© Anastasia Pavlenko
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STUDIE: Wasserstoff-Verstromung in den USA unsinnig

Erneuerbarer Strom+Akkus+Effizienz ist konkurrenzlos

Das Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) hat für die USA untersucht, was vor allem Fossilenergiekonzerne propagieren, nämlich Wasserstoff (H2) in Erdgaskraftwerken zu verstromen.

Bei genauerer Betrachtung erweist sich diese Strategie jedoch als Mehrfach-Illusion - zumindest für die kommenden 10 Jahre:

>Es fehlen die Mengen an H2, weil sie erst zusätzlich zu den H2-Mengen produziert werden müssten, die die Chemie- und Düngemittelindustrie aktuell (ca. 10 Mio. t/a) verbraucht. Wofür erst die Produktionsstätten errichtet werden müssten.
>Tausende Kilometer neuer H2-Pipelines müssten verlegt werden, um das H2 zu den Kraftwerken zu leiten.
>Die heute funktionierende Erdgas-Verstromung basiert auf eine Vielzahl von US-weit platzierten, unterirdischen Speichern. Dieses Speichernetz kann keineswegs einfach für H2 verwendet werden. Also müsste auch erst das entsprechende H2-Gegenstück gebaut werden.

Summiert man die beschriebenen H2-Defizite, kommt einerseits ein Bündel an technischen, ökonomischen und ökologischen Hürden heraus. Andererseits steht dem eine längst erprobte und leistbare Alternative entgegen: erneuerbare Energien + Akkus + Energieeffizienzmaßnahmen, so das IEEFA.

Energieexperten betrachten natürlich auch die langfristige Entwicklung von Energiestrategien. Und auch da weisen alle Zeichen seit Jahren konstant in nur eine Richtung:
Der technologische Fortschritt mit den damit einhergehenden Kostensenkungen ist im Wasserstoffsektor deutlich langsamer, als bei den Erneuerbaren und den Akkus sowie Effizienzgewinnen.
Oder anders gesagt, ein Skateboard wird wohl nie ein Rennrad werden.
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Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /