© BOKU Medienstelle/Christoph Gruber / Eröffnung Water 2040  Helmut Habersack/Boku, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Stefan Lürgenau (Foster Europe Foundation)
© BOKU Medienstelle/Christoph Gruber / Eröffnung Water 2040 Helmut Habersack/Boku, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Stefan Lürgenau (Foster Europe Foundation)

Waters 2040: Maßnahmen für eine nachhaltige, resiliente Wasserwirtschaft im Donauraum

Expert*innen aus 21 Nationen trafen sich in Wien

Am Dienstag, den 9. April, versammelten sich im BOKU-Wasserbaulabor internationale Expert*innen und Verantwortliche aus 21 Nationen, um beim Waters 2040 Participation Day Austria die drängenden Probleme der Wasserbewirtschaftung im Donaueinzugsgebiet aufgrund des Klimawandels zu erörtern.

Mit fortschreitendem Klimawandel werden Dürren und Hochwässer vermehrt und sogar gleichzeitig im Donauraum auftreten. Das birgt Gefahren für neue Konflikte um das Wasser im Herzen Europas. "Die Klimakrise ist überall spürbar, auch in unseren Gewässern. Immer häufigere Extremwetterereignisse gefährden die Infrastruktur und sind ein ernsthaftes Risiko für die Biodiversität. Diesen Herausforderungen können wir nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung begegnen, in dem wir wissenschaftliche Erkenntnisse in die politische Praxis übersetzen. Mit der EU-Donauraumstrategie haben wir hier ein Best Practice Beispiel für diese Zusammenarbeit. Gemeinsam werden hier Szenarien und Konzepte für eine nachhaltige Strategie entwickelt, im Umgang mit Wasser und dem Wasserkreislauf - von den Gebirgen bis zum Donaudelta. Die Donau und ihre zahlreichen Äste zu schützen ist eine zentrale Aufgabe, damit sie weiterhin für Europa Lebensraum, Wasserversorgung und Transportweg bleibt", betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bei ihrer Begrüßungsansprache.

Ein europäisches, weitsichtiges Wassermanagement soll widerstreitende Interessen ausgleichen und eine kontinuierliche Wasserversorgung für Mensch, Umwelt und Wirtschaft im gesamten Donauraum sicherstellen. Mehr als 115 Millionen Menschen und einzigartige Ökosysteme sind von Wassermanagement abhängig. "Der EU-Donauraumstrategie kommen hier wesentliche Aufgaben des Managements und der Konfliktvermeidung in Kooperation mit den Nationalstaaten und den internationalen Organisationen zu", so Stefan Lütgenau von der Foster Europe Foundation, die gemeinsam mit der BOKU University und den Studierenden deren Doctoral School HR21 die Waters 2040 Tagung organisiert hat. "Direkt betroffene Interessengruppen, die Wissenschaft und die Zivilgesellschaft müssen an der Mitgestaltung künftiger Strategien beteiligt werden."

Die Folgen des Klimawandels machen sich bereits deutlich bemerkbar, mit veränderten jährlichen und saisonalen Abflüssen, einschließlich Starkregenereignissen und Dürreperioden. Helmut Habersack, Leiter des Instituts für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung an der BOKU, erklärt: "Die Nutzer werden mit sich verändernden Wassermengen und -qualitäten konfrontiert sein. Häufigere und intensivere Überschwemmungen werden Lebensgrundlagen und Infrastrukturen beeinträchtigen. Die Trockenheit, verstärkt durch den Rückgang der Gletscher, wird sich auf die Landwirtschaft, die Schifffahrt und die Stromerzeugung aus Wasserkraft auswirken. Zudem wird der Tourismus von den veränderten lokalen hydrologischen Bedingungen beeinflusst werden. Dank der Fortschritte in Wissenschaft und Forschung können naturbasierte Lösungen für eine nachhaltige Wasserwirtschaft entwickelt werden, die die Nutzung und den Schutz von Fließgewässern, Seen und Grundwasser integrieren."

Nähere Informationen zu den Empfehlungen der Waters 2024-Expert*innenrunde HIER

Waters 2040 in die Tat umsetzen

Angesichts dieser Empfehlungen soll die EU-Donauraumstrategie (EUSDR) den bestehenden transnationalen Dialog mit der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD), der Donaukommission und der Savakommission auf mehreren Ebenen und mit verschiedenen Interessenvertreter*innen vertiefen. Ziel ist es, einen Aktionsrahmen zu schaffen, der alle Umsetzungsebenen berücksichtigt. In den kommenden Jahren sollten Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft eng mit den Flusskommissionen und der EUSDR zusammenarbeiten, um Konzepte und naturbasierte Lösungen in Form eines "Donau-Renaturierungs-Aktionsplans" zu entwickeln. Dabei steht die Integration von Nutzung und Schutz im Vordergrund (zum Beispiel im Rahmen des Horizon Europe Mission Projekts DANUBE4all, siehe [https://www.danube4allproject.eu/] ()). Die Organisatoren aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft bieten der EUSDR ihre guten Dienste zur Umsetzung dieser Empfehlungen an.

Quelle: BOKU University


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /