© juhasuhonen1 pixabay.com / Jagdfasan
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Steirische BH schießt den Vogel ab: Tierschützer der "Beunruhigung von Jagdfasanen durch Fotografieren" beschuldigt

Nach dem jährlich stattfindenden Aussetzen von Fasanen folgt bald der Abschuss

Wien - Herbst ist Jagdzeit. Ein Lieblings-Opfer der Jagd ist der sogenannte Jagdfasan, ein ursprünglich aus Asien eingeschleppter und nach den Bedürfnissen der Jagd gezüchteter Vogel. Diese Tiere werden in Massen aufgezogen und ausgesetzt. Die steirische Bezirkshauptmannschaft Leibnitz wirft einem VGT-Tierschützer aktuell vor, etwa 150 dieser Tiere "beunruhigt" zu haben, indem er sie am Feldrand gefilmt und fotografiert haben soll.

Seit Jahren schon dokumentiert der VGT-Tierschützer David Richter Jagden in der Steiermark. Hier ist es mancherorts Praxis, Fasane aufzuziehen, auszusetzen und einige Wochen später bis auf das letzte Tier wieder zu erschießen, Wobei das Aussetzen laut Gesetz eigentlich der Bestandesstützung dienen sollte. Überprüft wird das jedenfalls offensichtlich nicht, denn in den Augen des Tierschutzes werden permanent ohne Konsequenzen Gesetze übertreten.

Tierschützer:innen zeigen Jäger an

So absurd dieses Treiben ist, dass also Tiere ausgesetzt werden, um als lebende Zielscheiben zu dienen, gibt es doch auch Regelungen im steirischen Jagdgesetz, die z. B. die erlaubte Tieranzahl regeln. Im besagten Jagdgebiet wurden bis zu 300 Fasane ausgesetzt, das ist ein Vielfaches der erlaubten Menge! Diese in den Augen des Tierschutzes offensichtliche Gesetzesübertretung passiert seit Jahren, das kümmert die Bezirkshauptmannschaft Leibnitz aber offensichtlich nicht.

David Richter vom VGT dazu: Wir haben den verantwortlichen Jäger nach dem Jagd- sowie dem Tierschutzgesetz angezeigt, wie auch einige andere Jäger wegen gleicher oder ähnlicher Vergehen. Leider ist die betreffende Bezirkshauptmannschaft recht unmotiviert, für gesetzeskonforme Zustände zu sorgen, die Jagd hat offensichtlich Narrenfreiheit. Im Sinne der Fasane und im Sinne der Menschen, die das Erschießen und Quälen von Fasanen zur reinen Belustigung ablehnen, werden wir weiterhin Anzeigen einbringen, Jagden dokumentieren und Protestaktionen durchführen. Die Landespolitik ist nach den Wahlen gefordert, diese absurden Zustände zu beenden, wie es auch schon in 5 von 9 Bundesländern geschehen ist.

Fotografieren verboten, erschießen erlaubt

Mitte Oktober begann die gesetzlich erlaubte Jagdzeit auf den Jagdfasan. In den nächsten Wochen werden viele Fasane nicht nur "beunruhigt", sondern in Panik versetzt, viele Tiere werden nur angeschossen, viele werden getötet. David Richter zum Vorwurf der BH, jemand hätte durch das Fotografieren vom Wegesrand Tiere beunruhigt: Das ist komplett absurd und spiegelt auch nicht den Willen des Gesetzes wieder, das haben wir auch der BH so mitgeteilt!


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /