© Naturhistorisches Museum Wien/APA-Fotoservice/Schedl / Ausstellungseröffnung mit mehr als 300 Gästen
© Naturhistorisches Museum Wien/APA-Fotoservice/Schedl / Ausstellungseröffnung mit mehr als 300 Gästen

"Die dünne Haut der Erde - Unsere Böden"

Feierliche Ausstellungseröffnung mit 300 Gästen im Naturhistorischen Museum Wien

"Das Museum will mit der bis 3. März 2025 geöffneten Schau aufzeigen, welche Bedeutung Böden für unsere gesamte Kultur und Wirtschaftsweise haben" "und welch wichtige und dynamische Rolle die Bodenorganismen, die Zentrum der Ausstellung stehen, spielen," so NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland bei der Eröffnung. Sie verwies außerdem auf die Fähigkeit der Böden zur Speicherung von Kohlenstoff und Wasser, weshalb "Bodenschutz auch Klimaschutz ist" und zugleich bei der Anpassung an Dürren und Überflutungen hilft.


Vizekanzler und Kulturminister Mag. Werner Kogler betonte in seiner Eröffnungsrede: "Gesunde Böden sind unsere Lebensgrundlage: Auf fruchtbaren Feldern wachsen Lebensmittel, auf prächtigen Wiesen Pflanzen. Das sinnlose Betonieren unserer Heimat gefährdet unsere Sicherheit in vielen Bereichen. Bodenschutz ist Naturschutz, Hochwasserschutz, Klimaschutz und schlussendlich auch Menschenschutz. Eine deutliche Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher fordert deshalb ein, dass das verantwortungslose Zubetonieren etwa für neue Fachmarktzeilen ein Ende nimmt. Für eine Ausstellung, die die Wichtigkeit gesunder Böden erfahrbar macht und noch stärker ins Bewusstsein holt, könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben."

Bodenexperte Prof. Dr. Willi Xylander vom Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz und Projektleiter der Wanderausstellung zeigte in seinem Vortrag "Wer lebt schon im Dreck" auf, dass auf einem Quadratmeter Boden mehr Organismen als Menschen auf der Welt leben. Er schilderte die Herausforderungen, eine Bodenausstellung zu machen, und verwies auf die Bedeutung von Leben im Boden. Bodenorganismen übernehmen das Recycling abgestorbener Pflanzen und Tiere sowie ihrer Ausscheidungsprodukte und stellen so die freigewordenen Nährstoffe wieder den Pflanzen zur Verfügung. Ohne diese Prozesse könnten Pflanzen nicht wachsen und viele Lebewesen - auch wir Menschen - würden verhungern.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Andreas Hantschk, aus der Abteilung Wissenschaftskommunikation des NHM Wien, stellt NHM-Forscherin und Xylander-Schülerin Dr. Nesrine Akkari ihr Interesse und ihre taxonomische Expertise zu Tausendfüßern vor. Prof. Dr. Willi Xylander erklärte anschaulich die verschiedenen Leistungen des Bodens.

DI Nora Mitterböck vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, DI Dr. Helmut Gaugitsch, fachlicher Leiter für Biologische Vielfalt im Umweltbundesamt und DI Nicolás Stohandl vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung diskutierten die größten Gefahren für Österreichs Böden und zeigten die Chancen der Österreichischen Bodenstrategie auf, sowie was jeder und jede Einzelne für unsere Böden tun kann.



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /