© Schmidt Greenpeace/ Protest vor DWS-Zentrale
© Schmidt Greenpeace/ Protest vor DWS-Zentrale

Greenpeace-Aktive protestieren mit Öl-Fässern vor DWS-Zentrale gegen klimaschädliche Investitionen

Neue Greenpeace-Recherche: Deutsche Bank-Tochter DWS Branchenletzte im Klimaschutz

Frankfurt am Main, Gegen Investitionen von Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS in fossile Energieunternehmen protestieren gestern 31 Greenpeace-Aktivist:innen vor der Frankfurter Zentrale der Deutsche Bank-Tochter. Vor beiden Eingängen haben die Klimaschützer:innen 25 rote Öl-Fässer mit der Aufschrift “Sponsored by DWS” platziert. Aus den Fässern laufen rund 200 Liter öl-artige Melasse. Die Melasse besteht aus Zuckerrohr und lässt sich rückstandslos entfernen. “Kein Geld für Klimakiller!” steht auf den Bannern der Aktivist:innen. Die DWS landet im aktuellen Branchenvergleich von Greenpeace abgeschlagen auf dem letzten Platz bei der Umsetzung versprochener Klimaschutzmaßnahmen.

Die neu veröffentlichte Greenpeace-Studie untersucht die Investitionen der vier größten Fondsgesellschaften Deutschlands in fossile Energieunternehmen. Das Ergebnis: Allianz Global Investors (AGI), Deka Investments, Union Investment und DWS stecken weiterhin Milliardenbeträge in Kohle-, Öl- und Gasunternehmen. Damit fördern sie Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit nachweislich nicht mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens vereinbar ist. “Es ist erschütternd, dass neun Jahre nach Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens kein einziger der untersuchten Vermögensverwalter eine Paris-konforme Anlagepolitik betreibt und die schlimmsten Klimasünder munter finanziert werden”, sagt Greenpeace Finanzexperte Mauricio Vargas.

Die DWS hat mit 16,8 Milliarden US-Dollar rund viermal so viel in klimaschädliche Kohle-, Öl- und Gasunternehmen investiert wie ihre direkten Wettbewerber und ist damit weiterhin das Schlusslicht der Branche in Sachen Klimaschutz. “Speziell der Branchenprimus DWS schert sich wenig ums Klima und investiert weiter viele Milliarden in die größten Klimasünder. Die DWS darf die Öffentlichkeit beim Klimaschutz nicht weiter mit Greenwashing täuschen. Sie muss endlich wirkungsvolle Regeln für den Umgang mit Öl- und Gasunternehmen einführen.”

Wie es anders geht, zeigt das Beispiel Union Investment: “Ein vergleichsweise strenges Kohle-Regelwerk hat die Investitionen zumindest in diesem extrem klimaschädlichen Sektor sichtbar reduziert. Solche Schritte braucht die Branche insgesamt und über alle fossilen Energieträger hinweg”, so Vargas.

Greenpeace fordert von den Fondsgesellschaften schnellstmöglich glaubwürdige Richtlinien für den Umgang mit fossilen Investments einzuführen und Investitionen in Kohle- und expandierende Öl- und Gasunternehmen einzustellen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /