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Indiens Solarrevolution auf den Dächern geht rapid voran

Die starke Resonanz auf das Programm "Surya Ghar Yojana" lässt auf eine rosige Zukunft für den dezentralen Energiemarkt Indiens schließen

Seit die indische Zentralregierung eines der größten dezentralen Solarstrom-Programme aller Zeiten gestartet hat, wird das Vorhaben in ganz Indien begeistert angenommen, heißt es in einem neuen Bericht des Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) und von JMK Research & Analysis.

Wichtige Erkenntnisse:
Der Privatsektor wird im Bereich der Solarstromversorgung auf Hausdächern in den nächsten Jahren am schnellsten wachsen.

Der Markt für Solaranlagen auf Hausdächern wird zunehmend zum Massenmarkt und Geldgeber gründen branchenweite Kooperationen, um Komplettlösungen anzubieten.

Es ist in Indien der ideale Zeitpunkt, um in Solaranlagen auf Hausdächern zu investieren: Die Modulpreise sind gesunken, es gibt starke staatliche Unterstützung und Geldgeber sind bereit, Solaranlagenprojekte auf Hausdächern zu unterstützen.

Die Zentralregierung hat im Februar 2024 das "Pradhan Mantri Surya Ghar Yojana" (PMSGY) gestartet, dass dazu beitragen soll, in nur drei Jahren 30 Gigawatt (GW) Solarleistung auf den Hausdächern von 10 Millionen Haushalten zu installieren. In den ersten sechs Monaten wurden 13 Millionen Registrierungen und 1,8 Millionen Bewerbungen eingereicht, was zu 385.000 Installationen führte, was etwa 1,8 GW neuer Leistung entspricht.

„Das Wachstum des dezentralen Energiemarkts in Indien wird entscheidend dazu beitragen, Energieunabhängigkeit zu erreichen und Energiesicherheit zu gewährleisten. Mit den
im Rahmendes Programms angestrebten jährlichen Installationen von 8 bis 10 GW wird dies enorm dazu beitragen, dass Indien sein Gesamtziel für erneuerbare Energien von 500 GW bis 2030 erreicht“, sagte Vibhuti Garg, Mitautor des Berichts und Direktor für Südasien beim IEEFA.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass der starke Vorstoß der Zentralregierung bereits in der Vergangenheit geholfen hat, ein Haupthindernis für die Installation von Solaranlagen auf Privatdächern zu beseitigen: die Finanzierung. Die Zahl der Geldgeber ist von nur einer Handvoll vor einigen Jahren auf über 25 gestiegen, darunter alle führenden privaten und öffentlichen Banken, Nichtbanken-Finanzinstitute (NBFCs) und Fintech-Unternehmen.

PMSGY hat außerdem die zentrale Finanzhilfe (CFA) für Systeme mit einer Kapazität von weniger als 3 Kilowattpeak (kWp) erhöht, strenge Zeitvorgaben für die Prozesse festgelegt und eine Integration mit dem National Portal for Rooftop Solar (NPRS) vorgenommen, um den Verbrauchern ein optimiertes digitalisiertes Erlebnis zu bieten.

Die anfänglichen 385.000 Installationen im Rahmen des Programms umfassen derzeit eine neue Kapazität von etwa 1,8 GW. Beim Start des Programms machten private Installationen nur 3,2 GW oder 27 % der gesamten Solarkapazität auf Hausdächern in Indien aus. Um das Ziel von 30 GW bis 2027 zu erreichen, müssen jährlich 8 bis 10 GW hinzugefügt werden.

Es gibt zwar noch manchmal Probleme mit den staatlichen Energieversorgern in einzelnen Bundesstaaten, trotzdem sagen Marktteilnehmer, dass es nie einen besseren Zeitpunkt für Investitionen in Solaranlagen auf Hausdächern gegeben habe. Grund dafür sei ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren, wie sinkende Preise für Solarmodule, starke staatliche Förderung und Finanziers, die den Verbrauchern Komplettlösungen anböten.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass das Wachstum des dezentralisierten Energiemarktes – bei dem Solaranlagen auf Hausdächern eine entscheidende Rolle spielen – für die Energieunabhängigkeit und Energiesicherheit Indiens von entscheidender Bedeutung sein wird.

„Die Einführung von Solaranlagen auf Hausdächern ist eine Win-Win-Situation“, sagt der Mitautor des Berichts, Gaurav Upadhyay, Energiefinanzanalyst bei India Sustainable Finance, IEEFA. „Das Potenzial der Solarenergie auf indischen Dächern ist immens. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, bedarf es der Zusammenarbeit und Kooperation aller Marktteilnehmer, darunter Regulierungsbehörden, Versorger, Finanziers, Unternehmen für Ingenieurdienstleistungen, Beschaffung und Bau (EPC), Entwickler und Verbraucher, um ein lebendiges und widerstandsfähiges dezentrales Energie-Ökosystem in Indien aufzubauen“, fügt er hinzu.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /