© WeFair / Eröffnung der WeFair
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Das gute Leben genießen: WeFair Linz präsentierte nachhaltige Alternativen

Am Wochenende sind rund 6.500 Menschen bei der WeFair in die Welt der Nachhaltigkeit eingetaucht.

© WeFair/ WeFair in Linz
© WeFair/ WeFair in Linz
© WeFair / Das Team der WeFair 2024
© WeFair / Das Team der WeFair 2024

150 Ausstellende aus den Bereichen Fair Fashion, Bio-Ernährung und Öko-Lifestyle haben von 4. bis 6. Oktober vielfältige Inspirationen für ein nachhaltiges Miteinander präsentiert. Großen Anklang fanden die Schwerpunkte nachhaltiges Reisen und Hanf. In Zukunft findet die WeFair nur mehr einmal jährlich in Linz statt und rückt noch näher an Weihnachten heran.

Kleidung reparieren, Bio-Köstlichkeiten naschen, sich von Vorträgen und Ausstellungen inspirieren lassen und einfach eine gute Zeit haben: Rund 6.500 Menschen haben das herbstliche Wochenende genutzt, um die WeFair im Design Center Linz zu besuchen. Von 4. bis 6. Oktober haben rund 150 Ausstellende – davon knapp die Hälfte aus Oberösterreich – ihre Ideen, Produkte und Dienstleistungen für ein nachhaltiges Miteinander präsentiert. „Hier treffen sich jedes Jahr die Leute, denen am Herzen liegt, wie wir ein besseres Morgen für alle gestalten“, sagte WeFair-Geschäftsführer Wolfgang Pfoser-Almer.

Besonderen Anklang fanden die beiden Schwerpunkte der diesjährigen Messe, nachhaltiges Reisen und das Naturprodukt Hanf: So zeigte zum Beispiel die Wanderausstellung Alpenhanf 360° der Tiroler Standortagentur verschiedenste Verwendungsmöglichkeiten von Kleidung über Dämmmaterialien bis hin zu Skiern, in denen die Fasern der Nutzpflanze Kunststoffprodukte ersetzen. Hanfsamen als proteinreiche Müslizutat oder biologische CBD-Produkte rundeten das Angebot auf der WeFair ab.

Groß war auch die Lust am nachhaltigen Reisen, die an den Messeständen von Wandertouren, Tourismusregionen und Yogareiseanbietern und bei Vorträgen auf der Messebühne geweckt wurde. „Der Tourismus schafft in ärmeren Weltregionen Arbeitsplätze, und das Erkunden der Natur- und Kulturschätze der Welt fördert das Verständnis, wie wichtig der Schutz der Umwelt ist“, sagte Pfoser-Almer.

Zugleich befeuere der Tourismus soziale Ungleichheiten und sei für ein Zehntel des globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. „Deshalb braucht es unbedingt neue Wege, wie wir die Welt entdecken können, ohne sie kaputt zu machen.“

Gelebte Nachhaltigkeit

Auch abseits der beiden Schwerpunkte bot die WeFair vielfältige Inspirationen für gelebte Nachhaltigkeit: Auf 5.000 Quadratmetern Fläche konnten die Besucherinnen und Besucher faire Mode, biologische Ernährung und ökologischen Lifestyle entdecken, an- und ausprobieren, kaufen und mit den Menschen hinter den Produkten reden. „Das Angebot reichte von Yoga- und Businesskleidung über Bio-Limonade und Schafwolldecken bis hin zu Naturkosmetik und Babywindeln.

Für fast jede Konsumentscheidung findet man hier eine nachhaltige Alternative“, sagte Pfoser-Almer.

Großer Beliebtheit erfreute sich die Repair-Zone, in der die Besucher*innen unter fachkundiger Anleitung Gewand, Elektrogeräte und Sonstiges selbst reparieren konnten. Beim Kleidertausch von Jugend Eine Welt konnten sie mitgebrachte Kleidung gegen schicke Second-Hand-Mode tauschen und im Initiativendorf engagierte Vereine und kreative Projekte entdecken. „Wir sind seit jeher mehr als eine reine Verkaufsveranstaltung: Wir sind Bühne und Plattform für innovative Ideen, wie wir unser Morgen nachhaltiger und besser gestalten können“, so Pfoser-Almer.

Eine dieser Ideen sind die neuen wieder verwendbaren Paketverpackungen der Post namens Post Loop: „Die leeren Verpackungen können nach dem Zustellen wieder zurückgegeben und bis zu 30-mal wiederverwendet werden“, sagte Katharina Rinnhofer vom Produktmanagement Paket der Österreichischen Post AG. „Es ist super zu sehen, dass unsere Idee sowohl von den Besucherinnen und Besuchern als auch den Unternehmen positiv angenommen wird – einige Ausstellende der WeFair nutzen die Paketverpackungen bereits.“

„Eine bombastische Messe“

Ein Unternehmen, das diese neuen Verpackungen derzeit überprüft, ist das steirische Modelabel Gary Mash. „Die WeFair ist einfach bombastisch und eine super Messe für uns“, sagte Inhaberin Sarah Schanes. „Wir haben vor elf Jahren hier angefangen, hier fühlen wir uns wie daheim und haben viele Stammkund*innen, die jedes Mal vorbeikommen.“
Auf Stammkund*innen kann sich die Vorarlberger Tischlerei DIE KØJE zwar nicht verlassen, aber mit ihrem ersten Auftritt ist sie mehr als zufrieden, berichtet Lisa Lehner: „Hier sind wir mit unseren orthopädischen Schlafsystemen und den nachhaltigen Zirbenmöbeln genau auf der richtigen Messe: Die Besucher*innen können die Betten angreifen und sich reinlegen, und wir können super unser Unternehmen präsentieren und Kundenkontakte schnüren.“

„Die WeFair verbindet eine geniale Mischung an Ausstellenden mit einem großartigen Publikum“, erzählte Monika Pinter vom Biohof Krammer-Pinter, die mit ihren biologischen Müslimischungen ebenfalls zum ersten Mal auf der Messe dabei war. „Neue und alte Ausstellende ziehen an einem Strang, um den einzig sinnvollen Weg in die Zukunft aufzuzeigen. Wäre ich nicht als Ausstellerin hier, würde ich als Kundin herkommen.“

Zurück zu den Wurzeln

Eine Änderung wird es ab dem kommenden Jahr geben: Die WeFair findet nur mehr einmal jährlich statt, nämlich in Linz. „Wir ziehen uns mit großer Wehmut aus Wien zurück“, erklärt Pfoser-Almer und verweist auf die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Als wir vor rund fünf Jahren den Sprung nach Wien geplant haben, war die Welt noch eine andere. Seitdem haben uns die Coronapandemie sowie die massive Teuerung durch Inflation und Energiekrise vor unvorhergesehene Herausforderungen gestellt.“ Die verschärften Bedingungen im Wiener Veranstaltungsgeschäft haben bereits mehrere Eventreihen zum Rückzug bewegt und machen auch vor der WeFair nicht halt. Nach mehreren coronabedingten Absagen konnte die WeFair zwar zweimal in Wien über die Bühne gehen, blieb aber hinter den Erwartungen zurück.

Ganz anders zeigt sich die Situation in Oberösterreich: „In Linz hat alles begonnen, hier haben wir eine treue Fanbasis und bleiben auch weiterhin jeden Herbst als professionelle Bühne der Nachhaltigkeit aktiv“, sagt Pfoser-Almer.

Durch die Konzentration auf eine Veranstaltung pro Jahr können Energie und Kreativität gebündelt werden und auch der Termin flexibler gestaltet werden: So rückt der Termin für die WeFair Linz in den November, genauer von 7. bis 9. November, und somit näher an Weihnachten heran.

Über die WeFair

Österreichs größte Nachhaltigkeitsmesse hat erstmals 2008 unter dem Namen WearFair in Linz stattgefunden und sich im Laufe der Jahre zu einer 360-Grad- Messe für sämtliche Konsumbereiche entwickelt. Unter dem neuen Namen WeFair bringt die Messe tausende Besucher*innen und mehr als 200 Ausstellende zusammen.

Hinter der WeFair steht der gemeinnützige Verein „Wefair – Verein zur Förderung eines fairen und ökologischen Lebensstils“, der von den drei NGOs Südwind, GLOBAL 2000 und dem Klimabündnis getragen wird. Die Messe wird vom Land OÖ – Landesrat Stefan Kaineder, der Stadt Linz, dem Klima- und Energiefonds, der Arbeiterkammer, oekostrom, Fairytale Fashion, Sonnentor, Umweltcenter Gunskirchen und vielen anderen engagierten Unterstützer*innen gefördert.


www.wefair.at

Nächster Termin:
WeFair Linz 2025
7. bis 9. November 2025
Design Center Linz, Europaplatz 1, 4020 Linz


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /