© LEVC / E-Taxis in London
© LEVC / E-Taxis in London

Automobilindustrie braucht eine neue Mentalität, um Transformation hin zur E-Mobilität in der Post-Corona-Ära zu beschleunigen

LEVC wird bis 2025 CO2-neutral produzieren

München/Ansty - "Wir leben in der Zeit des stärksten Wandels in der Automobilindustrie seit ihren Anfängen vor 130 Jahren. Der globale Trend zur Nachhaltigkeit und Emissionsfreiheit steht dabei scheinbar in direktem Gegensatz zu der steigenden Nachfrage nach E-Commerce und Hauslieferdiensten, der durch die Pandemie weiter beschleunigt wurde", sagte Jörg Hofmann, Vorstandsvorsitzender des Elektroautoherstellers LEVC (London EV Company) auf den "Future Tech Days" des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in München. Gefordert seien deshalb neue Geschäftsmodelle.

"Start-up-Denke, der Fokus auf technische Innovation und schnelle und flexible Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern - das sind die Voraussetzungen dafür, dass wir als Autoindustrie das Ziel 'Null-Emissionen' auch wirklich erreichen", sagte Hofmann in seiner Keynote-Rede vor rund 150 Experten. Der langjährige Automanager forderte, den politischen Impulsen aus Abgasvorschriften, Umweltzonen, teilautonomem Fahren und dem veränderten Konsumverhalten der Kunden, die zunehmend umweltgerechte Mobilität fordern und E-Commerce gegenüber aufgeschlossen sind, nun auch wirklich einen neuen Gestaltungswillen der Autohersteller folgen zu lassen. LEVC kündigte in München seine Absicht an, seine gesamte Produktion bis 2025 CO2-neutral umzugestalten. Schon heute hat das Unternehmen den Abfall um 40% reduziert, werden 90% der Verpackungen wiederverwertet, und Regenwasser deckt 60% des Wasserbedarfs der britischen Fabrik ab. Geplant ist außerdem, die Solaranlagenfläche von 3500 qm auf mehr als 30.000 qm fast zu verzehnfachen. Die Zulieferer werden aufgefordert, bis 2030 CO2-neutral zu sein.

Als Beispiele für eine CO2-freie Mobilität nannte der CEO drei Kern-Projekte:

- Die Zusammenarbeit mit mehreren Zulieferern und Instituten für ein drahtloses Taxi-Schnellladesystem, das derzeit in Köln getestet wird.
- Der neue Elektro-Van VN5, ein Projekt, das von der Konzeption bis zur Markteinführung weniger als zwei Jahre dauerte, und dies trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Dabei arbeiteten junge Technologiefirmen, Mittelständler und LEVC eng zusammen und antizipierten bereits die immer strenger werdenden gesetzlichen Umweltauflagen. Der VN5 erschließt ein neues Marktsegment und bietet Flottenbetreibern null Emission und null "Reichweitenangst" mit seinen 500 km Reichweite.
- Letzte Woche stellte die britische Marke Ihren Plan vor, den weltweit ersten elektrischen Camper-Van auf Basis des VN5 einzuführen. Mit seinem geringen CO2-Fußabdruck reagiert LEVC auf die steigende Nachfrage nach grünen Reisen. Bereits jetzt liegen 300 Vorbestellungsanfragen vor.

Der Elektrofahrzeughersteller London Electric Vehicle Company (LEVC) produziert in seinem englischen Werk zwei E-Fahrzeuge: den "TX", das legendäre "London Taxi", der auch als Shuttle-Version für Unternehmen und ÖPNV angeboten wird, und seit 2020 auch den Elektrotransporter "VN5". Der "VN5" wird gegenwärtig in sechs europäischen Staaten auf den Markt gebracht. Mehr als 5000 E-Fahrzeuge sind bereits weltweit im Einsatz. LEVC gehört zur chinesischen Geely-Gruppe, einem der weltweit führendsten Automobilgruppen mit den Marken Geely Automobile, Volvo Car Corporation, Lotus Cars und Polestar.

Über LEVC

Die Geschichte von LEVC begann 1908, als das erste eigens für den Einsatz in London bestimmte schwarze Taxi konstruiert wurde. Im Jahr 2018 stellte LEVC sein neuestes Taximodell vor, den elektrischen TX. LEVC stellt seine zweckorientierten elektrischen Modelle TX Taxi und TX Shuttle in einer Fabrik in Ansty, Coventry, her. Seit 2014 hat Geely mehr als 500 Mio. GBP in LEVC investiert, was die Errichtung einer völlig neuen, umweltfreundlichen Produktionsanlage ermöglicht hat - der ersten in Großbritannien speziell für Elektrofahrzeuge.

Im November 2020 begann LEVC mit Einführung des mittelgroßen Elektrotransporters VN5 mit der Produktion seines ersten Modells, das kein Taxi ist. Der VN5 nutzt dieselbe eCity-Technologie wie der TX, so dass ein emissionsfreier Betrieb ohne Angst vor mangelnder Reichweite möglich ist - eine wichtige Kombination für Nutzfahrzeugbetreiber.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /