Modelle für Elektromobilität - international. regional. lokal
Rund 250 internationale ExpertInnen tagen in Wien- E-Mobilität schafft green-jobs in Österreich - Österreichische Modellregionenzählen zur internationalen Spitze
WIen- Was kann das Elektroauto wirklich ändern? Löst Elektromobilität die ökonomischen und ökologischen Probleme, die der steigende Individualverkehr bringt? Es ist ganz klar: Der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen müssen radikal reduziert werden. Doch ist die Forcierung von Elektromobilität der richtige Weg- oder gibt es bessere Lösungen?
Im Rahmen der internationalen Tagung "Modellregionen E-Mobilität - Internationale Projekte - Chancen - Visionen", zu der das Umweltministerium und der Klima- und Energiefonds heute in die Österreichische Nationalbibliothek einluden, werden diese und weitere Fragen von rund 250 ExpertInnen diskutiert. Das Thema E-Mobilität hat eine immer größer werdende Bedeutung. In ganz Europa wurden Modellregionen installiert, die derzeit verschiedene Aspekte der Elektromobilität erproben. In diesen Modellregionen wird die Marktreife der Modelle getestet und neue Wege der Mobilität aufgezeigt. "Uns ist es in kürzester Zeit gelungen, neben London und Berlin zu den internationalen Spitzenreitern unter den Modellregionen weltweit zu gehören. Der Österreichische Weg wird als Erfolgsmodell anerkannt und dient als Vorbild", freut sich Umweltminister Niki Berlakovich. Das ambitionierte Ziel: "Bis 2020 sollen 250.000 Elektroautos auf Österreichs Straßen fahren. In unseren Modellregionen zeigen wir, dass nachhaltige, klimaverträgliche und individuelle, komfortable Mobilität kein Widerspruch ist." Seit 2008 initiiert und unterstützt der Klima- und Energiefonds gemeinsam mit dem Umweltministerium den Aufbau von E-Mobilitätsmodellregionen. Der Ankauf von Ladestationen und E-Fahrzeugen, die Bereitstellung von Erneuerbaren Energien sowie die Entwicklung von neuen Geschäfts- und Mobilitätsmodellen sind inhaltlicher Kern des Programms. Seit Herbst 2010 sind neben Vorarlberg und Salzburg auch Wien, Graz und Eisenstadt E-Mobilitäts-Modellregion. Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: "In E-Mobilitätsmodellregionen wird die Zukunft gelebt und wichtige Erfahrungen für die breite Markteinführung von E-Mobilität gewonnen." Die langfristige Strategie des Klima- und Energiefonds setzt jedoch schon weit vorher an. "Über unsere Forschungsprogramme und Leuchtturmprojekte zur E-Mobilität fördern wir die Technologieentwicklung und schaffen damit die technischen Voraussetzungen und Lösungen, die in der Folge in unseren Modellregionen in die Praxis einfließen. Auf der Expertenplattform 'e-connected', unserem vierten Standbein der E-Mobilität, entwickeln 100 ExpertInnen aus mehr als 80 Institutionen und Unternehmen Lösungsvorschläge und initiieren Arbeitsprogramme. Damit bringen wird die E-Mobilität dem Alltag noch ein Stück näher", so Höbarth.
Die Veranstaltung Modellregionen E-Mobilität: Internationale Projekte - Visionen - Chancen, widmete sich am Vormittag den europäischen und internationalen Initiativen rund um die Elektromobilität. Keynote-Redner war Jan-Olaf Willums, Mitbegründer des norwegischen Autoherstellers TH!NK und nunmehr Vorsitzender und Gründer von Inspire Invest. Er gehört zu den ersten Verfechtern der Elektromobilität und weiß vom manchmal steinigen Weg von der Vision zu Realisierung zu berichten.
Ludwig Karg, Leiter Begleitforschung "E-Energy" und "IKT für Elektromobilität", meint, dass es keine Elektromobilität ohne Informations- und Kommunikations-Technologien (IKT) geben kann. Stefan Lippautz, Director Automotive & Manufacturing Group Arthur D. Little GmbH, berichtet von den Elektromobilitäts-Initiativen Chinas und gibt Einblick in die Entwicklungen der Elektromobilität weltweit. Thomas Meißner, Vertreter der Modellregionen Berlin/Potsdam, zeigt einen Überblick und erste Erkenntnisse über die ersten deutschen Modellregionen. Die USA sind durch Smith Electric Vehicles vertreten, die von den langjährigen Erfahrungen mit elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen berichten. Smart Electric Vehicles UK ist seit den 1920er Jahren weltgrößter Erzeuger von elektrisch betriebenen Gewerbefahrzeugen. Amit Yudan von Better Place berichtete über die aktuellsten Neuigkeiten aus Israel.
Der Nachmittag beschäftigte sich mit Aspekten der "Initiativen zur Förderung der Markteinführung der E-Mobilität" in Österreich und der "Rechtlichen und förderpolitischen Sicht der EU-Kommission zur E-Mobilität".Österreichische Erfahrungsberichte und umfassende Informationen gab es von fünf E-Mobilitätsmodellregionen: Vorarlberg (VLOTTE), Salzburg (ElectroDrive Salzburg), Wien (e-mobility on demand), Graz (e-mobility Graz) und Eisenstadt (e-mobilisiert). Eines ist allen Projekten gemeinsam: In Österreich wird mit erneuerbarer Energie gefahren.
Bei der Podiumsdiskussion, wurden Chancen, RIsken und Vorteile der Elektromobilität diskutiert.
Hintergrundinformation zum Förderprogramm E-Mobilitätsmodellregionen
In den bestehenden E-Mobilitätsmodellregionen wurden seit Start des Programmes vor zwei Jahren zahlreiche Erkenntnisse gewonnen: Erfahrungen über durchschnittliche zurückgelegte Wegstrecken, benötige Infrastruktur und Akzeptanz der Fahrzeuge zeigen, dass das Zeitalter der E-Mobilität bereits begonnen hat und die Modellregionen als Keimzellen für eine weitere Verbreitung eine sehr wichtige Rolle einnehmen. In Vorarlberg - Modellregion VLOTTE - sind bereits mehr als 100 Elektroautos auf der Straße. Das Förderprogramm "Modellregionen E-Mobilität" wird 2011 durch den Klima- und Energiefonds fortgesetzt.Präsentationen der RednerInnen und weiterführende Informationen unter: www.klimafonds.gv.at, www.e-connected.at; www.vlotte.at
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /