© PIX1861 pixabay.com / Mülltrennung
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Mülltrennung: Tirol und Vorarlberg sind ganz vorne!

Österreichweites Ranking: 93 Prozent der Tiroler:innen und Vorarlberger:innen achten darauf, ihren Abfall sorgsam zu trennen.

Wie gut trennen die Österreicher:innen ihren Abfall? In einer aktuellen Umfrage geben 85 Prozent der Österreicher:innen an, auf Mülltrennung zu achten, vor allem ältere Personen. Die Mehrheit ist sich sicher, welcher Abfall in welche Tonne gehört, aber bei den Jüngeren gibt es größere Wissenslücken. Dass Abfälle dank Recycling wichtige und immer knapper werdende Rohstoffe liefern, bestätigen 72 Prozent der Österreicher:innen, vor einigen Jahren waren sich nur 60 Prozent dieser Tatsache bewusst.


In der Umfrage im Auftrag des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) bestätigen 85 Prozent der Befragten, auf Mülltrennung zu achten. Im Bundesländervergleich führen die Tiroler und Vorarlberger (93%), knapp gefolgt von den Steirer:innen (91%). Auch das Wissen um die korrekte Entsorgung von Abfall ist in Westösterreich mit 92 Prozent besonders hoch, auch Oberösterreicher:innen wissen Bescheid (87%). Recycling ist den Salzburger:innen am wichtigsten – mehr als neun von zehn bestätigen, dass sie persönlich viel von der Wiederverwertung von Abfällen halten. Insgesamt stimmen 86 Prozent der Österreicher:innen der Aussage zu, dass langfristig nur mehr Produkte hergestellt werden sollten, die recycelt werden können. Das ist das Ergebnis einer aktuellen, repräsentativen Umfrage unter 1.000 Personen zwischen 14 und 75 Jahren.

Wertvolle Rohstoffe im Abfall

Vor sechs Jahren (2018) hat der VOEB seine erste Umfrage zum Thema Mülltrennung in Auftrag gegeben. Seitdem hat sich vor allem das Wissen um Abfall als Rohstofflieferant äußerst positiv entwickelt. 2018 sahen nur etwa die Hälfte der Österreicher:innen Abfälle als wichtigen Teil einer ökologischen Kreislaufwirtschaft, heute ist dies bei drei von vier Befragten der Fall. Veronika Wüster, Geschäftsführerin des VOEB: „Das ist ein deutliches Plus von 37 Prozent und freut uns wirklich sehr. Neben der Vermeidung ist vor allem die Verwertung von Abfällen für die österreichische Wirtschaft von großer Bedeutung. Rohstoffe werden immer knapper und teurer, wir sind daher auf das Recycling von Abfällen angewiesen. Darüber hinaus spart Recycling CO2-Emissionen ein und schont so unsere Umwelt.“

Je älter, desto bessere Trennung des Mülls

Je älter die Befragten sind, desto besser kennen sie sich mit dem Thema Mülltrennung aus und handeln auch danach. Während 92 Prozent der Babyboomer (60 bis 78 Jahre) auf die richtige Entsorgung von Abfall achten, sind es bei der Generation Z (14 bis 30 Jahre) nur 74 Prozent. Jüngere sind auch viel häufiger nsicher, welcher Abfall in welche Tonne gehört: So fühlen sich nur 24 Prozent der unter 30-Jährigen beim Thema Mülltrennung „sehr sicher“, die Babyboomer sind mit 47 Prozent Zustimmung echte Trennexpert:innen. Wüster: „Je älter man ist, desto eher hat man sich im eigenen Haushalt mit dem Thema Mülltrennung auseinandergesetzt. Wir müssen trotzdem die Jungen besser informieren und zum Trennen motivieren. Oft scheitert die getrennte Entsorgung von Abfall an mangelndem Wissen oder – zum Beispiel im städtischen Bereich – daran, dass nicht jeder getrennte Abfall von der Müllabfuhr direkt abgeholt wird.“

Wertstoffe raus aus der Restmülltonne!

Der VOEB setzt sich schon seit Jahren für ein flächendeckendes „4-Tonnen-System“ in ganz Österreich ein, bei dem jeder Haushalt bzw. jedes Wohngebäude über mindestens vier Abfallfraktionen verfügt (Restmüll-, Papier-, Bio- sowie eine gemeinsame Metall- und Kunststofftonne) und diese direkt abgeholt werden. In vielen Gemeinden wird das bereits umgesetzt, aber noch nicht überall, vor allem nicht im städtischen Bereich. In der Umfrage sprechen sich 84 Prozent der Befragten für ein solches System aus. Zusätzlich arbeitet die Branche mittels KI und Digitalisierung an innovativen Lösungen, um die Sammlung, Entsorgung und Wiederverwertung von Abfall zu optimieren. Beispiele dafür sind digitale Tourenplanungen, Füllstandsanzeigen, Wertstoffscanner oder App-Lösungen, die über die richtige Mülltrennung informieren.

Tipps: So gelingt Mülltrennung besser


Sich informieren: Wie wird in meiner Gemeinde/Region/Stadt korrekt getrennt, welche Fraktionen werden direkt abgeholt, wo ist das nächste Abfallsammelzentrum?
Ausreichend motivieren: Alle Haushaltsmitglieder von der Wichtigkeit von Abfalltrennung überzeugen und einzelne Aufgaben bzw. Verantwortlichkeiten übertragen.
Konsequent getrennt sammeln: Daheim für unterschiedliche Abfallbehälter sorgen, gut platzieren und beschriften.

Immer daran denken: Digitale Erinnerungen oder Apps nutzen, die an die Abholtage erinnern.

Gut trennen: Darauf achten, dass Papier nicht mit Lebensmittelresten verschmutzt ist und Glas- und Plastikbehälter vor der Entsorgung kurz ausspülen.

Mach’s kleiner, wär feiner: Getränkeflaschen und -kartons möglichst klein falten, um Platz zu sparen.

Abfalltrenn-ABC des BMK


Über die Umfrage:
Die Umfrage wurde im Auftrag des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) von Marketagent.com durchgeführt. Vom 26. Juni. bis 3. Juli 2024 wurden 1.000 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt. Das Sample ist repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.

Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Abfall- und Ressourcenwirtschaftsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 260 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Abfallwirtschaftsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter:innen, entsorgt und verwertet rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /