Energieimporte sind Europas Achillesferse
„Ohne Energiesicherheit gibt es keine Sicherheit.“ So fasst Dr. William Gillett, Direktor des EASAC-Energieprogramms, den Bericht „Sicherheit nachhaltiger Energieversorgung“ zusammen, der von Experten der nationalen Wissenschaftsakademien Europas verfasst wurde. Europas größte Unsicherheit ist seine Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen, vor allem von Öl und Gas. Diese Abhängigkeit setzt den Kontinent geopolitischer Erpressung aus und macht ihn wirtschaftlich anfällig. Nur ein gut gesteuerter Übergang zu nachhaltiger heimischer Energie und innovativen Technologien aus Europa kann eine sichere und prosperierende Zukunft gewährleisten.
Wachsende geopolitische Spannungen in Verbindung mit einer hohen Abhängigkeit von importierten Brennstoffen, Rohstoffen und Technologien stellen eine zunehmende Bedrohung für die europäische Energiesicherheit dar. Die Instrumentalisierung von Energie durch autokratische Regime durch Handelsunterbrechungen, physische Angriffe auf die Infrastruktur und die zunehmende Zahl von Cyberangriffen erhöht nicht nur das Risiko von Unterbrechungen der europäischen Energieversorgung, sondern auch die Energiepreise. Hohe und volatile Energiepreise schwächen das Vertrauen der Investoren, gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und treiben Millionen gefährdeter europäischer Haushalte in Energiearmut.
Reaktion auf die Bedrohung: Energiewende made in Europe
Russlands Angriff auf die Ukraine wird durch den Export fossiler Brennstoffe finanziert, daher muss Europa den Kauf russischer Energie einstellen. Seit 2022 hat die EU viel getan, um diesen Prozess voranzutreiben, indem sie ihre Gasversorgung diversifiziert und die Importe von Flüssigerdgas (LNG) erhöht hat. Es ist aber besonders wichtig, die Importabhängigkeit von russischem Gas nicht auf die Importabhängigkeit von LNG aus einem anderen Drittland, wie den USA, mit allen damit verbundenen Risiken zu verlagern.
Der Bericht betont die dringende Notwendigkeit, den wachsenden Bedrohungen der Energiesicherheit zu begegnen, und erläutert, wie dies durch eine Beschleunigung der Energiewende erreicht werden kann. „Der Green Deal, gefolgt vom kürzlich verabschiedeten Clean Industrial Deal, sind Europas beste Waffen im Kampf um den Schutz seiner Souveränität. Energie aus Wind- und Solarenergie muss nicht importiert werden“, betont Prof. Paula Kivimaa aus Finnland, Co-Vorsitzende der EASAC-Arbeitsgruppe. „Jede Investition in nachhaltige Energie ist eine Investition in unsere Sicherheit. Im Gegensatz dazu ist jeder Euro, den wir für Energieimporte ausgeben, ein Euro, der unsere Verteidigungsfähigkeit einbüßt.“
Die wichtigsten Empfehlungen der Wissenschaftler:
Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft senken den Bedarf, machen die Infrastruktur widerstandsfähiger und erhöhen die Rohstoffverfügbarkeit.
Die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Hinwendung zu nachhaltiger Energie, einschließlich erneuerbarem Wasserstoff für die Industrie, reduziert gefährliche Abhängigkeiten sowie die Kosten klimabedingter Störungen und der Gesundheit.
Dezentrale Energiesysteme stärken lokale Gemeinschaften und Unternehmen. Sie erhöhen zudem die Widerstandsfähigkeit gegen Sabotage und Klimaauswirkungen.
Der Ausbau der europäischen Produktion wichtiger nachhaltiger Energietechnologien und -systeme – wie Solarzellen, Windturbinen und Batterien – erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern trägt auch zur heimischen Wertschöpfung bei und stimuliert das Wirtschaftswachstum.
Cybertechnologie
Der Bericht fordert die EU auf, die Cybersicherheit im Energiesektor zu stärken und die Durchführung von Cyber-Risikobewertungen sowohl auf operativer als auch auf administrativer Ebene zu fordern. Der EU-Cyber-Solidaritätsakt und der Cyber-Resilienzakt sind Schritte in die richtige Richtung. Ihre effektive Umsetzung mit einer cybersicheren Digitalisierung der Energiesysteme wird jedoch laut den Autoren entscheidend sein.
Neue Denkansätze zu strategischen Ressourcen, Elektrifizierung und Energiemarktintegration
Die Wissenschaftler sehen die Notwendigkeit von Partnerschaften entlang der Lieferketten für wichtige Energietechnologien und Rohstoffe. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen wird zu einem massiven Anstieg der Elektrifizierung von Gebäuden, Industrie und Verkehr führen. Dies erfordert unweigerlich einen deutlichen Ausbau der Versorgung mit erneuerbaren Energien und den Einsatz elektrischer Endverbrauchstechnologien. Europa muss daher eine zuverlässige Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und den Seltenen Erden sicherstellen, die bei der Herstellung dieser Technologien verwendet werden.
Ebenso wichtig sind Investitionen in die Strominfrastruktur und die Netzflexibilität durch Speicherung, Verbindungsleitungen und Laststeuerung mit zeitabhängigen Tarifen. Die Kopplung des Strom- und Wärmesektors sowie die Marktintegration tragen dazu bei, die Gesamtinvestitionskosten der Energiewende sowie die Kosten und die Sicherheit der zukünftigen Energieversorgung zu senken.
Prof. Claire Dupont, Co-Vorsitzende der EASAC-Arbeitsgruppe, fordert: „Wir müssen uns von der Fokussierung auf Brennstoffimporte lösen und das Energiesystem ganzheitlicher denken. Dies erfordert nicht nur Technologie und Rohstoffe, sondern vor allem auch die Akzeptanz von Bürgern und Gemeinden.“"
Wachsende geopolitische Spannungen in Verbindung mit einer hohen Abhängigkeit von importierten Brennstoffen, Rohstoffen und Technologien stellen eine zunehmende Bedrohung für die europäische Energiesicherheit dar. Die Instrumentalisierung von Energie durch autokratische Regime durch Handelsunterbrechungen, physische Angriffe auf die Infrastruktur und die zunehmende Zahl von Cyberangriffen erhöht nicht nur das Risiko von Unterbrechungen der europäischen Energieversorgung, sondern auch die Energiepreise. Hohe und volatile Energiepreise schwächen das Vertrauen der Investoren, gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und treiben Millionen gefährdeter europäischer Haushalte in Energiearmut.
Reaktion auf die Bedrohung: Energiewende made in Europe
Russlands Angriff auf die Ukraine wird durch den Export fossiler Brennstoffe finanziert, daher muss Europa den Kauf russischer Energie einstellen. Seit 2022 hat die EU viel getan, um diesen Prozess voranzutreiben, indem sie ihre Gasversorgung diversifiziert und die Importe von Flüssigerdgas (LNG) erhöht hat. Es ist aber besonders wichtig, die Importabhängigkeit von russischem Gas nicht auf die Importabhängigkeit von LNG aus einem anderen Drittland, wie den USA, mit allen damit verbundenen Risiken zu verlagern.
Der Bericht betont die dringende Notwendigkeit, den wachsenden Bedrohungen der Energiesicherheit zu begegnen, und erläutert, wie dies durch eine Beschleunigung der Energiewende erreicht werden kann. „Der Green Deal, gefolgt vom kürzlich verabschiedeten Clean Industrial Deal, sind Europas beste Waffen im Kampf um den Schutz seiner Souveränität. Energie aus Wind- und Solarenergie muss nicht importiert werden“, betont Prof. Paula Kivimaa aus Finnland, Co-Vorsitzende der EASAC-Arbeitsgruppe. „Jede Investition in nachhaltige Energie ist eine Investition in unsere Sicherheit. Im Gegensatz dazu ist jeder Euro, den wir für Energieimporte ausgeben, ein Euro, der unsere Verteidigungsfähigkeit einbüßt.“
Die wichtigsten Empfehlungen der Wissenschaftler:
Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft senken den Bedarf, machen die Infrastruktur widerstandsfähiger und erhöhen die Rohstoffverfügbarkeit.
Die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Hinwendung zu nachhaltiger Energie, einschließlich erneuerbarem Wasserstoff für die Industrie, reduziert gefährliche Abhängigkeiten sowie die Kosten klimabedingter Störungen und der Gesundheit.
Dezentrale Energiesysteme stärken lokale Gemeinschaften und Unternehmen. Sie erhöhen zudem die Widerstandsfähigkeit gegen Sabotage und Klimaauswirkungen.
Der Ausbau der europäischen Produktion wichtiger nachhaltiger Energietechnologien und -systeme – wie Solarzellen, Windturbinen und Batterien – erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern trägt auch zur heimischen Wertschöpfung bei und stimuliert das Wirtschaftswachstum.
Cybertechnologie
Der Bericht fordert die EU auf, die Cybersicherheit im Energiesektor zu stärken und die Durchführung von Cyber-Risikobewertungen sowohl auf operativer als auch auf administrativer Ebene zu fordern. Der EU-Cyber-Solidaritätsakt und der Cyber-Resilienzakt sind Schritte in die richtige Richtung. Ihre effektive Umsetzung mit einer cybersicheren Digitalisierung der Energiesysteme wird jedoch laut den Autoren entscheidend sein.
Neue Denkansätze zu strategischen Ressourcen, Elektrifizierung und Energiemarktintegration
Die Wissenschaftler sehen die Notwendigkeit von Partnerschaften entlang der Lieferketten für wichtige Energietechnologien und Rohstoffe. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen wird zu einem massiven Anstieg der Elektrifizierung von Gebäuden, Industrie und Verkehr führen. Dies erfordert unweigerlich einen deutlichen Ausbau der Versorgung mit erneuerbaren Energien und den Einsatz elektrischer Endverbrauchstechnologien. Europa muss daher eine zuverlässige Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Lithium, Kobalt und den Seltenen Erden sicherstellen, die bei der Herstellung dieser Technologien verwendet werden.
Ebenso wichtig sind Investitionen in die Strominfrastruktur und die Netzflexibilität durch Speicherung, Verbindungsleitungen und Laststeuerung mit zeitabhängigen Tarifen. Die Kopplung des Strom- und Wärmesektors sowie die Marktintegration tragen dazu bei, die Gesamtinvestitionskosten der Energiewende sowie die Kosten und die Sicherheit der zukünftigen Energieversorgung zu senken.
Prof. Claire Dupont, Co-Vorsitzende der EASAC-Arbeitsgruppe, fordert: „Wir müssen uns von der Fokussierung auf Brennstoffimporte lösen und das Energiesystem ganzheitlicher denken. Dies erfordert nicht nur Technologie und Rohstoffe, sondern vor allem auch die Akzeptanz von Bürgern und Gemeinden.“"