© VOCC / Maria Neumüller sieht die Auswirkungen des Klimawandels im Wald
© VOCC / Maria Neumüller sieht die Auswirkungen des Klimawandels im Wald

Voices of Climate Change: Der Wald stirbt

Klimakrise und Forstwirtschaft – die Bäume sterben alle

Vereinzelte Bäume sind kein Wald mehr

Wissenschaftlerin Maria Neumüller sieht die fatalen Folgen der Klimakrise am Wald ihrer Eltern im Mühlviertel: 70% davon ist tot. "Es sind Millionen Bäume, die durch die Dürre, durch die steigende Hitze und durch die Schädlinge gerodet werden müssen. Es ist eine Katastrophe." Hinzu kommen der emotionale Schaden und die psychische Belastung der Menschen, die für die nachfolgenden Generationen etwas aufgebaut haben und jetzt zusehen müssen, wie alles kaputt geht. Für eine rasche Veränderung braucht es laut Maria Neumüller politische Rahmenbedingungen. "Es darf sich kein Politiker auf andere ausreden. So funktioniert das nicht." Mit dieser Aussage wählt die Wissenschaftlerin, die erst im Vorjahr einen Bericht über das Waldsterben im Mühlviertel verfasst hat, sehr deutliche Worte, die es angesichts der katastrophalen Lage in den Wäldern auch braucht.

Maria Neumüllers Eltern besitzen im Mühlviertel in Oberösterreich einen Wald, der aufgrund der Klimakrise zu 70% tot ist. Höhere Temperaturen und längere Trockenphasen im Sommer, milde Winter und Spätfroste haben für die Wälder fatale Folgen. “Wenn ich durch den Wald gehe, ist es wirklich bedrückend, weil es kein Wald mehr ist, wenn nur mehr einzelne Bäume stehen”, schildert Maria Neumüller. Die Hitzeperioden und langanhaltende Trockenheit stressen die Bäume, wodurch sie die Schädlinge nicht abwehren können und somit ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer sind.

Die Bäume sterben alle

Erst im letzten Jahr hat die Wissenschaftlerin einen Bericht über das Waldsterben im Mühlviertel verfasst. “Es sind Millionen Bäume, die durch die Dürre, durch die steigende Hitze und durch die Schädlinge sterben und gerodet werden müssen. Es ist eine Katastrophe.” Hinzu kommen der emotionale Schaden und die psychische Belastung der Menschen, die für die nachfolgenden Generationen etwas aufgebaut haben und jetzt zusehen müssen, wie alles kaputt ist. Sie selbst habe ihren Vater drei Mal in ihrem Leben weinen gesehen, schildert Maria Neumüller bewegend. Das letzte Mal war, als er ihr erzählte, wie es um ihren Wald steht.

Es braucht politische Rahmenbedingungen

Die Wissenschaftlerin ist überzeugt, dass die Klimakrise nur gemeinsam zu bewältigen ist. “Es darf sich keine Politiker*in auf andere ausreden. So funktioniert das nicht.” Damit wählt sie sehr deutliche Worte, die es angesichts des katastrophalen Waldsterbens auch braucht. Deshalb müssen die Menschen ihre Stimme hergeben, damit wir politische Rahmenbedingungen für die Zukunft haben, führt sie weiter aus. “Für unsere Kinder, aber auch für uns jetzt. Das betrifft uns alle. Die Bäume sterben. Wir haben eine Verantwortung.”



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /