© FFF Ukraine / Valeriia Bondarieva in Kharkiv
© FFF Ukraine / Valeriia Bondarieva in Kharkiv

“Lives over Fossils”: Klima-Demonstrationen von Wien bis Warschau fordern Ende des fossilen Systems

“Raus aus fossiler Energie, rein in leistbares Leben!”, forderte die Klimaschutz-Bewegung Fridays For Future bei ihrer Demonstration am 28.Oktober in Wien.

Die Demo ging von der OMV-Zentrale bis zur Wirtschaftskammer Wien. In Warschau fand zeitgleich eine große internationale Demonstration statt.

Die Forderungen bezüglich der Energiekrise sind klar: “Von Warschau bis nach Wien finden heute Streiks statt, gegen eine ignorante fossile Politik und für ein solidarisches Miteinander”, so Klara König, Pressesprecherin von Fridays For Future Österreich live aus Warschau. “Die verstörend enge Freundschaft zwischen OMV und Russland ist der Grund, warum wir vor der OMV-Zentrale in Wien streiken. Aufgrund der Russland-nahen Konzernführung befinden wir uns jetzt in dieser Lage. Die EU, und damit auch Österreich, finanziert den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mit zig Milliarden Euro und die OMV macht durch die hohen fossilen Energiepreise riesige Profite. Ist das etwa gerecht? Selbstverständlich nicht! Die OMV hat uns in diese Lage gebracht und jetzt profitieren Sie auch noch davon!” Gefordert wird eine hohe Übergewinnsteuer auf die Krisengewinne der OMV, mit welcher sozial-treffsicher Entlastungen finanziert werden sollen. Die "Solidaritätsabgabe" auf EU-Ebene reiche nicht und der niedrige Steuersatz auf Übergewinne von Mineralölkonzernen müsse in Österreich angehoben werden.

Aktuell laufen richtungsweisende Verhandlungen zum Erneuerbaren Wärmegesetz, erklärt Klara König: “Die Gaslobby versucht, durch einen Trick den Ausstieg aus Gasheizungen zu verhindern. Sie kämpft für eine gefährliche “Grüngasklausel”, durch die Gasheizungen auch nach 2040 betrieben werden können - wenn sie mit erneuerbarem Gas heizen. Doch wir alle wissen: Dieses “Grüngas” wird teuer und extrem knapp sein. Die Gaslobby schadet dadurch der energieintensiven Industrie und treibt die österreichischen Haushalte in eine beispiellose Energiekostenfalle."

Live zugeschaltet aus Warschau sprach auch Klimaaktivistin Valeriia Bondarieva. Sie ist seit 2019 Klimaaktivistin bei Fridays For Future Ukraine, doch musste im Februar aufgrund des russischen Angriffkrieges aus ihrem Heimatort fliehen. “Zuerst hatte ich keine Hoffnung und habe auch keinen Grund gesehen, warum ich weiter als Klimaaktivistin aktiv sein sollte, wenn gleichzeitig so furchtbare Dinge passieren. Doch dann habe ich verstanden, dass es jetzt mehr denn je wichtig ist, gegen die fossile Industrie zu kämpfen. Fossile Energieträger sind nicht nur der Haupttreiber der Klimakrise, sondern auch der Grund, warum Russland sich diesen Krieg leisten kann. Wir fordern daher ein volles Embargo gegen Russland und das Ende des fossilen Systems und des russischen Angriffskrieges!”, erklärt Valeriia Bondarieva.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /