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Tag gegen Lärm: Ärztekammer für Förderung von Fahrrad und Elektro-Zweirad

Anlässlich des Tags gegen Lärm ruft die Österreichische Ärztekammer dazu auf, die muskuläre und elektrische Zweiradmobilität zu fördern.

Wien - Laut Statistik Austria ist der Kfz-Verkehr der größte Lärmerreger in Österreich. Insgesamt werden 1,4 Millionen Personen in Österreich durch Verkehrslärm gestört, davon über 1,1 Millionen Menschen durch Autos, Lkw, Motorräder und Mopeds.
"Lärm ist nicht nur ein Ärgernis. Lärm macht krank", sagt ÖÄK-Umweltreferent Heinz Fuchsig. Das Wort Lärm kommt von „all‘arme“ (zu den Waffen!) und ist ein Weckruf, der unsere körperlichen Verteidigungssysteme alarmiert. Ein Generalstressor sozusagen, der nicht nur auf der psychischen Ebene Reizbarkeit und Aggressionen fördert, sondern auch die Konzentration und natürlich den Schlaf stört. Das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Bluthochdruck steigt.

Vor allem in Städten und Ballungsräumen sind Maßnahmen für weniger und leiseren Kfz-Verkehr nötig. Angesetzt werden sollte besonders bei den schadstoffreichen und lärmenden Zweirädern, deren Frequenzen einerseits wecken und alarmieren, bei Motorrädern auch durch ein bedrohlich empfundenes Grollen Angst steigern können.

Priorität sollte die Förderung des Radverkehrs haben: Er rettet zwanzigfach mehr Lebensjahre durch Steigerung der Gesundheit, als er durch Unfälle kostet. Der öffentliche Verkehr bewegt platzsparend und schadstoffarm oder -frei alle Menschen und erfordert zumindest einige Minuten Aufenthalt im Freien. Wir brauchen Licht und Temperaturreize zur Gesunderhaltung, weswegen eine halbe Stunde täglich an der frischen Luft ein Mindestmaß für die Gesundheit darstellen sollte.

Der vermehrte Einsatz von Elektro-Fahrzeugen - besonders bei Mopeds und Motorrädern – ist zur Senkung von Schadstoffen, vor allem aber Lärm wichtig. Die bestehenden Verbote für motorisierte Zweiräder könnten für elektrische Zweiräder aufgehoben werden. Die Energieeffizienz eines Elektrozweirades ist zehnfach höher als bei einem fossil betriebenen Moped oder Motorrad – beim Pkw ist das „nur“ der Faktor drei. Gerade 2019 kommen viele attraktive elektrische Modelle auf den Markt.

Die Störung durch Lärm kostet nicht nur Nerven, sondern auch Geld und ist volkswirtschaftlich durchaus relevant. Eine Schweizer Studie bezifferte etwa die Kosten des Lärms aus Straßenverkehr (z.B. Gesundheitskosten und Mietzinsausfälle) mit fast 2 Milliarden Euro pro Jahr.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /