Offener Brief der Naturfreundejugend Österreich an Bundesministerin Leonore Gewessler
Österreich braucht ein gesamtheitliches Verkehrskonzept fürs Klima und für mehr Lebensqualität
„Die Bundesregierung muss endlich ihren Job erledigen und Maßnahmen setzen, damit Österreich seine Klimaschutzziele erfüllt. In der Umsetzung eines gesamtheitlichen Verkehrskonzepts sehe ich einen wichtigen Schritt, der nicht nur zum Klimaschutz beiträgt, sondern auch die Lebensqualität für alle erhöht“, so Stefan Loidl, Vorsitzender der Naturfreundejugend Österreich.
Bei der Bundeskonferenz im April 2023 bekannte sich die Naturfreundejugend Österreich zu ihrem Antrag mit der Forderung für Tempo 100 auf österreichischen Autobahnen. Die Naturfreundejugend möchte diese äußerst plakative Forderung aber weiter fassen und bringt in ihrem offenen Brief an Bundesministerin Leonore Gewessler ihre Gedanken zu einer naturfreundlichen Mobilität der Zukunft zum Ausdruck:
Die Naturfreundejugend Österreich fordert ein gesamtheitliches Verkehrskonzept mit effektiven Geschwindigkeitsreduktionen auf allen Straßen und den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der das Zufußgehen und Radfahren stärkt und auf einer Raumplanung der kurzen Wege basiert.
Verkehrsexpert*innen mehrerer Forschungseinrichtungen traten in einem offenen Brief an die Bundesregierung bereits dafür ein, die Tempolimits auf Autobahnen auf 100 km/h, auf Freilandstraßen auf 80 km/h und in Ortsgebieten auf 30 km/h abzusenken.
Laut ÖAMTC könnten alleine durch die Senkung auf Tempo 100 auf österreichischen Autobahnen 3 % der Verkehrsemissionen eingespart werden. Eine Reduktion der Geschwindigkeit bedeutet auch eine Senkung des Lärmpegels, weniger Spritverbrauch und mehr Verkehrssicherheit. Niedrigere Tempolimits verbessern zudem die Wohn- und Lebensqualität der Anrainer*innen sowie die Bewegungsfreiräume insbesondere für Kinder, Familien und ältere Menschen.
„Wir betrachten Mobilitätsänderungen nicht als Einschränkungen, sondern als Qualitätsgewinn für alle. Wir appellieren an die österreichische Bundesregierung, wirksame, innovative und zukunftsgerichtete Maßnahmen im Bereich der Mobilität zu setzen. Gerne sind wir bereit, im Diskurs und auch bei Klimaschutz-Initiativen unseren Beitrag zu leisten“, ergänzt Irene Raffetseder, Bundesgeschäftsführerin der Naturfreundejugend Österreich.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /