© Anastasia Pavlenko
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STUDIE: Mehr Strom und weniger H2

Ganz ohne grünen Wasserstoff geht es nicht

Das renommierte Potsdam Institut für Klimafolgenforschung hat in einer Untersuchung den Bedarf von Strom und Wasserstoff als Ersatz für Fossilenergien bewertet.

Klar ist und bleibt laut den Experten, dass erneuerbaren Strom direkt zu nutzen, den schnellsten, kostengünstigsten und klimafreundlichsten Energiewendepfad darstellt.
Teures grünes H2 sollte also nur dort eingesetzt werden, wo Direktstrom zu verwenden technisch nicht möglich ist, z.B. bei bestimmten Verfahren in der chemischen Industrie (Düngemittelproduktion, etc.).

Im Vergleich zu bisher publizierten Studien hat sich aber das Verhältnis signifikant weiter zu Gunsten der Dirketstromnutzung und zu Lasten von H2 verschoben.
Elektrifizierung und Wasserstoff ergänzen sich im Gesamtenergiemix somit weitgehend, während sie um einen nur geringen Anteil von etwa 15 % der Endenergie konkurrieren - vor allem in den Sektoren LKW-Schwerverkehr (Anm.: Wie lange noch?) und industrielle Hochtemperatur-Prozesswärme.

Die Kernaussage lautet daher: Ja, wir werden grünen Wasserstoff da und dort benötigen, aber in noch geringeren Ausmaß, als bisher angenommen. Womit im technologischen Wettrennen die Direktstromnutzung immer deutlicher davonzieht.

Über allem steht derzeit folglich der engagierte Ausbau erneuerbarer Enregien-Anlagen. Denn grünes H2 wird nur aus - enormen Mengen - grünen Stroms erzeugt. Und davon hat Europa (und die Welt) noch viel zu wenig.
elektrifizierung-oder-wasserstoff-beide-haben-unterschiedliche-rollen-in-der-europaeischen-energiewende

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at


Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /