© Petra- Pezibear /pixabay.com
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„Manifest der Tiere“ stellt 12-Punkte-Plan für Klima- und Tierschutz vor

Tierschutz Austria bietet konkrete Lösungsansätze für Regierungsverhandlungen

Das von Tierschutz Austria vorgestellte „Manifest der Tiere“, ein 12-Punkte-Plan, bietet praktische Lösungen für nachhaltigen Klima- und Tierschutz und soll den Verhandler:innen als Grundlage für das Regierungsabkommen dienen. Das Manifest zeigt die wichtigsten politischen Lösungen für die Herausforderungen der nächsten Jahre auf.

Tierschutz ist die Grundlage für intakte Ökosysteme und ebenso für eine stabile Gesundheitsversorgung

„Intakte Ökosysteme sind unverzichtbar im Kampf gegen die Klimakrise. Ohne ein klares Bekenntnis zum Tierschutz droht zudem der Kollaps des Gesundheitssystems,“ erklärte Esther Kronthaler von Tierschutz Austria. Wissenschaftliche Prognosen verdeutlichen die Dringlichkeit. Fakt ist, es werden zu viele Antibiotika in der Massentierhaltung eingesetzt: „Bis 2050 könnten viele Antibiotika daher ihre Wirksamkeit verlieren, während heute bereits 75 Prozent der Infektionskrankheiten von gestressten Tierpopulationen ausgehen - ein Risiko, auf welches das Gesundheitssystem nicht vorbereitet ist“, so Kronthaler.

Praktische Lösungen für eine nachhaltige Zukunft

Allein durch die aktive Einbindung Tierschutz- und anerkannter Umweltorganisationen im Gesetzgebungs- und Vollzugsprozess kann sichergestellt werden, dass nachhaltige und wirksame Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich vollzogen werden. Beinahe umgesetzt, aber nicht mehr von der letzten Regierung beschlossen - auch, weil eine sinnvolle Einbindung der Stakeholder nicht gegeben war - ist beispielsweise die Tierhaltungskennzeichnung, ein Meilenstein, an dem die nächste Regierung gemessen wird.

Die transparente Kennzeichnung der Tierhaltungsformen auf tierischen Produkten ist bei der letzten Regierung auf den letzten Metern gescheitert. Diesen Punkt gilt es nachzuholen. Weitere Meilensteine:

Kernpunkte des 12-Punkte-Plans

Der Plan enthält einige der folgenden wesentlichen Maßnahmen:

1. Schrittweiser Ausstieg aus Lebendtiertransporten

Langstreckentransporte sollen durch tierschonende Alternativen wie Kühltransporte für Fleisch ersetzt werden, um Tierleid beim Transport zu minimieren.

2. Förderung pflanzenbasierter Ernährung und Erhöhung des Bio-Anteils

Öffentliche Einrichtungen sollen verstärkt auf biologisch produzierte und pflanzenbasierte Lebensmittel setzen. Steuerliche Erleichterungen für pflanzliche und tierwohlverbesserte Produkte sollen diesen Wandel unterstützen.

3. Verbesserung des Natur- und Artenschutzes

In diesen Stunden ringt die UN-Biodiversitätskonferenz über die Zukunft der Menschheit. Österreich sollte, anstatt die Naturschutzgesetze aufzuweichen, diese EU-rechtskonform umsetzen.


Die zwölf Lösungen im Überblick

Es gilt, zukünftig Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen in den Fokus zu stellen - auch in der Gesundheits- und Sozialpolitik. Die Potenziale aller zwölf Lösungen sind im Manifest aufgelistet.

„Wir bieten hier Lösungen für eine nachhaltige Zukunft, die der Gesellschaft als Ganzes zugutekommt“, so Leona Fuchs von Tierschutz Austria. Hierzu bedarf es einer konsensualen Weiterentwicklung des Natur- und Artenschutzes.


1. Mitspracherecht und Parteistellung von Tierheimen, anerkannten Umweltorganisationen und Tierschutzorganisationen

2. Einführung einer verpflichtenden Haltungskennzeichnung tierischer Produkte

3. Erhöhung der nationalen Mindeststandards in der Nutztierhaltung und bessere behördliche Kontrollen bei Betrieben

4. Aktionsplan zum Schutz vor Antibiotikaresistenzen durch nachhaltige Landwirtschaft und Prävention

5. Reform der Lebendtiertransporte

6. Importverbot für tierische Produkte, die unter unseren gesetzlichen Mindeststandards produziert wurden

7. Nationaler Aktionsplan für eine pflanzliche und tiergerechte Ernährung, sowie die Reduktion von Lebensmittelverschwendung

8. Reform des Tierversuchsgesetzes

9. Einhaltung europäischer Naturschutzgesetze und Völkerrechtlicher Verträge

10. Umfassende Jagdreform mit Fokus auf Tier- und Naturschutz zum Wohle von Mensch, Tier und Umwelt

11. Finanzierung und Ausbau von Herdenschutzmaßnahmen

12. Gesetzlich verpflichtender Maßnahmenplan zur Verringerung der Bodenversiegelung

Quelle: Tierschutz Austria


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /