© Andrej Jakobčič
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Greenpeace-Erfolg: Pläne für weiteren Atomreaktor in Krsko stehen vor dem Aus

Slowenisches Parlament entscheidet morgen über Absage von Atom-Referendum - Erleichterung für Menschen auch in Kärnten und Steiermark

Nach monatelangem Einsatz von Greenpeace und anderen Umweltschutzorganisationen gegen den Bau eines neuen slowenischen Atomreaktors, soll die geplante Volksbefragung dazu nun abgesagt werden. Mehrere Parteien hatten am Dienstag, nach heftiger Kritik am Projekt sowie am Referendum, einen entsprechenden Antrag eingebracht. Morgen, Donnerstag, soll dieser vom slowenischen Parlament abgesegnet werden. Damit würden die Pläne zum Bau eines zusätzlichen Reaktors in Krsko, rund 70 Kilometer von der österreichischen Grenze, auf Eis gelegt.

Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin von Greenpeace Österreich: "Dass die massiven Ausbaupläne in Krsko mit der wahrscheinlichen Absage des Referendums nun vor dem Aus stehen, ist ein großer Erfolg für den Umweltschutz in Slowenien. Und auch die Menschen in Österreich, vor allem jene in den benachbarten Bundesländern Kärnten und Steiermark, können erleichtert sein. Sie müssen sich nicht weiter um ein zusätzliches Sicherheitsrisiko sorgen."

Politiker:innen aus Österreich, etwa SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser, hatten wiederholt vergeblich an Slowenien appelliert, die Atomkraft-Ausbaupläne zu stoppen. In der slowenischen Bevölkerung war die Unterstützung für den Ausbau anfangs groß gewesen. Das geplante Referendum sollte die politische Entscheidung zusätzlich legitimieren. Zuletzt war der Rückhalt in der Bevölkerung allerdings zunehmend weniger geworden und die Skepsis gewachsen. Als jüngst auch noch ein Fernsehsender geheime Tonbandaufnahmen veröffentlichte, kippte die Stimmung gänzlich. Die Aufnahmen zeigen, wie einige politische Akteure in Slowenien versuchen, demokratische Schlupflöcher zu finden, um den Bau des Atomreaktors auf Biegen und Brechen durchzusetzen.

Duregger: "Statt auf riskante Atomkraft zu setzen, sollte die slowenische Regierung besser einen Plan vorlegen, wie das Land seinen Energiebedarf in Zukunft zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien, wie Sonne und Wind, abdeckt. Nur so lässt sich eine sichere, klimafreundliche und unabhängige Energiezukunft für Slowenien garantieren" .



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /