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Mindmontan: Bergbauwässer ohne Schadstoffe

18.09.2025

Sauberes Wasser aus belasteten Halden: Pilotprojekt in Freiberg setzt neue Maßstäbe

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Wasser © kalhh pixabay.com
Obwohl der Bergbau im Freiberger Revier längst Geschichte ist, wirken seine ökologischen Folgen bis heute nach. Aus alten Berge- und Spülhalden fließen weiterhin mit Schadstoffen belastete Sickerwässer in die Freiberger Mulde und andere Gewässer. Ein innovatives Forschungsprojekt namens „MindMontan“ zeigt nun, wie sich diese Altlasten nachhaltig und kostengünstig beseitigen lassen – mit weltweitem Potenzial.Pilotanlage am Hammerberg: Drei Stufen zur Wasserreinigung

Seit Juli 2024 ist am östlichen Stadtrand von Freiberg eine neuartige Pilotanlage in Betrieb, die das kontaminierte Wasser aus der Spülhalde Hammerberg reinigt. Entwickelt wurde sie von einem interdisziplinären Team der TU Bergakademie Freiberg, der G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH und dem Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V. Die Anlage arbeitet fast vollständig passiv und benötigt lediglich Strom für die Pumpen – erzeugt durch eine eigene Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher.

Die Reinigung erfolgt in drei Stufen:

  • Stufe 1: Ein Kalksteinfilter hebt den pH-Wert des sauren Wassers von etwa 4,9 auf neutrale Werte zwischen 6,5 und 7,0. Dabei wird Aluminium als Aluminiumhydroxid ausgefällt.

  • Stufe 2: Ein Bioreaktor mit einem sogenannten Biomix aus Kalkstein, Holzchips, Stroh und Kompost schafft ideale Bedingungen für Bakterien, die Sulfat in Hydrogensulfid umwandeln. Dieses bindet Schwermetalle wie Cadmium, Zink und Mangan als schwer lösliche Metallsulfide.

  • Stufe 3: Ein bepflanztes Klärbecken filtert restliche Schadstoffe und Schwebstoffe auf natürliche Weise aus dem Wasser.
     

Forschung mit globaler Relevanz

„Auch mehr als 50 Jahre nach der Stilllegung ist das Sickerwasser stark belastet“, erklärt Projektleiterin Prof. Sabrina Hedrich von der TU Bergakademie Freiberg. „Wir müssen dringend Lösungen finden, um die Belastung für die Natur zu minimieren.“ Die bisherigen Ergebnisse des Projekts sind vielversprechend: Das Verfahren entfernt Schadstoffe effizient, ist kostengünstig und lässt sich problemlos in größere Sanierungslandschaften integrieren.
 

Beitrag zur EU-Wasserrahmenrichtlinie 

Die EU fordert, dass bis 2027 alle Gewässer einen guten ökologischen und chemischen Zustand erreichen. In Sachsen sind über 1300 Kilometer an Fließgewässern davon weit entfernt – vor allem wegen bergbaubedingter Metallbelastungen. Christine Stevens vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie betont: „Naturbasierte, passive Technologien wie die von MindMontan sind dringend erforderlich, um die Umweltauswirkungen des historischen und potenziellen neuen Bergbaus zu minimieren.“

Projektsteckbrief
  • Laufzeit: Mai 2023 bis Dezember 2025

  • Förderung: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt im Rahmen des Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“

  • Partner: TU Bergakademie Freiberg, G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH, Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V.

  • Unterstützer: u.a. Saxonia GmbH, Landesamt für Umwelt, Landkreis Mittelsachsen, Meyer Burger GmbH

Weitere Informationen zum Projekt gibt es  HIER

https://www.youtube.com/watch?v=LBV5C3wTcQk
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MindMontan - Innovative Technologien für Umweltfreundlichen Bergbau, regionale Entwicklung © TUBergakademie
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18.09.2025 | Autor*in: Doris Holler-Bruckner
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Wasser © kalhh pixabay.com