© Larisa Koshkina auf pixabay / Natur macht gesund
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UN-Biodiversitätskonferenz: Deutsche Bundesregierung muss Umsetzung des Weltnaturabkommens stärken

BUND fordert Stopp naturschädlicher Subventionen - Umsetzung von globalem Naturabkommen dringend nötig

Berlin. Anlässlich des Beginns der 16. UN-Biodiversitätskonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) im kolumbianischen Calí, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Bundesregierung auf, sich bei den Verhandlungen für die wirksame Umsetzung des neuen Abkommens zum Schutz und zur Wiederherstellung der Natur einzusetzen.

BUND-Vorsitzender Olaf Bandt: „Tiere, Pflanzen und Lebensräume schwinden weiter in rasantem Tempo. Durch das Artensterben und die Naturzerstörung droht ein ökologischer Kollaps. Bei der 16. UN-Weltnaturkonferenz in Calí muss die Weltgemeinschaft nun konkrete Schritte vereinbaren, um das vor zwei Jahren in Montréal und Kunming verabschiedete Naturabkommen mit Leben zu füllen. Der neue Plan zum Schutz der globalen Biodiversität ist gut, doch es braucht auch den politischen Willen, diesen umzusetzen. Die Bundesregierung muss sich in Cali für klare Vorgaben zur Überwachung des Zustands der Natur, für eine gesicherte Finanzierung des weltweiten Biodiversitätsschutzes und für die Wahrung der Menschenrechte aller Beteiligten beim Naturschutz einsetzen“, fordert Bandt.

Globale Naturzerstörung durch Deutschland stoppen

Der BUND fordert die Bundesregierung auf, konkret gegen den negativen Fußabdruck Deutschland vorzugehen, um die biologische Vielfalt zu schützen. Dazu muss die Regierung naturschädliche Subventionen, Investitionen und Handelsverträge umgehend stoppen.

Bandt weiter: "Würden alle Menschen der Erde so leben wie wir, bräuchten wir drei Planeten. Die Zerstörung der globalen biologischen Vielfalt durch Wirtschaft, Handel und Finanzen hierzulande muss ein Ende haben. Maßnahmen und Gelder für den Schutz der Natur allein können die Natur nicht retten."

Nationale Biodiversitätsstrategie als Regierungsstrategie

Um die Ursachen der Zerstörung zu beseitigen und naturfreundliche Rahmenbedingungen zu setzen, fordert der BUND von der Bundesregierung eine neue nationale Biodiversitätsstrategie mit konkreten Maßnahmen zur Erreichung der Ziele des neuen Naturabkommens bis 2030. Die neue nationale Biodiversitätsstrategie muss auf der alten aufbauen und in jedem Fall eine Regierungsstrategie sein, die vom gesamten Kabinett verabschiedet wird. Denn Naturschutz ist eine Aufgabe, die alle Ressorts angeht und nur gemeinsam gestemmt werden kann. Die neue Biodiversitätsstrategie muss zudem geeignet sein, die internationalen Verpflichtungen Deutschlands beim Schutz und der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt wirksam umzusetzen“, fordert Bandt.

Hintergrund:

Vom 21. Oktober bis zum 11. November 2024 treffen sich in Kolumbien die rund 200 Vertragsstaaten des UN-Übereinkommens über die Biologische Vielfalt zu ihrer 16. Konferenz (COP16). Im Fokus der Verhandlungen steht die Umsetzung des „Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework“. Diese Vereinbarung für biologische Vielfalt wurde 2022 in China und Kanada verabschiedet und formuliert neue Ziele zum Schutz der Natur bis 2030. Es gilt, sich auf Fahrpläne und Instrumente zu einigen, um diesen Zielen tatsächlich näher zu kommen. Zudem mangelt es an einer ausreichenden Finanzierung zur Umsetzung der Ziele, insbesondere in finanzschwachen Ländern. Gleichzeitig übertreffen die weltweiten Ausgaben für umweltschädliche Subventionen die notwendigen Finanzen zur Rettung der Natur um ein Vielfaches. Die Länder des globalen Südens fordern jene des globalen Nordens auf, Verantwortung für die Zerstörung der globalen Natur zu übernehmen, die durch den immensen ökologischen Fußabdruck der Industrieländer vorangetrieben wird.

Quelle: BUND


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /