© He Gong unsplash.com
© He Gong unsplash.com

Wiener Wärmeplan 2040 veranschaulicht klimaneutrale Zukunft Wiens

Die Stadt Wien will die fossile Dominanz bei Raumwärme und Warmwasser im Gebäudebestand bis zum Jahr 2040 zu beenden und durch erneuerbare Energien zu ersetzen

Das bedeutet auch das Aus für die derzeit in etwa 600.000 verbauten Gasheizungen. Mit dem Wiener Wärmeplan 2040 gibt es nun erstmalig ein konkretes Zielbild, das darstellt, wie die Gebäudewärmeversorgung gebietsweise ohne fossile Energieträger im Jahr 2040 konkret aussehen könnte. Der Wiener Wärmeplan 2040 berücksichtigt den gesamten Gebäudebestand des Stadtgebiets und zeigt, in welchen Gebieten ein Ausbau der (bis 2040 komplett klimaneutral erzeugten) Fernwärme in Frage kommt und wo andere Lösungen notwendig werden.

"Mit dem Wiener Wärmeplan 2040 verfügen wir nun erstmals über ein konkretes Bild von einer Stadt Wien ohne fossile Energie im Gebäudebereich. Er dient uns als Fundament und Orientierung auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040 und damit zu einer unabhängigen und krisensicheren Wärmeversorgung. Orientierung bietet der Wärmeplan nicht nur jenen, die auf Verwaltungsebene für den Gasausstieg verantwortlich sind, sondern allen Wienerinnen und Wienern. Als Instrument der Kommunikation und Information schafft er Perspektiven und Sicherheit und macht das Ziel der Klimaneutralität für alle realer und greifbarer.", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und ergänzt: "Angesichts der immer spürbareren Auswirkungen der Klimakrise ist das Erreichen der Klimaneutralität dringend notwendig, fehlende Bundesregelungen erschweren uns als Stadt jedoch die Umsetzung. Im Rahmen unserer Möglichkeiten setzen wir mit dem Programm ‚Raus aus Gas‘ alles daran, dass wir uns unserem Ziel Schritt für Schritt nähern."

"Wir haben ein klares Ziel: Wien will bis 2040 klimaneutral werden und daran arbeiten wir jeden Tag. Wir investieren in die Wiener Wärmewende und den Ausstieg aus fossilem Gas bis zum Jahr 2040 über 30 Milliarden Euro. Auf dem Weg zur nachhaltigen Energieversorgung nimmt Wien Energie eine zentrale Rolle ein und baut die Fernwärme strategisch aus. Das bedeutet, Fernwärme für alle Gebäude in Gebieten mit sehr hohem Wärmebedarf zugänglich zu machen. Der Wiener Wärmeplan 2040 veranschaulicht unsere Fortschritte und die zukünftige Verfügbarkeit von Fernwärme als alternative, effiziente und künftig klimaneutrale Heizform. Der Schlüssel zur Erreichung unseres Ziels liegt in der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen und der konsequenten Abkehr von fossilen Brennstoffen. Dieser Ansatz sichert nicht nur unsere Energiezukunft, sondern schützt uns auch vor den Unwägbarkeiten globaler Energiekrisen und volatiler Großhandelspreise. Unser Engagement für den Ausbau der Fernwärme in den Pioniergebieten unterstreicht unser Bestreben, Wien zu einer Vorreiterin in puncto Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu machen.", erklärt Peter Hanke, Wirtschafts- und Finanzstadtrat der Stadt Wien.

"Mit dem Wiener Wärmeplan 2040 entsteht Planbarkeit. Dies gilt natürlich auch für den Bereich des kommunalen und geförderten Wohnbaus. Die Wienerinnen und Wiener müssen sich darauf verlassen können, dass der geplante Weg zur Energiewende umgesetzt wird und welche Lösung hier für die jeweilige Wohnsituation die passende ist. Denn eines ist klar: Nur, wenn wir alle Wienerinnen und Wiener an Bord haben, schaffen wir diese notwendige Kraftanstrengung für die Lebensqualität kommender Generationen. Die Bauordnungsnovelle hat die Spielregeln vorgegeben, mit der Sanierungs- und Dekarbonisierungsnovelle wurde die Umsetzbarkeit gewährleistet und mit dem Wärmeplan wird die Planbarkeit ergänzt. Damit alle Wienerinnen und Wiener Teil werden können, haben wir mit der "Hauskunft" eine einzigartige Institution, die maßgeschneiderte Beratungs- und Sanierungskonzepte erstellt und kostenlos über die verschiedenen Fördermöglichkeiten berät.", zeigt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál die Möglichkeiten in Wien auf.

"Der Weg aus der fossilen Energiekrise gelingt nur mit einer nachhaltigen Energiesystemwende, die wir im Wiener Klimafahrplan beschlossen haben. Die größte Herausforderung liegt in der Wärmewende mit der Dekarbonisierung des Gebäudebestands. Mit dem Wärmeplan 2040 ist Wien auch international Vorreiter für eine Energiezukunft, die planungssicher, leistbar und klimaneutral ist." betont NEOS Wien Energie- und Klimasprecher Stefan Gara.

Auf Basis des bestehenden und erwartbaren Wärmebedarfs bis 2040 sind im Wiener Wärmeplan 2040 verschiedene Gebiete definiert und ausgewiesen.

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 sieht den Wiener Wärmeplan prinzipiell positiv, fordert aber mehr Tempo beim Ausstieg aus Gas: „In Wien sind hunderttausende Gasthermen in Wohnungen und Büros installiert. Damit diese geplant auf günstige und saubere Wärmeversorgungssysteme getauscht werden können, braucht es neben einem Plan rasch eine rechtliche Grundlage für die Umrüstung. Nachdem die Bundesregierung kein umfangreiches Erneuerbaren Wärmegesetz erlassen hat, ist die Wiener Stadtregierung jetzt am Zug tätig zu werden“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. Neben Kesseltausch muss jedoch auch ein Schwerpunkt auf thermische Sanierung gelegt werden, meint GLOBAL 2000.

Alle Informationen zum Wiener Wärmeplan 2040, zu den einzelnen Gebieten und zahlreichen Servicestellen finden Sie hier: wien.gv.at/waermeplan


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /