Entsiegeln statt versiegeln: WWF fordert Hitzeschutz-Programm
Wien - Nachdem erst in der Vorwoche anhaltende Hitze in weiten Teilen Österreichs zu erleben war, fordert der WWF ein „natürliches Hitzeschutz-Programm“ von der Bundesregierung. Zu den wesentlichen Eckpunkten zählen eine österreichweite Entsiegelungs-Offensive, mehr Begrünung in den Städten und vorbeugender Bodenschutz. „Aufgrund der Klimakrise werden Hitzewellen häufiger und stärker. Daher muss die Bundesregierung rasch für wirksamen Natur- und Bodenschutz sorgen. ‚Natur statt Beton‘ muss jetzt das Motto sein“, sagt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories.
Konkret schlägt die Umweltschutzorganisation vor, dass die Bundesregierung die “Umwidmungsabgabe” zweckwidmet, um Städte und Gemeinden bei der Entsiegelung und Renaturierung zu unterstützen. Ebenso braucht es laut WWF eine rasche und konsequente Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung und eine Reform der Raumordnung durch die Bundesländer. Generell müssten natürliche Schutzmaßnahmen mehr Priorität bekommen.
Bodenschutz als Frage der Krisensicherheit
Wie der aktuelle WWF-Bodenreport zeigt, wurden im Schnitt der vergangenen zehn Jahre täglich elf Hektar Boden verbraucht, etwa die Hälfte davon versiegelt. Je mehr Boden zubetoniert oder asphaltiert ist, desto größer ist auch das Risiko bei Extremwetter-Ereignissen. Hitzewellen wirken sich demnach in dicht verbauten Städten besonders stark aus. Es entstehen sogenannte „Hitzeinseln“, die in der Nacht bis zu neun Grad Celsius wärmer sein können als das Umland. Laut einer Studie der Geosphere Austria kann die Umwandlung einer Grünfläche in ein Industriegebiet bis zu zwölf Sommertage (Tage mit mindestens 25°C) pro Jahr zusätzlich verursachen. Zugleich kann die Umwandlung einer Straße in eine Grünfläche zu einer Reduktion von bis zu acht Sommertagen führen. Gleichzeitig können sogenannte „grüne Inseln“ wichtige Brut- und Rückzugsorte für Tierarten bilden sowie Wasser speichern. „Breit angelegte Entsiegelung schafft eine Win-win-win-Situation für Gesundheit, Klima und Artenvielfalt“, sagt Simon Pories vom WWF.
Bundesregierung gefordert
Die Bundesregierung hat großen Handlungsbedarf: Beim Bodenschutz fehlen bisher wirksame Maßnahmen und verbindliche Ziele, die gemeinsam mit den Ländern umgesetzt werden müssen. Der wichtige Biodiversitätsfonds wurde stark gekürzt, während umweltschädliche Subventionen sogar noch ausgeweitet werden. “Ein natürliches Hitzeschutz-Programm ist ein Gebot der Stunde. Darin enthalten sein sollte insbesondere eine Obergrenze für den Bodenverbrauch, eine Entsiegelungs-Offensive und die rasche Umsetzung von Renaturierungsprojekten”, sagt WWF-Experte Simon Pories. “Punktuelle und kosmetische Maßnahmen reichen nicht. Denn die Klimakrise wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen”, warnt Pories.
Konkret schlägt die Umweltschutzorganisation vor, dass die Bundesregierung die “Umwidmungsabgabe” zweckwidmet, um Städte und Gemeinden bei der Entsiegelung und Renaturierung zu unterstützen. Ebenso braucht es laut WWF eine rasche und konsequente Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung und eine Reform der Raumordnung durch die Bundesländer. Generell müssten natürliche Schutzmaßnahmen mehr Priorität bekommen.
Bodenschutz als Frage der Krisensicherheit
Wie der aktuelle WWF-Bodenreport zeigt, wurden im Schnitt der vergangenen zehn Jahre täglich elf Hektar Boden verbraucht, etwa die Hälfte davon versiegelt. Je mehr Boden zubetoniert oder asphaltiert ist, desto größer ist auch das Risiko bei Extremwetter-Ereignissen. Hitzewellen wirken sich demnach in dicht verbauten Städten besonders stark aus. Es entstehen sogenannte „Hitzeinseln“, die in der Nacht bis zu neun Grad Celsius wärmer sein können als das Umland. Laut einer Studie der Geosphere Austria kann die Umwandlung einer Grünfläche in ein Industriegebiet bis zu zwölf Sommertage (Tage mit mindestens 25°C) pro Jahr zusätzlich verursachen. Zugleich kann die Umwandlung einer Straße in eine Grünfläche zu einer Reduktion von bis zu acht Sommertagen führen. Gleichzeitig können sogenannte „grüne Inseln“ wichtige Brut- und Rückzugsorte für Tierarten bilden sowie Wasser speichern. „Breit angelegte Entsiegelung schafft eine Win-win-win-Situation für Gesundheit, Klima und Artenvielfalt“, sagt Simon Pories vom WWF.
Bundesregierung gefordert
Die Bundesregierung hat großen Handlungsbedarf: Beim Bodenschutz fehlen bisher wirksame Maßnahmen und verbindliche Ziele, die gemeinsam mit den Ländern umgesetzt werden müssen. Der wichtige Biodiversitätsfonds wurde stark gekürzt, während umweltschädliche Subventionen sogar noch ausgeweitet werden. “Ein natürliches Hitzeschutz-Programm ist ein Gebot der Stunde. Darin enthalten sein sollte insbesondere eine Obergrenze für den Bodenverbrauch, eine Entsiegelungs-Offensive und die rasche Umsetzung von Renaturierungsprojekten”, sagt WWF-Experte Simon Pories. “Punktuelle und kosmetische Maßnahmen reichen nicht. Denn die Klimakrise wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen”, warnt Pories.
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