Klimarisiko wächst: Studie warnt vor massiven Schäden in globalen Lebensmittelversorgungsketten
Laut einer aktuellen Studie des First Sentier MUFG Sustainable Investment Institute, durchgeführt von Baringa, könnten dadurch bis zum Jahr 2050 Schäden in Höhe von bis zu 38 Billionen US-Dollar entstehen – allein durch Auswirkungen auf Infrastruktur, landwirtschaftliche Erträge und Wertschöpfungsketten.
Die Untersuchung zeigt: Während die globale Nachfrage nach Lebensmitteln in den kommenden zehn Jahren jährlich um 1,26 % steigen dürfte, angetrieben durch Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und steigenden Wohlstand, geraten die Lebensmittelsysteme weltweit zunehmend unter Druck. Denn die Folgen des Klimawandels – von Dürren über Überschwemmungen bis hin zu gleichzeitigen Extremwetterereignissen – treffen die Lieferketten an vielen Stellen zugleich.
Erderwärmung von 2,5 °C bis 2050 – mit weitreichenden Folgen
Das Szenario, von dem die Studie ausgeht, rechnet mit einer globalen Erderwärmung um 2,5 Grad Celsius bis 2050. Bereits jetzt steigen die landwirtschaftlichen Produktionskosten vielerorts schneller als das Bevölkerungswachstum. Gleichzeitig sinkt die Widerstandsfähigkeit vieler Versorgungswege – mit möglichen Ertragseinbußen von bis zu 20 % in der Landwirtschaft.
Rolle der Investoren: Risiko erkennen, Versorgung sichern
„Die Welt steuert auf gefährliche Kipppunkte zu, die unser Agrarsystem ernsthaft bedrohen“, warnt Sudip Hazra, Direktor des Sustainable Investment Institute. „Investoren können und müssen jetzt handeln – indem sie klimabezogene Risiken aktiv in ihre Strategien einbinden und Unternehmen zur Anpassung an den Klimawandel befähigen.“
Laut Studie kommt den Investoren eine Schlüsselrolle zu: Durch gezieltes Climate Risk Mapping, verbessertes Reporting und strategische Zusammenarbeit mit Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette können sie entscheidend zur Stabilisierung der globalen Lebensmittelversorgung beitragen.
Sechs Hauptbedrohungen identifiziert
Die Studie nennt sechs konkrete Wetterrisiken, die künftig häufiger und intensiver auftreten werden:
Extreme Temperaturen
Starkniederschläge
Überschwemmungen
Dürren
Extreme Stürme
„Compound Events“ – also das gleichzeitige Auftreten mehrerer Extremwetterereignisse
Allein diese könnten bis 2050 immense volkswirtschaftliche Schäden verursachen – und gleichzeitig zur Destabilisierung ganzer Versorgungsregionen führen.
Klare Botschaft: Klimaschutz ist Versorgungssicherheit
Die Botschaft ist klar: Investitionen in klimaresiliente Systeme sind nicht nur ökologisch notwendig, sondern wirtschaftlich geboten. Wer heute gezielt handelt, kann nicht nur Risiken minimieren, sondern auch stabile Erträge in einem zunehmend herausfordernden Umfeld sichern.