Neuer WWF-Statusbericht zur Biodiversität: Alarmierender Rückgang bei Arten und Lebensräumen in Österreich
Wien – Aufgezeigt wird dies im ersten „Statusbericht Biodiversität“ der Naturschutzorganisation WWF, der gestern veröffentlicht wurde. Die Auswertung offizieller Daten und Belastungskategorien macht deutlich: Der Großteil heimischer Arten und Lebensräume befindet sich in schlechtem Zustand – und die Entwicklung zeigt mehrheitlich nach unten.
Laut WWF-Experte Arno Aschauer wurden im Rahmen der Untersuchung 50 Bewertungen nach der EU-FFH-Richtlinie verschlechtert, nur 17 verbessert. Ursachen sind unter anderem intensive Land- und Forstwirtschaft, massive Bodenversiegelung und Eingriffe in Feuchtgebiete. Besonders kritisch ist die Situation in Flüssen: Über die Hälfte der Flusskilometer in Österreich gilt als sanierungsbedürftig – mit dramatischen Folgen für Amphibien, Fische und Reptilien. Auch viele Vogelarten in der Kulturlandschaft sind betroffen – rund ein Viertel der Brutvogelarten weist einen negativen Bestandstrend auf.
„Die Politik handelt viel zu zögerlich, obwohl es um nichts Geringeres als den Erhalt unserer Lebensgrundlagen geht“, warnt Aschauer. Eine Wende sei zwar möglich, erfordere aber „neue Prioritäten und gesamtgesellschaftliche Anstrengungen“.
Biodiversität sei kein Luxus, sondern Grundlage für saubere Luft, Wasser, Nahrung und eine widerstandsfähige Umwelt, so der WWF. Dank seiner vielfältigen Landschaften zählt Österreich zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas – umso mehr sei das Land in der Pflicht, wirksame Schutzmaßnahmen zu setzen.