© Siemens Gendir. Hesoun, Ministerin Bures, die GF des Klimafonds Th. Vogel, Verbund-Gendir. Anzengruber
© Siemens Gendir. Hesoun, Ministerin Bures, die GF des Klimafonds Th. Vogel, Verbund-Gendir. Anzengruber

Elektromobilität: mehr als nur elektrisch fahren

In der Siemens City in Wien wurden gestern die bisherigen Entwicklungen im Bereich E-Mobilität im EMPORA-Projekt vorgestellt

Wien - Eine Live-Präsentation in der Siemens City zeigte gestern Lösungen für intelligente Ladeinfrastruktur und Energie aus erneuerbaren Quellen. Technologieministerin Doris Bures und die Generaldirektoren Wolfgang Anzengruber, Verbund AG sowie Wolfgang Hesoun, Siemens AG Österreich präsentierten gemeinsam, wie ihrer Meinung nach Elektromobilität als ein wesentlicher Teil der Energiewende große Verbreitung in der Öffentlichkeit finden kann.

Die im EMPORA-Projekt entwickelten Teilsysteme, die zusammen ein zukunftsfähiges Ladeinfrastruktursystem ergeben, wurden dann im Echtbetrieb vorgezeigt – vom Lademanagement über Datenmanagement und Bereitstellung erneuerbarer Energie bis hin zu Verrechnung und Kundenmanagement.

Im Forschungsprojekt EMPORA arbeiten 22 Partner zusammen: die Systeme zum Datenmanagement, zur Verrechnung und zur Kundenpflege werden damit für das Laden des E-Autos neu verknüpft und adaptiert. Damit soll das Angebot für die KundInnen so nutzerfreundlich, sicher und komfortabel wie möglich gestaltet werden. Dazu müssen intelligente Ladeinfrastruktur und Steuerungssysteme zur Versorgung von Elektrofahrzeugen mit Strom aus erneuerbaren Energien mit neuen Lösungen für Datenmanagement und Roaming optimal kombiniert werden.

"Österreich ist im Bereich der E-Mobilität ganz vorne dabei - unser Land produziert heute Spitzentechnologien, die weltweit gefragt sind. Das ist nicht zuletzt das Ergebnis gezielter Investitionen in F&E, die in den letzten Jahren mit Unterstützung meines Ressorts getätigt wurden. Mit EMPORA, unserem größten Forschungs- und Entwicklungsprojekt in diesem Bereich, decken wir das Thema in allen relevanten Bereichen ab: Auf ganzheitlicher Ebene der NutzerInnen, der Fahrzeuge, aber auch der Infrastruktur. Das ist entscheidend, weil E-Mobilität nicht darin besteht, einen konventionellen Benzin- oder Dieselantrieb durch einen E-Motor zu ersetzen. Für die schrittweise Umsetzung in einem großen Maßstab braucht es Lösungen, die alle Bereiche berücksichtigen. Und wir unterstützen Unternehmen dabei, dass Kooperationen entstehen, in denen die einzelnen Lösungsansätze zu einem großen Ganzen zusammengeführt werden. Von elektrisch betriebenen Fahrzeugen, intelligenten Ladesäulen, die mit dem Auto kommunizieren, smarten Stromnetzen, die das Fahrzeug mit grüner Energie versorgen, bis hin zur Integration ins Gesamtverkehrssystem - EMPORA verbindet die einzelnen Ansätze erstmals unter einem gemeinsamen Dach", so Technologieministerin Doris Bures.

‘Wir sind überzeugt, dass die Energiewende hin zu einem erneuerbaren, sicheren und leistbaren Stromsystem gelingen wird. Elektromobilität ist ein Teil der Lösung. Damit sind wir auch gleichzeitig in der Lage die Klimaziele zu erfüllen. Die fossilen Ressourcen können im Energiebereich zurückgedrängt und damit Abhängigkeiten reduziert werden, was insgesamt einen Wachstumsimpuls für alle Marktteilnehmer bedeutet’, meint Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender Verbund.

‘Siemens hat die Welt der Elektromobilität von Anfang an entscheidend geprägt und als wichtiger Technologiepartner seine führende Rolle in der Elektromobilität bis heute behalten – von der Lieferung und Entwicklung innovativer Nah- und Fernverkehrszüge, über die Entwicklung von Antrieben und Fahrzeugkomponenten, bis zur Herstellung zuverlässiger, robuster Komponenten für die Infrastruktur. Siemens Österreich kombiniert beim Thema Elektromobilität seine Forschungskompetenz im Bereich intelligente Stromnetze mit seinem IT-Spezialwissen in den Bereichen Daten- und Energiemanagement. Gerade in diesem Bereich ist – im Verbund mit anderen Unternehmen – ein forschungsfreundliches Klima in Österreich von besonderer Bedeutung. Das Beispiel EMPORA zeigt sehr gut, wie schnell und effektiv Forschungsergebnisse in die Marktumsetzung gelangen können. Ziel muss sein, nicht nur Elektromobilität in Österreich, sondern insbesondere Spitzentechnologie und Produktionfür Elektromobilität aus Österreich zu fördern. Nur so können wir zu mehr Energieeffizienz, Innovationskraft, aber auch Wertschöpfung in unserem Land beizutragen’, erklärt Siemens Österreich-Generaldirektor Wolfgang Hesoun.

Einigkeit herrschte darüber, dass mit der Einführung von Elektromobilität wesentliche Emissionsreduktionen im Verkehrssektor erreicht werden können. Nicht zuletzt aufgrund der Verpflichtung Österreichs im Rahmen des Kyoto-Protokolls zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen, muss eine nachhaltige Mobilitätslösung für die Zukunft geschaffen werden.

Das Forschungsprojekt EMPORA (E-Mobile Power Austria) umfasst zwei Projektteile mit einem Gesamtprojektvolumen von 26 Millionen Euro und ist das größte kooperative F&E Projekt in Österreich. Insgesamt arbeiten 22 Partner an Entwicklungslösungen im Bereich Fahrzeugtechnologie, Infrastruktur sowie Anwendungen und NutzerInnen. Damit wird die gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität abgedeckt. Im Bereich Fahrzeugtechnologie werden Produkte und Lösungen für den elektrifizierten Antriebsstrang und Lade- und Speichertechnologien erarbeitet. Intelligente Ladeinfrastruktur und Steuerungssysteme zur Versorgung von Elektrofahrzeugen mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen, sowie Roaming Lösungen werden im Bereich Infrastruktur entwickelt. Im Anwendungs- und NutzerInnengebiet werden Servicekonzepte für NutzerInnen von Elektrofahrzeugen erarbeitet, die Einstiegsbarrieren überwinden helfen. Lösungen zur Integration von Elektromobilität ins Gesamtverkehrssystem runden die Services für KundInnen ab.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /