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Mehr Lkw–Kontrollen sind gut für Verkehrssicherheit – aber zu wenig, um Lkw–Verkehr einzubremsen!

07.01.2004

VCÖ fordert: Bahn vor Straße ausbauen – EU–Wegekostenrichtlinie verbessern!

ja © VCÖ Verkehrsclub Österreich – www.vcoe.at
ja © VCÖ Verkehrsclub Österreich – www.vcoe.at
Der VCÖ begrüßt die heute begonnenen verschärften Lkw–Kontrollen als wichtige Verkehrssicherheitsmaßnahme. Der VCÖ weist aber darauf hin, dass damit das eigentliche Ziel, den wachsenden Lkw–Verkehr einzubremsen, nicht erreicht werden kann. Der VCÖ fordert wirksamere Maßnahmen gegen die enorme Belastung durch den Lkw–Verkehr. Neben
der Ausdehnung der Lkw–Nachtfahrverbote soll der Ausbau der Schiene Vorrang vor dem Bau neuer Autobahnen bekommen, die Besteuerung von Diesel–Treibstoff ist auf EU–Niveau zu heben und Österreich muss sich stärker für eine Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie einsetzen.
"Die verschärften Lkw–Kontrollen sind gut und wichtig – für die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Die verschärften Lkw–Kontrollen sind aber viel zu wenig, um den wachsenden Lkw–Verkehr zu verringern", stellt DI Wolfgang Rauh vom VCÖ–Forschungsinstitut zu den heute begonnenen Lkw–Kontrollen fest. Der VCÖ–Experte weist darauf hin, dass die Ursache für das enorme Wachstum des Lkw–Verkehrs die fehlende Kostenwahrheit auf der Straße ist.
Der Lkw–Verkehr verursacht in Österreich Infrastruktur–, Gesundheits–, Unfall– und Umweltkosten von rund 4,4 Milliarden Euro pro Jahr. Dem standen im Vorjahr Einnahmen über Steuern, Abgaben und Mauten von nur rund 0,9 Milliarden Euro gegenüber. "Die Lkw–Maut ist ein wichtiger Schritt zu mehr Kostenwahrheit. Die Lkw kommen dadurch für insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro ihrer Kosten auf. Das ist aber noch immer um 2,9 Milliarden Euro weniger als ihre Kosten für die Gesellschaft", betont VCÖ–Experte Rauh.
Der VCÖ fordert daher zusätzlich zu den verschärften Kontrollen eine Anhebung der Dieselbesteuerung auf EU–Niveau. Derzeit ist Österreich aufgrund der niedrigen Steuern der Treibstoffdiskonter der EU. Zusätzlich fordert der VCÖ eine Änderung des Generalverkehrsplans. "Noch mehr Autobahnen zu bauen, bedeutet den Transit–Lkw den roten Teppich auszubreiten. Stattdessen sollte Österreich den Ausbau der Schiene vorantreiben. Umso mehr, als die Schieneninfrastruktur noch nicht fit für die EU–Erweiterung ist", kritisiert VCÖ–Experte Rauh.
Auf EU–Ebene erwartet der VCÖ einen stärkeren Einsatz Österreichs für die Änderung der EU–Wegekostenrichtlinie. Der derzeitige Entwurf würde zu einer Verringerung der Lkw–Maut führen. "Österreich muss rasch verhandeln, sonst droht uns ein ähnliches Desaster wie beim Transitvertrag", warnt VCÖ–Experte Rauh.
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07.01.2004 | Autor*in: holler
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