© ÖBB / Stadler
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Mehr Tempo beim Bahnausbau zwischen Krems und Sankt Pölten gefordert

Der Bahnhof Krems/Donau ist ein zentraler und stark frequentierter Verkehrsknotenpunkt in Niederösterreich.

© Klimabündnis
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Hier treffen sich ein Ast der „Franz-Josefs-Bahn“ aus Wien, die „Wachau-Bahn“ in die Wachau und die „Kamptalbahn“, die den Zentralraum St Pölten, Herzogenburg und Krems über Hadersdorf mit Horn und Sigmundsherberg im nördlichen Waldviertel verbinden.

Die Zugverbindungen nach Wien sind hervorragend ausgebaut und von 04:29 bis 01:14, d.h. rd 21 von 24 Stunden am Tag, besteht ein Halbstunden- bzw Stundentakt in die Hauptstadt. Die Wachaubahn soll in Zukunft auch wieder im Regelverkehr geführt werden, und einem modernen öffentlichen Nahverkehr in einer der wichtigsten Tourismusregionen Österreichs gerecht werden. Doch die Zugverbindungen im Zentralraum zwischen Krems und St.Pölten entsprechen bereits seit Jahrzehnten nicht mehr den Anforderungen für einen modernen und klimaneutralen öffentlichen Verkehr. Die rund 35 Kilometer lange Strecke ist extrem langsam und wird noch immer mit Dieselzügen betrieben.

„Wir freuen uns, wenn jetzt bekannt gegeben wird, dass die derzeit noch fehlende Elektrifizierung der Strecke zwischen Herzogenburg und Krems 2026/27 erfolgen soll und ab 2028 „batterieelektrische“ Züge zwischen St.Pölten und Krems mit Oberleitung und dann bis Sigmundsherberg batterieelektrisch betrieben werden. Aber im soeben präsentierten ÖBB Rahmenplan 2024-2029 ist ein zweigleisiger Ausbau zwischen St.Pölten und Herzogenburg erst ab 2033 geplant. Weitere 10 Jahre Wartezeit auf den Vollbetrieb im Zentralraum zwischen Krems und St Pölten - das können wir uns im Namen der Fahrgäste und des Klimaschutz einfach nicht mehr leisten“ mokiert sich Peter Molnar, Stadtrat für Klima, Umwelt, Energie und Mobilität in Krems, über die Pläne.

Die Zugstrecke zwischen Krems und St Pölten befindet sich seit Jahrzehnten im „Dornröschenschlaf“ und mit einfachen und überschaubaren finanziellen Mitteln könnte man bereits ab 2024/25 die Strecke beschleunigen und die Verbindung zwischen Krems und St. Pölten attraktivieren, noch bevor modernes Wagenmaterial eingesetzt wird. So bestehen auf der gesamten Strecke noch immer viele ungeregelte Bahnübergänge, die Weichen und ganze Bahnhofsbereiche sind größtenteils nur mit 40 km/h befahrbar und die Linienführung entspricht in einigen Bereichen nicht mehr den Anforderungen eines leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehrs.

„Es muss möglich sein, dass die Strecke zwischen Krems und St.Pölten schon in den nächsten Jahren mit überschaubaren finanziellen Mitteln ertüchtigt wird, damit der Umstieg auf modernes und zeitgemäßes Zugmaterial, mit den von der ÖBB bereits bei Stadler-Rail bestellten batterieelektrischen Zügen, reibungslos verläuft und so schnell als möglich eine zeitgemäße und leistungsfähige öffentliche Zugverbindung zwischen Krems und St.Pölten hergestellt wird“, fordert Peter Molnar abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /