© Mitja Kobal Greenpeace /Klare Botschaft am Karlsplatz
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Greenpeace-Aktion am Karlsplatz: Wäre hier Gas, die OMV würde bohren!

Umweltschutzorganisation protestiert anlässlich der OMV-Hauptversammlung gegen neue Gasprojekte und fordert Absage des Neptun Deep Projekts im Schwarzen Meer

Anlässlich der heutigen OMV-Hauptversammlung warnen Greenpeace-Aktivist:innen am Wiener Karlsplatz mit einem sechs Meter hohen Modell-Gasbohrturm vor den fatalen Folgen der geplanten Gasprojekte. Unter dem Motto "Wäre hier Gas, die OMV würde bohren!" kritisieren die Umweltschützer:innen den profitgetriebenen und höchst klimaschädlichen fossilen Ausbaukurs der OMV. Greenpeace fordert den sofortigen Stopp des Neptun Deep Gasfeldes im Schwarzen Meer vor Rumänien, da es die Klimakrise befeuert und die lokale Artenvielfalt bedroht.

Marc Dengler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace in Österreich sagt: "Der Bau von Neptun Deep steht im Widerspruch zu jeglichen Klimaschutzbemühungen. Für ein paar Jahre mehr Profit nimmt die OMV massive Klimaschäden in Kauf, doch die Rechnung müssen am Ende wir alle bezahlen. Die OMV muss Neptun Deep sofort stoppen!"

Neptun Deep ist das größte geplante fossile Gasprojekt innerhalb der EU. Bis zum voraussichtlichen Betriebsende 2047 wird es laut den Unterlagen der laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) 276 Millionen Tonnen Treibhausgase verursachen, das ist so viel wie Österreich in dreieinhalb Jahren ausstößt. Über die 20-jährige Laufzeit soll auch das mit Chemikalien verseuchte Produktionswasser zurück ins Meer geleitet werden. Hinzu kommen potentielle Gaslecks und der Baulärm, der die ohnehin schon gefährdeten Delfine im Schwarzen Meer zusätzlich bedroht.

Bereits jetzt gerät der ursprünglich für den Sommer geplante Baustart von Neptun Deep in Verzug. Umweltschützer:innen sehen die fossilen Ausbaupläne der OMV als Bruch mit den OECD-Richtlinien für verantwortungsvolles Wirtschaften. Erst letzte Woche reichten Greenpeace und Fridays for Future daher eine Beschwerde bei der zuständigen Kontaktstelle ein. Greenpeace Rumänien hat eine Klage gegen den Flächenwidmungsplan eingereicht, der die Gasbohrungen im Neptun Deep Feld grundsätzlich erlaubt. Auch der Anrainerstaat Bulgarien hat sich im UVP-Verfahren besorgt über die Auswirkungen von Neptun Deep geäußert. Insgesamt 45.000 Menschen aus Österreich und Rumänien unterstützen bereits die Greenpeace-Petition zum Stopp des Projektes.

Bei der OMV Hauptversammlung gibt es heute vor dem Eingang der Messe Wien eine Kundgebung von Attac und der zivilgesellschaftlichen Initiative "OMV & Co Vergesellschaften", zu der auch Greenpeace aufruft.



Greenpeace-Analyse der UVP-Unterlagen zu Neptun Deep



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /