© 526663 / Fossile Energie forciert Klimawandel
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Anti-Kohle-Haltung der Versicherungsbranche bringt langfristig Vorteile

Kurzfristiger Kundenverlust, aber langfristig weit positiveres Image und finanzieller Profit

Versicherer bieten sehr oft weniger Versicherungsschutz für Energieversorger, die weiterhin für den Einsatz von Kohle sind, da sie den Klimawandel eindämmen wollen und die Energiewirtschaft damit zu erneuerbaren Energien zu zwingen. Während die Versicherer kurzfristig Verluste erleiden könnten, könnten die langfristigen Vorteile für die Branche beträchtlich sein, so GlobalData, ein führendes Daten- und Analyseunternehmen.

Daniel Pearce, Versicherungsanalyst bei GlobalData, kommentiert: "Da der Klimawandel wahrscheinlich die Häufigkeit extremer Wetterereignisse und den Anstieg des Meeresspiegels verursacht, kann die Industrie durch die Einstellung des Schutzes für Energieversorger auf der Basis fossiler Brennstoffe von einer geringeren Gefährdung durch potenzielle Umwelthaftungsrisiken profitieren und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit verbessern.“

Die AXA weitet ihre Klimapolitik auf die kürzlich erworbene XL-Division aus. Dieser Wandel wird dazu führen, dass XL nun keine Bauprojekte versichert, die im Zusammenhang mit Kohlekraftwerken und der Gewinnung von Teersand stehen, wodurch die XL-Sparte mit dem restlichen AXA-Geschäft in Einklang gebracht wird. Es wird erwartet, dass es hier zwar vor allem im Jahr 2020 zu einem Umsatzverlust von 100 Millionen Euro (112,16 Millionen US-Dollar) kommen wird. Dies wird jedoch zweifellos die öffentliche Wahrnehmung der Versicherungsbranche verbessern, die in der Vergangenheit aufgrund ihres typischen Money-First-Ansatzes eine zweifelhafte Beziehung zu den Verbrauchern aufgebaut hat.

Andere europäische Versicherer ergreifen ebenfalls Maßnahmen. Chubb kündigte kürzlich ein Verbot der Übernahme und Investition von Kohle an. Das Unternehmen wird keine Versicherungen oder Investitionen mehr für Unternehmen anbieten, die Kohlekraftwerke betreiben, oder für Unternehmen, für die der Kohlebergbau mehr als 30% des Umsatzes generiert. Nach Angaben der Versicherungsgruppe Moody's gab es für eine Handvoll Anbieter, die solche Maßnahmen ergriffen haben, keinen nennenswerten Geschäftsverlust.

Pearce fügt hinzu: „Auf den ersten Blick kann sich die Abkehr von der Kohle angesichts des Geschäftsausfalls e negativ auf die Versicherungsbranche auswirken. Zusätzlich zu den möglichen Fortschritten bei der Wahrnehmung der Verbraucher kann die Branche jedoch langfristig einen erheblichen finanziellen Vorteil aufgrund ihrer Anti-Kohle-Haltung erreichen.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /