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In Österreich ist Erdgas am Teuersten!

Das meiste Gas kommt immer noch aus Russland und finanziert Putins Krieg

Raus aus Erdgas, "ASAP" - As soon as possible, so rasch wie irgendwie möglich, so muss das Gebot der Stunde für die österreichische Politik lauten. Denn wir zahlen die höchsten Erdgaspreise innerhalb der EU, wie ein aktueller Vergleich zeigt.

Dass wir das Land sind, dass zu über 2/3 des Gases aus Russland bezieht, macht diese Tatsache doppelt unerträglich:
Österreich ist Premium-Finanzierer des Krieges gegen die Ukraine!
Andere Länder haben einen großen Teil der russischen Importe reduziert.

Ökonomisch und technologisch steht dem Ausstieg aus Erdgas kaum etwas im Weg: Heizen ist mit Strom (Wärmepumpe, Infrarot) einfach ökologischer (Strommix: dzt. ca. 80 % erneuerbar). Österreich hat außerdem im Biomassesektor (z.B. Pellet- und Hackschnitzel) Technologievorsprung und ist auch im Solarthermiesektor ganz vorne (solare Wärmenetze, Prozesswärme etc.)

Bis auf wenige Industriezweige (Stahl, Glas, Zement, teilweise Chemie) können auch Unternehmen auf erneuerbare Energien umsteigen.

Im Herbst wird der Nationalrat gewählt. Welche Partei kann die Energiewende wirklich voranbringen?


Zwei scheiden aus:
Die ÖVP steht seit Jahren mit Inbrunst auf der Enregiewendebremse.
Von der FPÖ, deren Beziehungen zu Putin ausgesprochen gut waren und sind, darf ein strategisch und intensiv verfolgter Erdgasaustieg wohl gar nicht erwartet werden. Zu hören ist z.B., dass ein Umstieg in absehbarer Zeit nicht möglich ist.


Die SPÖ wiederum pflegt traditionell ein, insbesondere hat sie auch ein gewerkschaftliches Naheverhältnis zum Fossilkonzern OMV, der den so exklusiven wie unlukrativen Langzeit-Erdgasimportvertrag mit Russland trotz Krieges brav erfüllt, anstatt aus diesem auszusteigen.
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Wirklich engagierte Energiewende ist anscheinend, politisch gesehen, immer noch sehr oft reine Ankündigung, obwohl es genügend umgesetzte Beispiele gibt, wie sie geht - meist aber auf die Initiative Einzelner umgesetzt.

Die hohe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist übrigens wirklich teuer:

Der Wert der Nettoimporte von Erdöl und Erdölprodukten stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 88 %, die Netto-Importausgaben bei Gas haben sich verdoppelt.
2022 hat Österreich für Importe von Erdgas netto 7,8 Milliarden Euro bezahlt, für Öl sogar 9,8 Milliarden (Statistik Austria). Das sind 17,6 Mrd. Euro!
2023 flossen 12,9 Mrd. für fossile Energien 2023 ins Ausland ab (Die Bilanz ist aber nicht viel besser, nur der Energiepreis war günstiger!)


Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /