© Bill Mead Unsplash/ PV-Anlagenmontage
© Bill Mead Unsplash/ PV-Anlagenmontage

Photovoltaik installieren lassen: Das sollte bei der Montage und Auswahl von Modulen beachtet werden

Kleine Solarmodule reichen schon aus, um die Stromversorgung eines Gartenhauses oder eines Bungalows abzusichern.

Große Module sind für die Eigenversorgung im Ein- oder Mehrfamilienhaus und teilweise zur Einspeisung ins öffentliche Stromnetz geeignet. Es gibt allerdings Unterschiede, die vor der Montage und während der Installation rechtzeitig erfragt und beachtet werden sollten.

Genehmigungen für die Installation einer Solaranlage

Eine normal große, private Photovoltaik-Dachkonstruktion ist in den meisten deutschen Bundesländern nicht genehmigungspflichtig. Unterschiedliche Bestimmungen gibt es dazu bei einer Fassaden-Solaranlage oder Freiflächeninstallation im oder hinter dem Garten. Viel wichtiger für den künftigen Betrieb sind die Voraussetzungen für die Montage der Photovoltaik, die bereits beim Hausbau oder der Dachsanierung geplant werden müssen. Unterkonstruktion und Sparrenabstand, Gebäudestatik, Schnee- und Wetterlasten und vieles mehr müssen genau feststehen. Hilfreich ist ein Anlagenanbieter, der mit den hiesigen Vorschriften und vergleichbaren Dachbeschaffenheiten vertraut ist. Er unterstützt die Planung rechtzeitig und sinnvoll.

Denkmalschutz und Photovoltaik

Denkmalgeschützte Altbauten dürfen in einigen Fällen nicht durch eine Solaranlage auf dem Dach oder an der Fassade verändert werden. Das gilt dort, wo die Entscheidungsträger einen authentischen Dorfkern bis ins Detail erhalten möchten. Selbst Gebäude ohne eigene Denkmalschutzzuordnung unterliegen in einer entsprechenden Wohngegend diesen Einschränkungen. Es gibt aber Möglichkeiten für eine Installation an unauffälliger Stelle, wohin dennoch genügend Sonnenlicht für die saubere Energiegewinnung fällt. Experten für Photovoltaikanlagen können oft erfolgreich mit den Behörden verhandeln und die Gebäudelage nach ihrer Eignung für die Aufrüstung einschätzen.

Genehmigungspflichtige Freiflächen-Solaranlagen

Solaranlagen im Garten oder auf dem unbebauten Grundstück hinter einem Wohngebäude sind in jedem Fall und jeder Größe genehmigungspflichtig. Generell empfiehlt sich in der Planungsphase jeder Montageart eine Bauanzeige bei den kommunalen Behörden. Diese müssen jetzt auch ohne Genehmigungsvorschrift prüfen, ob eine Genehmigung erteilt werden muss. Dies kann dann der Fall sein, wenn eine Anlage über die Hausfassade hinausragt, sich die Dachanlage über ein Dach des Mehrfamilienhauses erstreckt oder ein öffentliches Gebäude aufgerüstet werden soll. Bei Freianlagen müssen außerdem lokale Vorschriften zum Verkehrs- und Naturschutz beachtet und eingehalten werden.

Architektonische Einschränkungen für Photovoltaik-Anlagen

So schön der Gedanke an autarke Stromgewinnung auch ist: Manchmal sind weder Dach noch Gebäude für die Mehrlast von Photovoltaik-Modulen geeignet. Soweit möglich, sollte eine Absprache mit dem ursprünglichen Architekten eines Gebäudes gehalten werden. Er besitzt die Unterlagen und liest die abgefragten Zahlen für jede Architektur exakt ab. Möglicherweise lässt sich eine Statikverbesserung durch bautragende Sanierungsmaßnahmen erzielen. Diese wiederum müssen ebenfalls bei den Behörden angemeldet werden. Ohne vorliegende Freigabe ist weder der Kauf einer Solaranlage sinnvoll noch deren Förderung nach EEG gesichert.

Naturschutzaspekte einer Solarinstallation

Bei der Dachmontage von Photovoltaik-Modulen können Beeinträchtigungen für Fassadenbrüter entstehen. Diese lassen sich durch die Wahl solcher Module vermeiden, die kürzer als der Dachabschluss sind. Auch bei Fassadenmontage mit genügend Platz zwischen Wandabschluss und Dachstoß stellen sie keinen Nachteil für die Schwalben oder Rotschwänzchen unterm Dach dar. Da die Module selbst bei Sonneneinstrahlung dunkel sind, ist auch eine Blendwirkung auf Vögel nicht zu befürchten. Bei Freiaufstellung sollten Wanderzonen zwischen den Modulen für deren gewohnten Durchgang eingeplant werden. Auch sollten kleine Solarparks weit genug von Büschen und Sträuchern mit bekannten Nistplätzen montiert werden.

Solaranlagen in Wohneigentümergemeinschaften

Möchten einzelne Wohneigentümer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder an der Fassade installieren, ist dafür die Abstimmung in einer Wohneigentümer-Versammlung mit Mehrheitsentscheidung nötig. Das Gleiche gilt für den Verkauf einzelner Eigentümeranteile mit oder ohne Mitnahme der finanzierten Solarmodule. Überwiegend ist es nicht relevant, wenn wenige Eigentümer der Installation nicht zustimmen. Hier überwiegen die mehrheitlichen Vorteile für die Gemeinschaft und eventuell die betroffenen Mieter der entsprechenden Wohneinheiten. Die Übernahme der Kosten erfolgt nach erfolgreicher Abstimmung anteilig nach den einzeln gekauften Modulanteilen oder pauschal geteilt durch die Anzahl aller Eigentümer.

Sicherheit bei der Montage von Photovoltaikanlagen

Der sichere Zugang zum Dach muss vor Montagebeginn durch den Eigentümer des Hauses gewährleistet werden. Dazu gehören Steighilfen, Transporthilfen zum Heben und Absturzsicherung. Ein Ziegelbruch kann bei Ziegeldächern während der Montage nicht ausgeschlossen werden. Entsprechend sollten einige Ersatzziegel bereitliegen. Werden sie nicht gebraucht, können sie Jahre später immer noch bei der Dachsanierung verbaut werden. Die vergleichsweise geringen Mehrkosten sind immer noch besser als Intensivkosten für eine aufwändige Dachreparatur.

Gut geplant ist halb gespart

Die Solaranlage ist geplant, der Montagetermin vorbereitet - und was soll jetzt mit dem gewonnenen Strom passieren? Er kann für eine private Wallbox, die häusliche Stromversorgung, die Garten- und Wohnbeleuchtung und den Betrieb der kompletten Haustechnik verwendet werden. Dazu sind allerdings technischer Ergänzungen nötig. Gleich bei der Montage auf dem Dach oder an der Fassade übernehmen die Installateure meist den Anschluss vom Modul zum Stromverteiler bzw. den einzelnen Stromaufnahmestationen. Dies kostet zwar auch etwas mehr als die bloße Anbringung, sichert aber den fachmännischen Anschluss und die sofortige Verfügbarkeit des Solarstroms.

Fazit: Genau wie für den Hausbau sollte auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage rechtzeitig und sorgfältig geplant werden. In einigen Fällen sind Genehmigungen nötig, in anderen mindestens kommunale und Sicherheitsbestimmungen zu berücksichtigen. In jedem Fall muss die Verwendung des gewonnenen Stroms von Anfang an durchdacht und mit technischen Verteileranschlüssen gesichert werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /