Aufwachen und anpacken für den Klimaschutz - Forscher*innen rufen zum Handeln auf!
Innsbruck - Am Rande des Österreichischen Klimatags „verschliefen“ eine Stunde lang rund 40 Menschen mit Pyjamas, Decken und Schlafsäcken symbolisch die politische Passivität, bevor ein kraftvoller Weckruf der Wissenschaft mit einem riesigen Wecker folgte und Handlungen zur Bekämpfung der Klimakrise aufrief, nach dem Motto: Aufwachen - Aufstehen - Anpacken.
Die Klimakrise spitzt sich weiter zu, doch Gesellschaft und Politik verschlafen großteils dringend notwendige Maßnahmen. Dabei liegen viele Lösungen längst bereit – Klimaschutzmaßnahmen, die neben dem Klimaschutz-Effekt weiteren direkten Mehrwert für tägliches Leben und Gesundheit haben. Univ.-Prof. Dr. Hanns Moshammer dazu: “Verschiedene meteorologische Parameter wie Hitze, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchte aber auch Luftgüte haben einen messbaren Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden. Wie wir also beispielsweise unsere Städte gestalten, hat einen direkten Einfluss darauf, wie viele Menschen während einer Hitzeperiode darunter leiden”. Mit dem Sleep-In am Landhausplatz riefen Scientists4Future und Unterstützer:innen gestern früh dazu auf, gemeinsam aufzuwachen, aufzustehen und anzupacken.
“Klimaschutz heißt richtig anpacken! Um zu erhalten, was uns wichtig ist – wie eine hohe Lebensqualität in Städten – müssen wir ändern, was dem Erhalt der Lebensqualität zurzeit im Wege steht. Das ist ein wichtiger Gedanke des Konservativismus, der leider in der politischen Debatte oft zu kurz kommt”, so Univ.-Prof. Dr. Andreas Novy. Für koordiniertes Auftreten brauche man eine verstärkte Zusammenarbeit von Wissenschaft und Entscheidungsträger:innen. Auch die Wissenschaft sei dabei stark gefordert. “Menschen, die grundlegende Entscheidungen in der Klimakrise treffen, sind meist nicht jene, die sich auch täglich inhaltlich mit der Klimakrise befassen. Unsere Kommunikation müssen wir noch stärker an diese Personen anpassen, um gemeinsam ins Tun zu kommen”, so Laura Mainetti.
Um Punkt 08:00 Uhr rüttelten Laura Mainetti, MSc (Geologin), Univ.-Prof. Dr. Hanns Moshammer (Umweltmediziner, Medizinische Universität Wien) und Univ.-Prof. Dr. Andreas Novy (Professor für Sozialökologische Transformation, Wirtschaftsuniversität Wien) mit ihren Redebeiträgen die Anwesenden wach. In ihren Statements machten sie deutlich, dass die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise längst ausgearbeitet auf dem Tisch liegen – und dass nur deren Umsetzung auch die Lebensqualität für alle deutlich verbessern kann. “Auch in diesem Prozess werden - wie bei jedem Veränderungsprozess - Konflikte entstehen. Wichtig ist dann besonders eine gerechte gemeinsame Bearbeitung und Lösung dieser Probleme.” so Novy.