Umfrage zeigt: 87 Prozent wollen, dass Industrie für Wasser bezahlt
Sechs von zehn Befragten machen sich Sorgen, dass Wasser künftig häufiger knapp werden könnte - 91 Prozent befürworten genaue Pläne zum Schutz unseres Wassers
Eine von der Umweltschutzorganisation Greenpeace beauftragte repräsentative Integral-Umfrage zeigt: Knapp 60 Prozent der 2000 Befragten machen sich Sorgen, dass Wasserknappheit in Österreich in Zukunft häufiger ein Problem sein könnte. Wenig Verständnis zeigen die Befragten dafür, dass die Industrie in Österreich häufig nichts für ihren Wasserverbrauch bezahlt: 87 Prozent befürworten, dass Unternehmen für genutztes Wasser bezahlen sollen. Greenpeace fordert von der nächsten Bundesregierung einen wirkungsvollen Wasserschutzplan und eine Bepreisung für industrielle Grundwassernutzung.
Adam Pawloff, Greenpeace-Programmdirektor: " In den letzten beiden Sommern haben Rekord-Dürre-Schäden in der Landwirtschaft sowie ausgetrocknete Seen auf bedrückende Weise gezeigt, dass die Klimakrise auch in Österreich häufiger zu regionaler Wasserknappheit führt. Eine großer Teil der Menschen in Österreich hat das bereits erkannt und fordert Maßnahmen zum Schutz unseres Wassers von der Politik."
Die aktuelle Umfrage von Integral zeigt, dass 63 Prozent der Befragten in den letzten beiden Jahren bereits regionalen Wassermangel in Österreich wahrgenommen haben. Auch machen sich sechs von zehn Befragten Sorgen, dass Wasserknappheit in Österreich in Zukunft häufiger ein Problem sein könnte. In der Umfrage zeigten sich die Befragten in Niederösterreich (66 Prozent der Befragten) und Oberösterreich (64 Prozent der Befragten) am besorgtesten. Auch bei Menschen, die in der Landwirtschaft oder im Handel mit landwirtschaftlichen Produkten arbeiten, zeigt sich tendenziell eine überdurchschnittliche Besorgtheit über die zukünftige ausreichende Verfügbarkeit von Wasser. Auf die Frage, in welchen Bereichen in Zukunft das Wasser knapp werden könnte, nannten die Befragten am häufigsten den Lebensmittelanbau.
In Österreich entfällt der größte Teil des Wasserverbrauchs auf die Industrie. Etwa 70 Prozent des gesamten genutzten Wassers wird von ihr beansprucht. Betrachtet man nur den Verbrauch von Grundwasser, dann ist es rund ein Drittel. Dabei verbrauchen zehn Konzerne in Österreich alleine so viel Grundwasser, wie knapp 4 Millionen Menschen in Österreich ( https://act.gp/4fIHhUC ). In der Regel bezahlen Industriebetriebe für das genutzte Wasser nichts. Dafür zeigen die Befragten wenig Verständnis: 87 Prozent befürworten, dass Industriebetriebe für das genutzte Wasser etwas bezahlen sollen.
Nicht zuletzt sprechen sich überwältigende 91 Prozent für genaue Pläne zum Schutz unseres Wassers durch die nächste Bundesregierung aus. " Die Ergebnisse der Umfrage zeigen klar: Die Menschen in Österreich fordern konkrete Maßnahmen zum Schutz unseres Wassers. In wenigen Wochen wird in Österreich gewählt und anschließend über eine neue Regierung verhandelt. Dabei dürfen die österreichischen Parteien die Wünsche der Bevölkerung nicht ignorieren. Die nächste Bundesregierung muss einen wirkungsvollen und klimafitten Plan zum Schutz unseres Wassers umsetzen", fordert Pawloff.
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Weitere Infos: Greenpeace Österreich
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /