • geographische Beschränkungen abzulehnen.

 
Obwohl der Vorschlag der Kommission einen Artikel enthielt, der den Saatguttausch zwischen Landwirt:innen ermöglichen sollte – und dieser vom Europäischen Parlament unterstützt und erweitert wurde – hat der jüngste Fortschrittsbericht der polnischen EU-Ratspräsidentschaft diese wesentliche Klarstellung vollständig gestrichen. Diese Entscheidung wird von der Koalition scharf kritisiert. „Sorgen wir dafür, dass die Zukunft des Saatguts vielfältig, dezentral und demokratisch bleibt“, so das gemeinsame Fazit der Organisationen.
 
Zum gemeinsamen Brief: www.organicseurope.bio/content/uploads/2025/06/Joint-letter-farmer-seed-exchange_2025_Final.pdf
 
Unterzeichner:innen (alphabetisch):
ARCHE NOAH, Biodynamic Federation Demeter International, European Coordination Via Campesina, IFOAM Organics Europe, Slow Food.

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