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Greenpeace Plastik-Check: Jährlich 10,7 Milliarden Plastikverpackungen in Österreichs Haushalten weggeworfen

28.11.2024

Ergebnisse des Plastik-Checks zeigen problematisches Ausmaß des Plastikmülls in Österreich – Greenpeace fordert Verbot von vermeidbaren Einwegverpackungen

(c) Greenpeace   Mitja Kobal  Marc Dengler vor Müllberg (1).jpg
Marc Dengler vor Müllberg © Mitja Kobal Greenpeace

Wien  - Greenpeace hat  nun  die Ergebnisse des österreichweiten Plastik-Checks präsentiert. Rund 12.000 Menschen aus über 3.800 Haushalte haben im Oktober eine Woche lang ihren Plastikverpackungsmüll dokumentiert und dabei über 190.000 Verpackungen gezählt. Auf ganz Österreich gerechnet bedeutet das rund 10,7 Milliarden Plastikverpackungen im Jahr. Davon werden nur 17 Prozent recycelt, aber ganze 82 Prozent verbrannt. Greenpeace fordert ein Verbot von vermeidbaren Einwegverpackungen und steigende Mehrwegquoten.

Marc Dengler, Plastikexperte bei Greenpeace in Österreich sagt: “Österreich wird von einer Plastikflut überrollt. Dank tausender engagierter Menschen kennen wir nun erstmals das Ausmaß. Die enormen Massen an Plastikmüll, der wöchentlich in den österreichischen Haushalten entsorgt wird, hat auch uns überrascht. Jetzt liegt es an der nächsten Bundesregierung den Plastikhahn zuzudrehen und vermeidbare Einwegverpackungen zu verbieten.”

Karin Huber-Heim, Expertin für Kreislaufwirtschaft und transformative Geschäftsmodelle an der FH des BFI Wien: “Die Ergebnisse des Plastik-Checks zeigen, wie dringlich es ist, unser Konsum- und Wirtschaftssystem auf eine echte Kreislaufwirtschaft umzustellen. Nur durch konsequentes Handeln, können wir der Ressourcenverschwendung ein Ende setzen. Jede unnötige Einmal-Verpackung, die nicht produziert und weggeworfen wird, ist ein Gewinn für Umwelt und Gesellschaft.”

Rund eine Million Tonnen Plastikmüll fällt in Österreich jährlich an, ein Drittel davon sind Plastikverpackungen. Mit dem österreichweiten Plastik-Check hat Greenpeace nun erstmals detaillierte Daten geliefert, wie viel und welche Arten an Plastikmüll in den heimischen Mistkübeln landet. Im Durchschnitt haben die teilnehmenden Haushalte während der Zählwoche 50 Plastikverpackungen entsorgt. Am häufigsten wurden Lebensmittelverpackungen wie Säckchen (18 Prozent), Behälter und Becher aus Hartplastik (16 Prozent) und Folien (16 Prozent) weggeworfen. Aus der Analyse des gezählten Plastikmüll ergeht, dass lediglich 17 Prozent des Verpackungsmülls recycelt wird, während 82 Prozent verbrannt wird und ein Prozent auf Deponien landet.

Greenpeace hat die Teilnehmenden zu Verpackungen befragt: 82 Prozent halten Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse für überflüssig, 94 Prozent sind bereit, diese unverpackt zu kaufen. Zudem fordern 95 Prozent einen Ausbau von Mehrweg-Alternativen. Um die Plastikflut zu stoppen, fordert Greenpeace ein Verbot von vermeidbaren Einwegverpackungen. Stattdessen müssen unverpackte Produkte gefördert und Mehrweg-Alternativen ausgebaut werden. Konkret soll die Mehrwegquote für Getränkegebinde bis 2030 auf 80 Prozent erhöht werden und Mehrwegquoten für Produkte wie Becher, Tassen und Schalen eingeführt werden.

Auch global muss die Plastikkrise bekämpft werden. Die UN verhandelt aktuell in Busan ein Abkommen gegen Plasikverschmutzung. Greenpeace fordert, dass die Staaten das Plastikproblem vor allem durch Maßnahmen an der Quelle bekämpfen. Dazu muss die UN starke, verbindliche Maßnahmen festsetzen - darunter eine 75-prozentige Reduktion der Plastikproduktion bis 2040, Mehrwegquoten und globale Verbote für unnötiges Einwegplastik.

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Marc Dengler vor Müllberg © Mitja Kobal Greenpeace