© Greenpeace Mitja Kobal/ 9 Bausünden sind gesucht
© Greenpeace Mitja Kobal/ 9 Bausünden sind gesucht

”9 Plätze, 9 Betonschätze”: Greenpeace sucht Österreichs katastrophalste Bausünden

”9 Plätze, 9 Betonschätze”: Greenpeace sucht Österreichs katastrophalste Bausünden

Wien – Im Rahmen der Initiative “9 Plätze, 9 Betonschätze” sucht Greenpeace die katastrophalsten Bausünden Österreichs. Am internationalen Tag der Artenvielfalt startete die Einreichfrist. Menschen im ganzen Land sind aufgerufen,ihre größten Aufreger einzureichen. Damit will die Umweltschutzorganisation auf die massive Bodenzerstörung und den verschwenderischen Umgang mit Boden hinweisen. Aus allen neun Bundesländern werden mittels Publikumsvoting und einer Fachjury die Erstplatzierten gewählt und Ende Juli bekanntgegeben.

Melanie Ebner, Bodenschutzexpertin bei Greenpeace, ruft jetzt die Bevölkerung zur Unterstützung der Initiative auf: “Österreich ist ein Land voller wunderschöner Naturschätze und fruchtbarer Äcker, doch unsere Heimat wird in einem rasanten Tempo verbaut und zubetoniert. Mit unserer Initiative ‘9 Plätze, 9 Betonschätze’ holen wir mit Hilfe der Bevölkerung die katastrophalsten Bausünden vor den Vorhang. Wird auch in Ihrem Ort sinnlos Natur zerstört, um darauf zu bauen? Oder kennen Sie ein bestimmtes Bauprojekt, das Sie besonders aufregt? Dann schicken Sie uns jetzt Ihre schlimmsten Kandidaten für Bodenversiegelung.”

Ganz Österreich kann ab sofort bis zum 30. Juni die katastrophalsten Asphaltwüsten und Betonklötze des Landes einreichen. Angelehnt an das bekannte ORF-Fernsehformat (“9 Plätze, 9 Schätze”) werden die finalen neun “Betonschätze” sowohl durch ein Publikumsvoting als auch durch die Beurteilung einer Fachjury ermittelt. Die Jury - bestehend aus Expert:innen von der Universität für Bodenkultur Wien, der TU Wien, der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen und Greenpeace - wird die Vorschläge nach umweltrelevanten Kriterien beurteilen. Dazu gehören unter anderem die Größe des Bauprojekts, die Auswirkungen auf die Natur und mögliche Alternativen. Welche neun Einreichungen die meisten Stimmen - durch Publikumsvoting und Jurybewertung - erhalten haben, wird am 30. Juli bei einer Pressekonferenz verkündet.


Ebner: “Gewerbeparks, Industrieflächen und Parkplätze sind nicht nur unästhetisch, sie ersticken alles, was auf und im Boden lebt. Darunter leidet nicht nur die Artenvielfalt: Die verbauten Flächen sind in den meisten Fällen fruchtbare Böden, die der Landwirtschaft anschließend fehlen. So gefährden wir nicht nur unsere Biodiversität, sondern setzen auch unsere Nahrungsmittelversorgung aufs Spiel.” In Österreich werden jährlich knapp 4.200 Hektar verbraucht – eine Fläche fast so groß wie der Attersee. Greenpeace fordert die Landesregierungen auf, Grenzwerte für Bodenverbrauch und Verbauung festzulegen. Ziel dabei muss sein, den Bodenverbrauch in Österreich von momentan 11,5 Hektar pro Tag auf maximal 2,5 Hektar pro Tag bis 2030 zu begrenzen.

Die Fachjury, die - neben dem Publikumsvoting - über die Platzierung der Projekte entscheiden wird, setzt sich aus folgenden Expert:innen zusammen:

Gerlind Weber, Universitätsprofessorin am Institut für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung der Universität für Bodenkultur Wien,
Sabine Knierbein, Professorin am Forschungsbereich für Stadtkultur und Öffentlicher Raum, Institut für Raumplanung der Technischen Universität Wien
Daniel Fügenschuh, Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen
Melanie Ebner, Greenpeace-Bodenschutzexpertin


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /