Kultur lebt vom internationalen Austausch
Migration ist eine der treibenden Kräfte hinter Österreichs kultureller Vielfalt. Künstler:innen mit internationalen Wurzeln prägen die heimische Kulturlandschaft mit frischen Ideen, neuen Perspektiven und innovativem Schaffen. Sie bringen Erfahrungen und Impulse aus aller Welt mit – und machen Österreichs Kultur lebendig, dynamisch und zukunftsorientiert.
Rund 31 Prozent der Beschäftigten in der österreichischen Kulturbranche sind laut aktuellen Analysen Migrant:innen der ersten oder zweiten Generation. Diese kulturelle Vielfalt ist eine zentrale Triebfeder nicht nur für künstlerische, sondern auch für wirtschaftliche Entwicklung.
Künstler:innen mit internationalem Hintergrund beleben alle Bereiche – von der bildenden Kunst über Theater, Musik und Literatur bis hin zu neuen digitalen Kunstformen. Ihre Arbeit schafft Brücken zwischen Kulturen, inspiriert gesellschaftlichen Dialog und trägt dazu bei, dass Österreich als offenes, kreatives Land wahrgenommen wird.
Besonders deutlich zeigt sich die Bedeutung internationaler Perspektiven in den großen Städten.
In Wien haben 42 Prozent der Beschäftigten in der Kunst- und Kulturszene einen Migrationshintergrund, in Tirol sind es 35 Prozent. Auch in Graz, Innsbruck, Linz, Klagenfurt und Salzburg liegt der Anteil bei rund 32 Prozent.
Migration bringt neue Ideen, künstlerische Energie und frischen Wind in die urbanen Kulturzentren – und sorgt dafür, dass Österreichs Kultur innovativ und vielfältig bleibt.
Die kulturelle Diversität spiegelt sich in nahezu allen Sparten wider:
32 % der Beschäftigten in der Kunstbranche haben internationale Wurzeln.
31 % in Ateliers und 32 % in Museen und Bibliotheken tragen aktiv zur kulturellen Vielfalt bei.
In der Fotografie prägen migrantische Künstler:innen mit einem Anteil von 15 % das visuelle Gedächtnis Österreichs.
Diese Zahlen zeigen: Vielfalt ist nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Realität in den kreativen Berufen – und eine unverzichtbare Quelle für Innovation.
Kulturelle Vielfalt ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Rund 35 Prozent der Kunst- und Kulturschaffenden mit Migrationshintergrund sind selbständig tätig – viele als Einzelunternehmer:innen, Atelierleiter:innen oder in freien Projekten. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Kreativwirtschaft, schaffen Arbeitsplätze und sichern Wertschöpfung in einem zukunftsorientierten Sektor.
Trotz ihres großen Beitrags arbeiten viele migrantische Kreative in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Über die Hälfte der Leiharbeiter:innen in der Kulturbranche hat einen Migrationshintergrund.
Vorstandsmitglied Nadja Puttner von der gewerkschaftlichen Initiative vidaflex betont daher, wie wichtig faire Arbeitsbedingungen, soziale Absicherung und Chancengleichheit sind: „Kreative Vielfalt braucht stabile Rahmenbedingungen, um sich entfalten zu können.“
Auch der Sozialwissenschafter Günther Ogris verweist auf die gesellschaftliche Dimension: „Internationale Perspektiven bereichern die Kultur, stärken den sozialen Zusammenhalt und fördern das Verständnis füreinander.“
Menschen mit internationalem Hintergrund bringen nicht nur Vielfalt, sondern auch Kompetenz und Engagement in die Kulturbranche:
34 % sind in hochqualifizierten Tätigkeiten beschäftigt.
30 % übernehmen Führungsaufgaben.
78 % sind unter 50 Jahre alt – eine junge, kreative Generation mit Zukunft.
Unter den rund 37.000 akademischen Künstler:innen in Österreich haben 38 % internationale Wurzeln – besonders in den Landeshauptstädten zeigt sich die kulturelle Stärke dieser Gruppe.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Migration stärkt die österreichische Kulturlandschaft – inhaltlich, künstlerisch und wirtschaftlich. Internationale Perspektiven fördern Innovation, Kreativität und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kulturelle Vielfalt ist damit nicht nur Teil der Geschichte Österreichs, sondern auch seine Zukunft.
Denn: Kultur braucht Offenheit, Austausch und Vielfalt – sie sind der Schlüssel zu Kreativität und Fortschritt.