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Wie wirkt sich die Klimaveränderung auf Vorarlbergs Wälder aus?

Vorarlberg nimmt am Interreg-Projekt WINALP 21 teil

Bregenz – Ohne intakte Bergwälder wären große Teile des Landes nicht bewohnbar. Die Veränderungen des Klimas werden sich auf den Wald stark auswirken, da Bäume sehr alt werden und ihren Standort nicht wechseln können. Eine Zunahme von extremen Wetterereignissen und ein durch die Hitze vermehrtes Auftreten von Schadorganismen erfordern schon heute waldbauliche Entscheidungen. Das Land Vorarlberg hat sich deshalb am Interreg-Projekt „WINALP 21 – Bergwälder fit für den Klimawandel“ beteiligt, um die Veränderungen im Wald besser prognostizieren zu können, informiert Landesrat Christian Gantner.

Der Wald ist für unser Land von großer Bedeutung, führt der Landesrat aus: „Er liefert den wertvollen Rohstoff Holz der CO² speichert, ist ein wichtiger Erholungsraum, reinigt das Wasser- und die Luft und dient zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Insbesondere in unserer Region ist aber auch die Schutzfunktion von hoher Bedeutung.“

Das Interreg-Projekt wird zusammen mit dem Land Bayern und dem Land Tirol sowie der Universität für Bodenkultur in Wien und dem Bundesforschungszentrum für Wald umgesetzt und soll Ende 2025 abgeschlossen sein. Derzeit sind mehrere Wissenschaftlerteams im Land unterwegs, um unsere Böden zu untersuchen. Bereits fertiggestellt wurde die Modellierung von Klimadaten für unterschiedliche Szenarien. Daraus können die ForscherInnen ableiten, wie sich am jeweiligen Standort die Wuchsbedingungen für spezifische Baumarten, aber auch ganze Waldgesellschaften in 50 bis 100 Jahren verändern. Der Landesforstdienst wird darauf aufbauend ein neues Handbuch der Waldgesellschaften und waldbauliche Empfehlungen erarbeiten. Auch Beispielflächen für unterschiedliche Waldtypen sollen angelegt werden. „Um sich auf eine ungewisse Zukunft vorzubereiten, braucht es neben konsequenter Waldpflege eine breite Mischung aus heimischen Baumarten und Gastbaumarten. Durch das Projekt wissen wir, welche Mischungen wir am konkreten Standort anstreben sollten“, sagt Projektleiter Stephan Philipp.

„Das Projekt ist ein weiterer Schritt die vom gesamten Landtag beschlossene Waldstrategie 2030+ umzusetzen und wird dafür sorgen, dass auch unsere Nachfahren in Vorarlberg einen chancenreichen Lebensraum vorfinden. Außerdem ist es ein Beispiel für innereuropäische Zusammenarbeit um gemeinsame Probleme zu lösen und Kompetenzen zu bündeln“, freut sich Landesrat Gantner.

VLK/ Thomas Mair


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /