© Danfoss / Der E-Truck von Danfoss
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Zum 24-Stunden-Rennen nach Le Mans: Roadtrip auch mit elektrischem 20-Tonner

Danfoss fährt Elektro-Lkw von Dänemark nach Le Mans/Frankreich. Fahrt zeigt, dass Verkehr in viel größerem Umfang elektrifizierbar ist, als heute allgemein angenommen wird.

Nordborg/Dänemark - Am 12. Juni machten sich 47 Elektroautos auf den Weg zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans in Frankreich. In der Wagenkolonne ist auch ein Elektro-Lkw. Der 20 Tonnen schwere und 17 Meter lange E-Lkw ist Teil des von den Organisatoren als „größte elektrische Fahrt der Welt“ bezeichneten Roadtrips.

Der Elektro-Lkw ist ein Fahrzeug der vollelektrischen Danfoss Lkw-Flotte. E nimmt an der Reise teil, um unter Beweis zu stellen, dass es schon heute viele Möglichkeiten gibt, um die Elektrifizierung des Schwerverkehrs zu realisieren. Gleichzeitig enthält der Lkw wesentliche Komponenten von Danfoss, das in den letzten Jahren ein deutliches Wachstum im Geschäftsbereich Elektrifizierung verzeichnet.

Praktische Einsatzmöglichkeiten vollelektrischer Lkw

„48 Prozent aller Lkw in Dänemark fahren weniger als 300 km pro Tag. Daher sehen wir keine technischen oder praktischen Hindernisse für den Umstieg auf vollelektrische Lkw. Für eine maximale Produktivität sollte die Ladeinfrastruktur vor allem an Orten wie Frachtterminals installiert werden, damit die Ladezeit der Fahrzeit entspricht. Wir schicken einen unserer acht Elektro-Lkw nach Le Mans, um zu zeigen, dass es schon heute möglich ist, auch längere Strecken zurückzulegen. Mit anderen Worten: Für einen Großteil der Lkw gibt es keinen Grund, Reichweitenangst zu haben und zudem kann die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten", sagt Torben Christensen, Sustainability Manager bei Danfoss. 

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) verursachten Lkw und andere Schwertransporte im Jahr 2020 jährlich 1.776 Millionen Tonnen CO2-Emissionen.

Die Reise nach Le Mans wird unter der Schirmherrschaft der dänischen Firma GodEnergi als Non-Profit-Veranstaltung unter dem Titel "Klub GodEnergi" organisiert und soll dazu beitragen, Reichweitenängste zu minimieren und aufzuzeigen, dass es möglich ist, den Verkehr weitaus stärker zu elektrifizieren, als heute allgemein gedacht wird. Die Reisen nach Le Mans finden schon mehrere Jahre statt, gestartet wurde die Idee 2018 als "EV Tour" von Kasper Hjorth, seither fanden sie mehrmals statt. 2024 wurde die Elektrokarawane deutlich erweitert: Es sind 115 Teilnehmer aus sechs Ländern, die mit den E-Fahrzeugen nach LeMans unterwegs sind. Dies ist fast eine Verdoppelung der Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr. Gesponsert wird die auch von Allego. Die Karawane nutzte deswegen auch das Ladenetz von Allego in vier Ländern und stellt so auch die Zuverlässigkeit und Effizienz der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge unter Beweis.

„Wir sind 115 Teilnehmer an diesem Roadtrip, die Motorsport und Autos lieben und gleichzeitig beweisen wollen, dass es möglich ist, lange Strecken mit Elektrofahrzeugen zurückzulegen. Die Technik und die Möglichkeiten sind da. Wir freuen uns, dass Danfoss mit seinem Elektro-LKW dabei ist, denn das Unternehmen ist bekannt für seine Lösungen und Technologien im Bereich der Elektrifizierung", sagt Jan Darville, CEO von GodEnergi.

Elektrisch von Nordborg in Dänemark nach Le Mans in Frankreich

Der E-Roadtrip startete am 12. Juni mit den 47 Elektroautos und dem Elektro-LKW offiziell am Danfoss-Hauptsitz in Nordborg auf der Insel Als in Südjütland. Von Nordborg aus ging es über die Grenze nach Deutschland und noch am selben Tag in die Niederlande, wo ein Zwischenstopp eingelegt wurde.

Weiter ging es durch Belgien zum Zielort: Le Mans in Frankreich. Der gesamte Konvoi bestand ausschließlich aus Elektrofahrzeugen, die gesamte Fahrt war elektrisch. Die Teilnehmer übernachteten während der Reise in Campingzelten und nutzen den Strom der Fahrzeuge zur Zubereitung ihrer Mahlzeiten. In Le Mans gibt es heuer etwas völlig Neues, ein eigenes Lager, das „Camp Électrique“, das einzige E-Fahrzeugcamp unter den rund 250.000 Gästen des 24-Stunden-Rennens.

Danfoss-Technologie im Lkw

Der an der Le Mans-Kolonne teilnehmende E-Lkw ist im regulären Betrieb Teil der internen Danfoss-Logistik und transportiert Fracht zwischen Produktions- und Logistikstandorten. Der Lkw enthält zahlreiche Lösungen und Komponenten aus dem Danfoss-Portfolio.

Danfoss Editron liefert das ED3-Bordladegerät und die Stromversorgung für die Volvo-Elektro-Lkw, das eine schnelle Wechselstrom-Ladung über Nacht ermöglicht - eine wichtige Voraussetzung für die Elektrifizierung von Lkw und Bussen auf der Straße sowie von Geländefahrzeugen. Die Doppelfunktionalität des ED3 bietet eine Leistung von 43 kW, mit der ein Lkw über Nacht (8-9 Stunden) aufgeladen werden kann, während gleichzeitig leicht verfügbare Wechselstromsteckdosen genutzt werden. Dies ermöglicht den schnellen Einsatz von Elektrofahrzeugen und minimiert gleichzeitig die Kosten der Ladeinfrastruktur für den Endnutzer. 

Auch wenn das Aufladen mit Gleichstrom schneller ist und in der Regel bevorzugt wird, ist die Möglichkeit des Schnellladens mit Wechselstrom (direkter Anschluss an das Stromnetz) für die Flexibilität schwerer Elektrofahrzeuge von entscheidender Bedeutung. Das Schnellladen mit Wechselstrom ist notwendig, um das Reichweitenproblem von Nutzfahrzeugen zu lösen, die auf wechselnden Routen oder auf Baustellen ohne Zugang zu Gleichstrom-Ladestationen eingesetzt werden. 

Dieses einzigartige Produkt dient auch als 44-kW-Elektrozapfwelle (ePTO) zur Versorgung von Fahrzeugnebenaggregaten wie Kompressoren in Kühlfahrzeugen und Müllverdichtern sowie von Arbeitsfunktionen in Geländefahrzeugen wie Baggern und Radladern. 

Semikron Danfoss, eine relativ junge Fusion zwischen SEMIKRON und Danfoss Silicon Power, liefert SKAI Hochspannungsumrichter für die Elektro-Lkw von Volvo Trucks. Der Traktionsumrichter spielt eine entscheidende Rolle bei der Steuerung des elektrischen Energieflusses von der Batterie zum Elektromotor, der das Fahrzeug antreibt. Eine präzise Steuerung des Stromflusses ist für ein sanftes Beschleunigen und Abbremsen sowie einen effizienten Energieverbrauch unerlässlich. Im Wesentlichen funktioniert der Wechselrichter wie eine direkte Verlängerung des Gaspedals des Fahrzeugs und bestimmt anhand der Eingaben des Fahrers, wie schnell und wie stark der Motor arbeiten soll.

Der Wechselrichterwandelt auch den Gleichstrom aus der Batterie in den für den Elektromotor erforderlichen Wechselstrom um. Schließlich ermöglicht er das so genannte regenerative Bremsen, das die Reichweite des Elektrofahrzeugs erhöht, indem es beim Bremsen und Abbremsen des Fahrzeugs neue elektrische Energie für die Batterie erzeugt.

Der Skai HV wurde für den Einsatz in Bussen, Baumaschinen, Schiffen und LKWs entwickelt und ist einer der robustesten und bewährtesten Wechselrichter für schwere Elektrofahrzeuge auf dem Markt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /