Ostumfahrung Wiener Neustadt: Polizeieinsatz in Lichtenwörth

16.8.2024 Teilweise Räumung des Protestcamps - Stadt lässt Symbol des Widerstandes gegen die Ostumfahrung räumen

Lichtenwörth - Am Freitagmorgen kam es zur teilweisen Räumung der Aubesetzung in Lichtenwörth. Spezialeinsatzkräfte räumten und entfernten ein Baumhaus, welches dem Rodungschutz diente, und nahmen die Personalien von einer Person auf, die sich zu dem Zeitpunkt der Räumung im Baumhaus befand. Umweltschützer:innen besetzen seit Monaten das Natura 2000 Schutzgebiet “Fischa Au”, welches der Ostumfahrung für Wiener Neustadt weichen soll.

Menschen vor Ort verurteilen die nächtliche Aktion der Polizei und das Handeln der Politiker:innen. Aktivistin Nina unterstreicht: „Bürgermeister Schneeberger bekommt Angst und fühlt sich gezwungen zu handeln, er spürt, dass der Druck gegen ihr Straßenprojekt größer wird. Die Bevölkerung wird laut und das merken sie. Wir lassen uns nicht unterkriegen und werden die Au sowie die Äcker weiterhin besetzen.”

Obwohl es seit Jahren Widerstand gegen die geplante Ostumfahrung gibt, reagiert die Politik nicht darauf, sondern besteht weiterhin auf die aus der Zeit gefallene Ostumfahrung. „Niemand will die Straße. Das weiß ich und das wissen alle, die hier wohnen. Nur macht die Politik, was sie
will, das nehmen wir nicht weiter hin,” so Aktivistin Linda aus Wiener Neustadt.

Das Land NÖ begründete die Zerstörung des Baumhauses damit, dass es nicht Bau-, Wasser-, Naturschutzrecht entsprach. Lukas, der die Räumung miterlebt hat, meint: “Wenn ich mir die zersägten Äste und das Baumhaus zersplittert in der Au liegen sehe, frage ich mich wirklich, was das
Land Niederösterreich unter Naturschutzrecht versteht."

Die Protestbewegung ruft nun zu einer Solidaritätsdemo am Freitag den 16. August um 16:00 in der Kapellengasse 24-26 in Lichtenwörth auf.